A vision of Extasy

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„Let me be your killer king"

Jason hatte mich einigen vorgestellt und hielt uns ständig fern von seinem Bruder, welcher die meiste Aufmerksamkeit der jungen Frauen auf sich zog. Er wirkte wie das perfekte Vorzeigekind, welches man gern als seinen Sohn bezeichnete, aber irgendwie mochte ich Jason mehr. Er hatte nicht dauerhaft dieses charmante Lächeln auf den Lippen und setzte gern seinen Kopf durch, auch wenn er damit oftmals gegen die Wand rennen musste. Bei Dick schien es ganz anders, ihm schien alles leichter zu fallen. So als stünde ihm jede Tür offen. Jason war hingegen eine Kämpfernatur mit Ehrgeiz.
„Miss Quinzel.", lächelte mir ein Kerl entgegen und ich hielt für einige Sekunden den Atem an, „Ich bin überrascht Sie hier zu sehen."
Seine Worte konnten gar nicht formeller sein, aber dennoch machte mir seine Anwesenheit Angst, denn wenn Drake hier war, war sicher auch der Grünhaarige nicht weit weg.
Jason betrachtete den Mann skeptisch, ehe er mich ansah und mich bat, kurz hier zu warten. Ich musste schlucken. Wieso ließ er mich denn jetzt mit dem Typ alleine?
„Was willst du von mir?", fragte ich harsch und beäugte den grinsenden Mann vor mir.
„Das du mir den Abend versüßt?", fragte er lachhaft und schwenkte sein Glas, „Lass uns anstoßen?"
„Auf was denn?", fragte ich und zog eine Augenbraue hoch. Drake leckte sich verspielt über die Lippen und hielt sein Glas hoch.
„Auf dich.", meinte er und schlug sein Glas sanft gegen meins, ehe er sich den kompletten Inhalt hinein kippte. Ich leerte ebenfalls mein Glas.
„Holen wir uns was Neues zu trinken?", fragte er und zeigte in Richtung der kleinen Bar, doch ich schüttelte den Kopf.
„Ich muss doch auf den Jungen warten.", meinte ich und versuchte Jason ausfindig zu machen, damit ich einen Grund hatte von ihm wegzukommen. Drakes Anwesenheit machte mich nervöser, als es sollte.
„Gut, dann warte. Ich hol uns was.", meinte er, „Was trinkt die Dame denn am liebsten?"
„Gin Tonic.", gab ich matt zurück. Erleichtert seufzte ich auf und umklammerte mein Sektglas, verzweifelt auf der Suche nach Jason, welcher nirgends zu sehen war.
Doch ich wartete auf den kleinen Knirps vergeblich, denn noch bevor ich ihn finden konnte, hatte mich Drake schon wieder im Visier.

„Einen Gin für Madame.", sagte er und reichte mir das Glas, welches ich leicht dankbar annahm. Eigentlich sollte ich nüchtern sein, aber irgendwie hoffte ich, dass mir der Alkohol die Spannung nahm.

„Ist er hier?", versuchte ich so beiläufig wie möglich zu fragen und sah unsicher durch den Saal, welcher mittlerweile gut gefüllt war. Irgendwo sah ich Dick auftauchen, aber so schnell wie ich ihn erblickt habe, war er auch wieder verschwunden. Hatte Bruce nicht gemeint, ich solle ihnen keinesfalls von der Seite weichen? Ich fühlte mich furchtbar fehlplatziert.
„Was denkst du denn?", lachte Drake auf, „Als ob er sich das entgehen lassen würde."
„Wo ist er?", fragte ich.
„Nicht in diesem Raum, wie du merkst, oder?", meinte er spöttisch.
„Wo Drake, wo.", fragte ich bestimmter nach. Ich konnte nicht klar denken, wenn ich nicht wusste, wo er war. Es beunruhigte mich, dass er garantiert dank Drake schon wusste, wo genau ich stand, aber ich wiederum keinen blassen Schimmer hatte, wo er sich aufhielt.
„Siehst du die Kamera da oben?", fragte er und deutete mit seinem Kopf nach oben. An der Decke war in jeder Ecke eine Kamera angebracht. Er konnte mich sehen. Innerlich schrie ich auf.
„Er kann uns sehen?", fragte ich unsicher, aber eigentlich wusste ich die Antwort ja schon.
„Natürlich.", sagte er, „Er freut sich sicher, dass du anwesend bist. Über deine Begleitung hat er sich weniger gefreut."
„Ohne die, wäre ich nicht hier, sondern Daheim.", fauchte ich und trank einen großen Schluck. Ich wurde beobachtet. Der Gedanke verursachte Gänsehaut und Nervosität zu gleich.

„Willst du tanzen?", fragte er und ich sah mich um. Wie kam er bitte darauf? Hier tanzte bis jetzt niemand.
„Ich verzichte.", sagte ich und trank einen weiteren Schluck der trockenen Substanz und erfreute mich an dem warmen Brennen in meinem Magen.
„Langweilerin.", murrte Dranke.
„Harleen.", hörte ich die erlösende Stimme von Jason und drehte mich glücklich zu ihm um.
„Jason.", sagte ich und grinste wie ein Honigkuchenpferd. Ich fragte mich, wie viel Alkohol wirklich in dem Glas war, oder schlug er heute nur irgendwie schneller an als sonst? Ich fühlte mich so leicht und sorgenlos. Auch die Tatsache, dass uns der Joker beobachtete, störte mich nicht mehr so sehr. Es wanderte alles in den Hintergrund.
„Kommst du, die Reden fangen gleich an.", meinte er und sah kurz zu Drake.
„Jup.", sagte dieser und nickte mir zu, „Wir sehen uns, Harley."
Bei dem Spitznamen setzte mein Herz kurz aus, ehe es heftig weiterschlug. Ich nickte.
„Hoffentlich nicht.", murrte ich leise und ließ mich von Jason an der Hand wegführen.

King & Queen of Gotham Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt