Game over

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"I'm haunted by my wildest dreams, I'm haunted by what's living inside me." (Chelsea Grin)



Ich starrte durch die Glasscheibe und wusste nicht, ob ich nicht doch lieber wegsehen sollte. Sie standen sich gegenüber und es war beinahe lächerlich. Der grünhaarige Mann stand mit angespannten Schultern seinem winselnden Opfer gegenüber, welches noch immer geknebelt auf dem Stuhl saß und vor sich hin zitterte. Ich konnte mir nicht wirklich vorstellen, dass der Joker das genoss. Down war so eine zarte Natur, so unbefleckt. Ich dachte immer, dass Mister J lieber auf Leute losgehen würde, die ihm Auge zu Auge gegenüberstanden, aber das hier war witzlos. Einen Kampf gegen ein wehrloses Kind, das schon von vornherein aufgibt, das war doch nicht das, was war er wollte, oder? Man konnte anhand seines angespannten Kiefers sehen, dass es ihn furchtbar störte, dass Down vor ihm saß und nicht Damon. Innerlich verfluchte ich den Satansbraten, dass er Down die Strafe kassieren ließ und sie nicht selber einstand.

„Weißt du, wir können das schnell erledigen oder elendig langsam.", sprach der Grünhaarige nun und stemmte sich mit seinen Händen auf die Tischplatte, „Ganz ganz ganz langsam." Gegen Ende kicherte er mehr, als das er die Worte aussprach. Er schien das Warten auf Damon leid zu sein. Downs Blick wich von ihm zu mir.
„Sie wird dir nicht helfen.", sagte Mister J, ehe er mit beiden Händen auf den Tisch schlug, „Wird sie nicht." Seine Stimme glich einem hysterischen Kichern, welches mir einen Gänsehaut über den Rücken jagte und Down verängstigt aufblicken ließ. Sein ganzer Körper war steif vor Angst und er traute sich nicht mehr zu mir zu schauen.
„Weißt du...", fing J an, „Dein anderes Ich, wäre mir viel lieber." Ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen, „Immerhin bist du schon völlig zerstört. Also, geh und gib mir den, den ich such." Es schien mehr ein Befehl, als eine Bitte zu sein und jeder hier wusste, dass er keine Scherze machte.
„Bitte lass mich mit ihr sprechen...", flüsterte Down und wurde bleicher im Gesicht, „Vielleicht kommt er dann, wegen ihr."
„Das glaube ich dir nicht.", sagte J und lief etwas im Raum auf und ab, ehe er sich hinter Down stellte und ihn an den Schultern packte.
„Lass uns ein bisschen spielen."



No Person P.O.V. :

„Jason komm zu dir!", fauchte der Mann, welcher in schwarzgehüllt, über dem verletzten Jungen lag.
Der Junge stöhnte auf und fasste sich mit schmerzverzerrter Miene an die Stirn.
„Bru...", fing er an zusprechen, stöhnte aber auf, als der Mann versuchte ihn auf die Beine zu ziehen.
„Ist alles okay?", fragte Bruce Jason und sah ihn abschätzend an. Der Junge war übel zugerichtet.
„Dein Ernst?", fragte Jason spöttisch zurück und richtete sich mühevoll auf. Seine Hand presste er gegen seinen Bauch, ihm war schlecht, doch er versuchte das Gefühl zu ignorieren, welches sich langsam den Weg durch seine Kehle suchte.
„Du solltest hier bleiben.", murrte Bruce und sah sich um. Einen Mann hatte er gefesselt zurück gelassen, mit einem anderen hatte er sich einen bitteren Kampf liefern müssen. Durch ein Ortungsgerät in Jasons Handy, hatte er den Jungen zum Glück schnell gefunden. Er hatte einiges abbekommen, sah aber im Großen und Ganzen, doch noch ganz gut aus.
„Du musst Harleen finden. Er hat sie. Er hat Harleen.", stöhnte Jason, als er versuchte sich an die Wand anzulehnen.
„Weißt du wo sie sie hingebracht haben?", fragte Bruce und sah die Gänge wieder auf und ab. Am liebsten würde er zunächst Jason hier herausbringen.
Jason schüttelte seinen Kopf.
„Du musst sie finden. Ich hab ein ungutes Gefühl.", sagte Jason mit ernstem Gesichtsausdruck, „Rette sie."
„Verschwinde hier.", sagte Bruce und Jason nickte knapp. Dann machte Bruce sich auf die Suche nach Harleen.

King & Queen of Gotham Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt