Revenge

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"People always change after beeing hurt"


Am nächsten Morgen stand ich früh auf und packte meine Tasche. Den ganzen Vormittag hatte ich frei, ehe ich zum täglichen Gespräch mit dem Joker musste und anschließend eine Partie mit Jason an dessen Konsole ausfechten musste. Heute würde meine Frist ablaufen.

Mein Weg würde mich zunächst zum Polizeipräsidium führen, ich hatte ein dringendes Gespräch mit Gordan und damit er mir auch glaubte, hatte ich die kleine Box mit den Bildern und dem Zettel in meiner Tasche verstaut. Vielleicht konnte er mir die letzten Hinweise geben, oder mir sogar helfen. Der Himmel war bedeckt von Wolken und die Straßen waren überfüllt. Ich spürte, dass irgendetwas in der Luft lag, etwas was sich gefährlich langsam an einen heran schleicht und dann in die Knie zwingt. Etwas, das alles ändern kann. Ich schluckte, als das Taxi vor dem Staatsgebäude hielt und ein paar Hupen erklangen, während ich ausstieg und dem Fahrer das Geld in die Hand drückte. Die kleine Kiste in meiner Tasche wog plötzlich eine Tonne auf meiner Schulter, doch mit erhobenen Kopf lief ich auf die Türen des Gebäudes zu. Die offenen, blonden Locken schwangen mir ins Gesicht, als ich durch die Tür trat und mich Unruhe empfing. Einige Polizisten rannten umher und schienen schleunigst Aufgaben nachzukommen, während die Frau am Eingang mich ignorierte und aufgewühlt ein Telefonat führte.
"Harleen!", erklang Gordans Stimme und ich zuckte zusammen, als ich sah wie der alte Mann hektisch auf mich zu kam, "Da sind Sie ja!"
Ich warf zu nächst etwas überfordert, aber als ich die Sorge in seinen Augen sah, wusste ich, das etwas nicht stimmte.
"Wir müssen Sie von hier wegbringen!", meinte er und nahm mich leicht an den Schultern und zog mich durch die Station, in den ersten Stock.
"Was ist denn los?!", fragte ich verwirrt.
"Hören Sie mir zu, es gab einige Mordfälle in den letzten Tagen und es gab einige Hinweise auf Sie.", murrte er außer Atem und zog mich letzten Endes in einen Raum, der wie ich vermutete, sein Büro war.
"Was hat das zu bedeuten?", fragte ich und fuhr mir kurz durch die Haare.
"Wir wissen nicht wer es ist, aber einige Hinweise sprechen auf den Joker.", meinte er und schaute aus seinem Fenster, hinab auf die Stadt.
"Der Joker? Unmöglich. Gordon, ich bin mir ziemlich sicher, dass er in Arkham ist.", versicherte ich ihm, doch sein Blick sprach Bände. Er glaubte mir nicht und innerlich wusste ich, dass ich nicht fest sagen konnte, ob der Grünhaarige sich gerade in seiner Zelle befand oder nicht.
"Wir wissen es nicht, Harleen. Aber Ihre Sicherheit hat Priorität.", grummelte er und wandte sich wieder dem Fenster zu.
"Sie können mich nicht vor etwas beschützen, dass Sie nicht kennen, Gordan.", sagte ich nach kurzer Überlegung, "Aber ich bin mir sicher, dass ihre Zielperson schon bei mir war."
"Wie meinen Sie das!?", rief er aus und sah sich flüchtig in seinem Büro um, so als würde er darauf warten, dass gleich jemand herein rannte, oder etwas explodierte. Er war auf höchster Alarmstufe.
"Ich fand eine Kiste mit Bildern und einem Drohbrief vor meiner Tür.", meinte ich.
"Wann?", fragte er hektisch.
"Vorgestern.", sagte ich und kramte die kleine Schachtel aus meiner Tasche und hielt sie ihm hin. Schnell kam er zu mir und nahm sie mir ab. Skeptisch betrachtete er den Inhalt.
"Sie haben Recht.", murrte er und ging mit schnellen Schritten zum Telefon.
"Mit was?", fragte ich verwirrt.
"Der Joker ist nicht die Zielperson.", sagte er und drückte auf ein paar Tasten.

Ein Klopfen unterbrach unser Gespräch, als ein junger Polizist herein trat.
"Kommissar Gordan? Der Wagen ist da.", meinte er und sah erst den älteren Mann an, ehe er mir einen schüchternen Blick zu warf, den ich grinsend erwiderte.
"Gut Tim!", meinte Gordan, welche währenddessen ein paar Sätze leise durchs Telefon ausgetauscht hatte und nun den Hörer auf die Station fallen ließ.
"Miss Quinzel, ich werde Sie an einen sicheren Ort geleiten.", sagte Gordan mit fester Stimme, "Wenn Sie mir bitte zum Wagen folgen würden."
Ich nickte nur und folgte Gorden, hinter mir lief der junge Polizist. Das ganze Revier war in Aufruhe und jeder rief nach Gordan, der es aber ignorierte. Ich verstand die Situation immer noch nicht so recht. Irgendetwas ging hier vor, und ich war mir sicher, dass es etwas Schreckliches ist.
Rachel war gestorben durch die Pläne vom Joker. Sie war die Geliebte von Bruce und die Freundin des Staatsanwalts Harvey Dent. Bruce hätte ein Rache Motiv, aber ich bezweifle, dass er dahinter steckt. Er wirkte zwar auf seine eigene Art und Weise rau und still, doch er vermittelte mir nicht den Eindruck als wolle er Rache für Rachels Tod. Harvey war noch schwerer zu durchblicken. Er hatte seinen Verstand mit Rachel verloren. Ein Verrückter.. Doch wenn er wirklich hinter all dem hier stecken würde, warum war dann gerade ich das Ziel. Ich hatte keine Verbindung zu Rachel oder zu Harvey. Aber ich hatte eine Verbindung zu Bruce und zum Joker.

Ich schluckte. Ein Motiv. Ich hätte mir am liebsten mit der flachen Hand gegen die Stirn geschlagen. Warum war ich da nicht gleich drauf gekommen!
Wenn es wirklich Harvey war und dieser Rache wollte, dann war ich das perfekte Ziel.
"Gordan?", fragte ich.
"Was Harleen?", fragte er mich zurück, während er mir die Tür des Autos aufhielt, welches nicht aussah wie der typische Streifenwagen. Im Auto saßen noch zwei weitere Polizisten, welche eine Waffe in der Hand hielten, so als wären sie bereit um ihr Leben zu schießen, wenn es sein musste.
"War Harvey Dent auf Bruce Wayne eifersüchtig?", sprach ich meine Frage aus, als auch er im Auto saß und der Wagen sich in Bewegung setzte.
"Wie kommen sie nun darauf?", fragte der Kommissar und sah mich verwirrt an.
"Harvey war doch der Freund von Rachel.", stellte ich fest, "Und ich weiß, das Rachel nicht einfach eine beste Freundin für Bruce Wayne war. Sie gehen doch davon aus das Harvey oder auch Two-Face mir diese Bilder geschickt hat. Er will Rache für Rachel. Und zufälliger Weise ist bekannt, dass der Joker ein Fabel für mich hat. Also Grodan warum bin ich wohl die Zielscheibe?"
Meine Stimme wurde gegen Ende immer ruhiger und mein Blick wich aus dem Fenster. Langsam hatte ich das Gefühl, dass in dieser Stadt jeder auf seine eigene Art verrückt war.
"Das mit Bruce weiß ich nicht. Aber wenn Harvey ein Motiv hat, dann ist es Rachels Tod.", sagte Grodan mit rauer Stimme, ihm schien unwohl bei dem Gedanken an den alten Staatsanwalt.
"Dann bringen sie mich zu Arkham. Wenn dieser Verrückte es wirklich auf mich abgesehen hat, dann können wir ihn dort in eine Falle locken.", schlug ich vor. Dort war Mister J. Dort war es sicher vor Harvey. Aus unverständlichen Gründen empfand ich, dass das der schlauste Plan war. Das es für mich beim Joker am sichersten war.
"Nein, ich werde sie zu Bruce bringen.", meinte er kopfschüttelnd. Wieso zu Bruce?!
"Was?!", fragte ich.
"Das ist der sicherste Ort in der ganzen Stadt, glauben Sie mir.", sagte er entschlossen und somit war das Gespräch zu Ende. Ich schluckte. Was war, wenn es genau das war, was Harvey wollte. Vielleicht war die Drohung auf mich nur ein Ablenkungsmanöver, um ein Attentat auf den Joker zu verüben. Immerhin saß dieser in seiner Zelle fest.

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