Jasons Childhood

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Childhood is when you idolize Batman, Adulthood is when you realize that the Joker makes more sense.

„Hei Misses Q.", rief mir Jason entgegen, während er mit breitem Grinsen aus dem Wagenfenster sah.

„Hei Jason.", begrüßte ich ihn und lächelte ihn sanft an. Mit müden Schritten ging ich auf den Wagen zu und stieg unter dem skeptischen Blick von Alfred ein.
„Wie war die Schule?", fragte ich Jason beiläufig, während mein Blick immer wieder zwischen ihm und dem Fenster hin und her schweifte. Bei der genaueren Betrachtung seines Gesichts fielen mir die Augenringe auf, welche wie Schatten unter seinen Augen lagen und ein Kratzer verzierte seine Wange. Hatte Bruce eine Katze?
„Langweilig.", murrte Jason, als würde ihn der Gedanke an die Schule zuwider sein.
„Wie war Ihr Tag?", fragte er und dabei bekamen seine Augen einen Ausdruck, den ich nicht in Worte fassen konnte.
„Nicht besonders spannend.", gab ich zurück und schenkte ihm ein Lächeln, welches er müde erwiderte.
„Du solltest mehr schlafen und weniger zocken.", sagte ich, aber er zuckte nur mit den Schultern.
„War ein langes Level gestern.", meinte er, während er sich etwas streckte.

Ich folgte Jason in sein Zimmer, nachdem wir angekommen waren. Seine Tasche ließ er von Alfred hinter sich her tragen, welcher nur den Kopf über das heutige Benehmen des Jungen schüttelte. Ich musste grinsen. Dafür das Alfred schon recht alt war, konnte er prima mit dem Jungen umgehen, so als hätte er nie was anderes getan.
„Welches wollen wir heute spielen?", fragte Jason mich, als ich in seinem Raum auf das Bett niederließ und er wild in seinem Regal nach Spielen suchte, die wir noch nicht gespielt hatten.
„Weiß nicht.", sagte ich und zuckte mit den Schultern. Er sollte entscheiden.
„Okay.", gab er zurück und warf irgendeine CD in das Laufwerk und ließ sich dann seufzend neben mich fallen.
„Ich hab mal eine Frage an dich Jason.", sprach ich nach einer kurzen Stille. Er wandte den Kopf zu mir, nickte kurz und schaute dann wieder nach vorne auf den Bildschirm. Diese kleine Geste bedeutete scheinbar so viel wie: Hau raus.
„Dick ist doch dein Ziehbruder, aber warum gibt es keine Bilder von ihm?", fragte ich und spürte, wie Jason seinen Kiefer anspannte. Scheinbar war er nicht besonders gut auf Dick zu sprechen.
„Bruce wollte ihn aus der Öffentlichkeit heraus halten.", gab er zurück, ohne mich anzusehen.
„Aber von dir gibt es doch auch Bilder.", sagte ich verwirrt.
„Dick mochte die Aufmerksamkeit der Medien nicht besonders.", sagte er, „Und Bruce wollte die Adoption nicht an die große Glocke hängen."
„Also gab es nur wenige, die wussten, dass Dick hier lebte?", fragte ich und er seufzte auf.
„Nach dem Tod seiner Eltern wollte er aus dem Rampenlicht treten.", antwortete Jason und starrte auf den Kontroller zwischen seinen Händen.
„Er gehörte doch zu der Familie Grayson, wie Flying Graysons, oder?", fragte ich und Jason senkte den Kopf weiter.
„Können wir aufhören über ihn zu reden?", fragte er mit harter Stimme und ignorierte meine Frage.
„Sicher.", gab ich zurück, immerhin wollte ich auch nicht in einer offenen Wunde stochern, auch wenn mir die Fragen zu Dick unter den Fingernägeln brannten, „Wie bist du denn zu Bruce gekommen?"
„Das ist eine lustige Geschichte.", meinte er und schenkte mir ein verschmitztes Grinsen.
„Ah ja?", brachte ich heraus, doch dann fing er auch schon an zu erzählen.
„Ich weiß nicht, wie alt ich genau war. Ich hab meine Geburtstage nie wirklich gefeiert, aber eines Nachts war ich wieder auf der Straße unterwegs und da stand ein verdammt geiles und teures Auto(*).", fing er an zu erzählen, „Und ich dachte mir, dass ich die Radkappen gut auf dem Schwarzmarkt verhökern könnte, also hab ich begonnen sie abzumachen. Bruce hat mich dabei erwischt. Ich muss wohl nicht erwähnen, dass es sein Auto war, an welchem ich mich zu schaffen gemacht hatte, oder?"
Sein Lächeln erreichte seine Augen, als er sich an damals zurück erinnerte. Ich musste über die Ironie schmunzeln.
„Und dann?", fragte ich weiter.
„Dann hat er mich mitgenommen und mich befragt warum ich das getan hab und so.", meinte er, „Am Ende meinte er, er würde mich lehren ein guter Mann zu werden. Seitdem bin ich hier."
„Und was ist mit deinen Eltern?", fragte ich.
„Zu dem Moment, als Bruce mich fand, war ich beinahe Vollwaise.", sagte er und senkte den Blick, „Mein Vater war im Gefängnis, aber selbst nach seiner Entlassung ist er nie zurück gekommen oder hat nach mir gesucht.", erklärte er mir.
„Und deine Mutter?", fragte ich.
„Sie war Drogenabhängig. Ich bin auf die Straße, um mir Essen und andere Sachen zu klauen. Es war ihr egal. Sie war völlig am Ende..", meinte er und startete ein Spiel, so dass ich meinen Blick von ihm abwenden musste.
„Ist sie..?", fragte ich und ließ den Satz unfertig in der Luft hängen, doch eine kleine Kopfbewegung von Jason gab mir die Antwort.

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