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Verwirrt sah ich mich um. Wo war gleich noch einmal das Hotel gewesen? Ich wusste gar nichts mehr. Ich irrte ohne Plan durch ganz London. Alles kam mir so gleich vor. Mein Leben machte keinen Sinn mehr. Was soll ich hier noch machen? Von klein an wird einem schon von der wahren Liebe erzählt, dass man hier ist um seine zweite Hälfte zu finden. Doch auf einmal wusste ich, dass das alles gelogen war! Wahre Liebe? Von wegen! Ich hockte mich in eine Ecke. Es war aus. Für immer. Aber ich liebte ihn immer noch mit jedem Teil meines zerbrochenen Herzes. Doch ich wollte ihn hassen. Ich wollte es mir leichter machen. Mir war auf einmal so warm, dass ich meine Jacke auszog. Als mein Blick auf das Tattoo viel, begann ich wieder zu weinen. Es hatte sich doch so echt angefühlt! Ich hätte gedacht, dass er mich verstehen würde. Aber ich hatte mich bitter getäuscht. Irgendwann ging ich zu dem Hotel zurück. Alles kam mir so leer vor. So als wäre ich gar nicht da. „Ayleen?", fragte James sofort besorgt. Ich sah ihn ausdruckslos an. Ich hatte keine Gefühle mehr. Sie wurden mir genommen. Da unser Flug erst in einer Woche ging, mussten wir so lange hierbleiben. James versuchte mich abzulenken, indem wir jeden Tag eine neue Sehenswürdigkeit anschauten. Madame Tussauds, Big Ben, ... . Doch die ganze Woche ging an mir vorbei ohne dass ich es richtig realisierte. Jede Sekunde ohne Calum löschte mein Gehirn sofort. Jede Nacht wachte ich weinen und komplett verschwitzt auf. Wenn ich es so sagen darf, mir ging es richtig scheiße. Und so sah ich auch aus. James machte sich riesige Sorgen um mich und wiederholte ständig, wie leid es ihm täte, doch auch das brachte nichts. Nichts und niemand konnte mir helfen. Auch als wir zurückflogen wurde es nicht besser. Und es wird nie besser werden. Niemand wird mich mehr so lieben wie Calum es tat, denn ich würde es auch nie wieder zulassen.

Broken piecesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt