Property of Joker

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2082 Worte, euer verdienst :D Eigentlich wollte ich euch am Ende nen üblen Kliffhänger machen, aber ich war lieb und habs gelassen :D Wie immer: Zitat erraten -> Wittmung :) (Ich weiß, das Zitat ist diesmal schwieriger, weils extrem kurz ist :D)

"Make the devil your friend."

"Harley", grinste er und sah mich über den leeren Teller hinweg an. Seine Augen waren wachsamer als eine Überwachungskamera und er ließ mich keine Sekunde unbeobachtet. Es wirkte so, als wolle er sogar jeden meiner Atemzüge tief in sein Gedächtnis speichern. Als wäre ihm jede Sekunde wichtig, oder er liebte es einfach andere Personen zu analysieren. Dabei fiel mir wieder auf, wie undurchsichtig dieser Mann vor mir war. Er hatte meinen Namen nun bereits drei Mal gesagt, ohne auf meine Antwort zu reagieren. So als würde er einfach nur meinen Namen sagen, weil er Gefallen daran fand. Als wäre ich ein Stück Papier, ein Bild mit dem er redete. In Gedanken, weit weg von dem hier und jetzt. Das breite Grinsen war wie für seine Lippen gemacht und ich gönnte mir ein paar Minuten um den Mann genauer anzuschauen. Ohne die Zwangsjacke wirkte er deutlich muskulöser, sportlich und auch etwas lebendiger. Seine Haut zierte eine unnatürliche Blässe und seine Tattoos stachen mit dem tiefen Schwarzton deutlicher hervor. Durch den oben leicht aufgeknöpften Kragen des Hemdes, welches er trug, sah ich ein neues, mir fremdes Tattoo. Leider konnte ich nicht erkennen was es darstellte, aber es war scheinbar ein größeres Motiv, welches seine linke Bursthälfte zierte. An seinem Hals waren aufgefächerte Spielkarten auf die Haut gestochen worden und bei genauerer Betrachtung fiel mir auf, dass es nur Assen waren, die dort waren. Das oberste war die Karte Blatt Ass. Auf der anderen Seite seiner Brust, bis zu der Stelle, wo Schulter und Hals zusammenliefen waren überall wild durcheinander 'HAHAHAH's auf seiner Haut zu sehen. Ich konnte nur erahnen, dass das noch lange nicht alle seine Tattoos waren. Ich fragte mich, ob sie wohl einen tieferen Sinn hatten.

"Harley?", seine Stimme riss mich aus meinen Gedanken und mein Blick wanderte von seiner Brust zu seinem Gesicht. Sein Grinsen war noch etwas breiter geworden, als er scheinbar bemerkt hatte, dass ich ihn gemustert hatte.
"Ja?", krächzte ich und räusperte mich danach erstmal, damit meine Stimme nicht wieder brach.
"Gefallen dir meine Tattoos?", fragte er und ich wusste nicht, wie ich reagieren sollte. Ich wusste wenig über sie, zudem wusste ich nicht, ob sie für ihn von Bedeutung waren. Ob er sauer werden würde, wenn ich sagte, dass sie mir nicht gefielen. Oder ob es ihm egal wäre. Also nickte ich stumm und schenkte ihm ein unsicheres Lächeln. Ich sollte ihn nicht provozieren, immerhin weiß ich ja mittlerweile, wozu er fähig war. Ich musste schlucken bei dem Gedanken an die drei toten Menschen in Arkham und ich war mir sicher, er hatte noch mehr Leichen im Keller liegen, als die drei. Er schien kurz zu stocken, als er meinen jämmerlichen Versuch eines Lächelns bemerkte, doch er verzog den Mund zu einem schiefen Grinsen und musterte mich kurz, ehe er scheinbar innerlich einen Entschluss fasste.

"Josh.", rief er aus und sein Lächeln verschwand, was mich kreidebleich werden ließ. Hatte ich das Falsche gesagt?! Augenblicklich lief mir ein kalter Schauer über den Rücken. Was würde jetzt passieren, würde er mich wieder in das Zimmer sperren? Meine Augen weiteten sich bei meinem nächsten Gedanken. Würde er mir wehtun? Diesmal vielleicht keinen psychischen Schmerz...sondern physischen? Eine Gänsehaut überrollte meinen Körper und mein Herz raste wie verrückt, so als könnte es der Strafe davon laufen.
Ein älterer Mann kam herein, vielleicht um die 30. Er hatte einen dichten Bart und trug dunkle Kleidung. Er hatte eine kühle Ausstrahlung, beinahe beängstigend.
"Bring sie zum weißen Bett und schnür sie fest.", sagte nun Mister J und grinste erneut. Er leckte sich kurz über die Lippen, "Wird Zeit für ein kleines Geschenk."
Die Luft blieb mir in der Kehle stecken und dennoch hatte ich das Gefühl zu ersticken. Ein Geschenk? Ich hörte mich leise aufwimmern. Was würde er mir diesmal antun?
Josh kam und löste mich von dem Stuhl und ich rieb mir meine Handgelenke. Danach packte er mich an den Schultern und schob mich gegen meinen Willen aus dem Raum. Im Flur konnte ich nur noch den Widerhall von Mister Js Gelächter hören. Was auch immer er vorhatte, es bereitete ihm jetzt schon Freude und das machte mir nur noch mehr Angst.

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