Mad house

4K 211 132
                                    

Hold me close, don't let go
Watch me burn
In this hospital for souls
(Bring me the horizon - Hospital for souls)

Ich hatte für einen kleinen Moment überlegt, ob ich mich nicht in meinem kleinen Büro einsperren sollte, um den Morgen abzuwarten. Aber zum ersten, hätte das lange gedauert und zum zweiten, hätte er mich sicher irgendwie hier heraus gebracht. Ich glaubte nämlich fest daran, dass er nie irgendwas dem Zufall überließ, besonders nicht heute Nacht. Wenn ich jetzt so darüber nachdenke, wäre ich doch lieber im Büro geblieben und hätte dort auf ihn gewartet. Auf dem Flur, den ich gerade entlang lief waren einige Deckenlampen zerschlagen, womit alles noch düsterer war, als sonst schon. Scheinbar hatte er sorgfältig darüber nachgedacht, was er heute vorhatte. Durch die Dunkelheit wirkten die Gänge schmäler und meine Haut überzog ein Schauer als ich plötzlich ein Kichern durch die Flure hallen hörte. Verwirrt drehte ich mich hin und her, es konnte so gut wie überall, aus jedem Gang kommen. Sein Kichern konnte ich mittlerweile erkennen, ich kannte niemand anderen mit so einem unheimlichen Lachen.
„Haaaaarley, oooooh Harley!", hallte die Stimme durch die leeren Gänge und ich spürte wie sich meine Nackenhaare aufstellten. Daraufhin ertönte wieder kichern. Ich traute mich keinen Schritt mit meinen Schuhen, das leise klickern machte mich beinahe wahnsinnig, was dazu führte, dass ich sie im Gang zurück lies und sockig weiter lief. Eine weitere Sache, die ich später bereuen würde.

Ich stockte, als ich bei einer Glastür ankam, vor der zwei dunkle Umrisse standen. Ich rückte meine Brille zurecht und trat vorsichtiger näher. Die Umrisse bewegten sich nicht. Ich schluckte und trat ganz leise und langsam noch einen Schritt näher, ehe ich erkannte, dass die zwei Umrisse an Schnüren von der Decke hingen. Mein Herz setzte einen Moment aus und ich spürte, wie sich Tränen, den Weg an die Oberfläche erkämpften. Als ich die letzten Schritte machte, sah ich die zwei Leichen von Wachen. Man hatte ihnen Stoffbeutel über die Köpfe gezogen, in denen Löcher für die Augen und ein Schlitz als Grinsen geschnitten waren. Ich spürte, wie mir sämtliches Blut aus dem Gesicht wich, als ich die namens Schilder las, bei den zwei vor mir hängenden Männern handelte es sich um die zwei Wachen, die den Joker bis jetzt jeden Tag zu meiner Sitzung gebracht hatten. Nun flossen ein, zwei Tränen still über meine Wangen und ich fing unkontrolliert das Zittern an. Hinter ihnen an der Tür stand "Komm her" mit rötlicher Farbe. Dass es alles andere als Farbe war, wusste ich, doch ich wollte nicht darüber nachdenken von wem das Blut stammte. Mit zitternden Händen drückte ich die Türen auf und trat hindurch. Vor mir erstreckte sich ein komplett dunkler Gang und vor mir auf dem Boden lag ein Gegenstand. Ich erfasste ihn und wusste sofort, dass es eine Taschenlampe war. Genauso wusste ich, wohin dieser Abteil der Anstalt führen würde. In den Keller, er will, dass ich in den Keller gehe. Ein Schauer schlich sich über meinen Rücken und führte erneut dazu, dass ich heftig zitterte. Wenn er die Wachen erhängt hatte, was hatte er dann mit mir vor?

Die Taschenlampe flimmerte etwas. Ich spürte ein kleines Papier daran.

Die Batterie hält 10 Minuten, finde die nächste, außer du ziehst die Finsternis vor ~ J

Ich schluckte. Er wollte mich als bei Tempo halten. Zitternd lief ich weiter, wenn er den Eingang zu seiner Hölle so eröffnete, wollte ich nicht wissen, wie es darin aussah. Die Taschenlampe spendete nicht viel Licht und es machte die Sache nicht besser, das ich das Gefühl hatte von hinten beobachtet zu werden. Nach und nach bildete ich mir ein leise Schritte hinter mir zu hören und von irgendwo donnerte auf einmal das Lachen von Mister J. Ich erschrak so heftig, das mir die Taschenlampe zu Boden fiel und für einige Sekunden alles Dunkel wurde.
„Verdammt.", fluchte ich und kniete mich zu Boden, um nach dem kleinen Metallgegenstand zu greifen, der hin und her rollte. Nur war das im Dunkeln nicht so einfach.
„Ach Harley, fluchen steht dir..", hörte ich die Stimme von Mister J ganz Nahe und sofort stellten sich meine Nackenhaare auf und ich tastete hektischer nach der Taschenlampe. Als ich das kühle Metall dann endlich unter meinen Fingern spürte, ließ ich sie beinahe nochmal aus der Hand fallen, so hektisch wie ich versuchte sie anzuknipsen. Das Licht flackerte durch den Flur und ganz am Ende sah ich eine dunkle Silhouette, die aber nach dem nächsten Flimmern verschwunden war. Verwirrt schwankte ich den Lichtstrahl hin und her. Das Zittern meiner Hände verstärkte das Flimmern mehr, so dass es immer wieder Bruchteil von Sekunden stockfinster war. Als ich hinter mich sah, blieb mein Herz stehen.

King & Queen of Gotham Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt