Das Gespräch mit Mister J würde zwar erst in ein paar Stunden stattfinden, aber ich war früher hier her gekommen, um nach den Archiv-Räumen zu suchen. Es gab sicher auch für den grünhaarigen Mann eine Akte, die dort unten verstaubte. Es machte sich soweit ich weiß, fast niemand die Mühe, sich die alten Akten über diese Personen anzuschauen. Die meisten Psychologen hier hatten den Glauben an die Insassen verloren, doch ich war mir sicher mit der richtigen Therapie, konnte jeder geheilt werden.
Die Treppen gingen weiter nach unten, hier war nirgendswo ein Mensch zu sehen. Es schien alles so verlassen und leer. Dabei warteten doch hier unten die größten Schätze auf Leute wie mich. Ich hatte bis jetzt nur ein paar andere Insassen gesprochen, keiner glich dem anderen. Mister J war noch einmal ganz anders, auf seine eigene verdrehte Art und Weise. Vielleicht war das gut. Wenn alle Insassen gleich wären, dann wäre dieser Job furchtbar langweilig.Ich betrat einen großen Raum mit vielen Aktenschränken. Aus manchen ragten ein paar in der Tür zerquetschte Blätter, was darauf schließen ließ, dass diese ziemlich überfüllt waren. Doch nirgends standen Buchstaben zur Orientierung. Nein. Es war nach der Patienten Nummer sortiert, dummerweise wusste ich die von Mister J nicht auswendig. Ich drehte mich einmal im Kreis und sah jeden Schrank genau an, manche hatten Schrammen, andere waren mit Spinnennetzen verziert. Ich bekam immer mehr den Eindruck, dass hier wirklich kaum einer runter schaute, andererseits wirkten manche Schränke bei genauerer Betrachtung wie neu. Keine Spinnenweben, kein Staub. Ich ging auf einen Schrank zu, welcher am saubersten war und nahm die erste Akte heraus, die ich zu fassen bekam.
Jeremiah Arkham
Das war der Name, der auf der Akte stand, neben der Nummer 3870. Der Mann hieß, wie die Anstalt. Ich blätterte etwas durch, bis ich auf ein Bild stieß. Ein Mann, ich schätzte ihn so auf Anfang 40 war auf dem verwackelten Bild zu sehen, er trug eine Brille und schaute nicht in die Kamera. Seine braunen Haare waren kurz geschnitten und seine Mundwinkel zeigten keinerlei Regung.
Jeremiah Arkham. Irgendwo hatte ich seinen Namen schon einmal gelesen...war er nicht der Gründer von Arkham gewesen? Aber das würde nicht erklären, warum seine Akte hier unten war. Oder gar, warum er ein Patient war. Nummer 3870, vielleicht sollte ich sie mir merken. Ich zückte meine Block aus meinem Kittel und notierte mir den Namen und die Nummer.
Er wurde ebenfalls Black Mask genannt. Hier stand ebenfalls, dass er Therapeut von dem Joker war, bevor er durchdrehte. Persönlichkeitsstörung. Ein Hugo Strange stand hier ebenfalls, aber von dem hatte ich auch noch nie etwas gehört. Wer waren diese Personen. Es wurde nicht vermerkt, warum Jeremiah genau eingesperrt wurde oder wie lange er in Arkham bleiben musste.
Ich klappte die Mappe wieder zu und legte sie in den Schrank. Er hatte also auch den Joker therapiert. Da die Mappe älter aussah, ging ich davon aus, dass Mister J Arkham öfter mal besuchte, da er ja erst wieder eingewiesen wurde.Ich entschied mich wieder nach oben zu gehen und erneut ins Achiev zu gehen, wenn ich die Patienten Nummer des Jokers gefunden hatte. Es wäre sinnlose alle Aktenschränke durchzusehen, in der Hoffnung Informationen zu finden. Vielleicht sollte ich Mister J heute einmal nach Jeremiah Arkham fragte, vielleicht wollte er über diesen Mann mal reden. Wieder einmal erklang das Klicken meiner Schuhe in den leeren Gängen und wieder einmal wurde mir bewusst wie karg die Einrichtung war. Arg.
In meinem Büro ließ ich mir erst einmal einen Espresso in die Tasse einlaufen und setzte mich an den Schreibtisch. Ich schloss meine Augen und massierte mir meine Schläfen, gestern Nacht war viel auf der Straße los gewesen. Polizeisirenen waren keine angenehme Einschlafmelodie. Ich hatte heute Morgen nichts über die nächtliche Verfolgung gelesen aber es musste etwas Großes gewesen sein, denn es waren viel zu viele Polizisten unterwegs. Vielleicht war etwas mit der Mafia. Ich habe schon gehört, dass in Gotham der Drogenmarkt seit Batmans erscheinen stark eingebremst wurde und viele Mafiabosse immer wieder hier in Arkham ein spazierten und sich dann wieder frei kauften. Diese kamen natürlich in den normalen Abteil, nicht in die Psychiatrie. Ich war nur an meinem ersten Tag einmal durch ganz Arkham herum geführt worden, obwohl mir strengsten eingetrichtert wurde, mich von den Zellen lieber fern zu halten. Es war mir zwar nicht verboten Gefangene zu besuchen, aber dort waren auch viele Wachen und alles scheinbar noch unangenehmer. Als ich meine Augen öffnete, fiel mir eine Mappe auf, die bevor ich ins Archiv gegangen war, sicher noch nicht da lag. Ich zog die braune Notizmappe an mich heran und lößte eine Büroklammer, die den Inhalt zusammen hielt. Als ich das Muster der Büroklammer sah, ließ ich sie erschrocken fallen und sah mich in meinem sonst leeren Büro um. Die Klammer hatte die Form einer Fledermaus. Batman. War er hier gewesen? Wieso hatte er mir diese Mappe gebracht? Vorsichtig klappte ich sie auf und las den Namen.
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King & Queen of Gotham
FanfictionHarley Quinn? Die Queen Gothams und Herzdame des weltbekannten Killers Joker, alias Mister J oder auch liebevoll "Puddin" genannt. Doch wie begann ihre Geschichte überhaupt?