Ich glaube, jeder von euch, der schon einmal richtigen, quälenden Liebeskummer hatte, weiß, wie ich mich im Moment fühle. Es zieht sich seit Wochen (liegt aber auch daran, dass ich die auslösende Person öfter gesehen habe) und es zieht einen runter. Ich dachte am Wochenende würde es besser werden, aber heute ist die totalste Qual. Es tut mir leid, dass so lange nichts kam. Ich quäle mich gerade, etwas zu Papier zu bringen (auch weil es von mir verlangt wird) und es fällt einfach schwer mit so einer Laune etwas einigermaßen Gutes hinzubekommen, ohne das es völlig depressiv und wehleidig klingt... Tut mir leid, wenn das Kapitel nicht dem entspricht, wie ich es eigentlich geplant hatte, aber mehr krieg ich zur Zeit einfach nicht hin..
Auf dem Polizeirevier herrschte das reinste Chaos, jeder Beamte wedelte hektisch mit Papieren herum, während andere unruhig hin und her liefen, um Akten zu überprüfen. Das GCPD war in voller Aufregung, nachdem die Leiche des Bürgermeisters aufgefunden wurde. Gordon war dauerhaft im Einsatz und fieberhaft hinter her, eine Spur zu finden. Die Stadt war in Aufruhr und viele Menschen waren dabei die Einkaufsmärkte leer zu räumen, um sich ein paar Tage zu barrikadieren. Der Bürgermeister war tot und der Joker hatte der Stadt den Krieg erklärt, wodurch der Ausnahmezustand ausgerufen wurde.
„Jim, ich glaub ich hab was gefunden.", murrte ein Polizist und hielt ihm ein Dokument unter die Augen. Bald würden auch die Ergebnisse aus dem Labor kommen.
„Was ist das?", fragte Gordon und blätterte wild durch die Unterlagen.
„Datierte Zeugenaussagen und siehe hier, zwei Steckbriefe.", meinte der Mann und sortierte die Blätter, ehe Gordon sie wieder durcheinander bringen konnte, „Josh Baker und Drake Hallingwoth. Die Hauptmänner hinter dem Joker."
„Sind die Quellen überprüft worden?", fragte Gordon.
„Sie sind von Cat.*", flüsterte der Polizist und sah sich auf dem Revier um. Seine Kollegen rannten immer noch hin und her. Einige waren auf dem Weg zu ihrer Patrouille. Die Straßen wurden 24 Stunden abgefahren.
Gordon schluckte. Die Katze hatte sich also auf die Lauer gelegt. Innerlich fragte er sich, ob sie mit Batman zusammen arbeiten würde, wenn es nötig wäre.
„Gut, kopieren sie die Steckbriefe und suchen sie Zeugen. Die können ja nicht ungesichtet bleiben.", fluchte Gordon und setzte sich an seinen Computer. Müde zog er sein Handy aus der Hosentasche und wählte eine Nummer.
„Ich habe nicht viel Zeit.", murrte er leise hinein, „Die Katze hat sich geregt."
„..."
„Ja, ich schicke dir die Bilder."
„..."
„Miss Quinzel ist in Sicherheit. Da, wo er nicht an sie heran kommt."
„..."
„Ja. Bis dann."
Danach legte er auf und fuhr sich durch die Haare. Wenn Selina in der Sache mitmischte, würden sie den Joker vielleicht schneller finden, immerhin hatte die Katze ihre Ohren überall. Und sie war im Vergleich zu Batman, beinahe unsichtbar.Der Drucker ratterte, während Bruce die zwei Steckbriefe ausdruckte. Es waren zwei Männer, die ihm durchaus bekannt waren. Drake Hallingwoth hatte er schon mal an die Polizei übergeben, er war seit seiner frühen Jugend kriminell und lebte praktisch auf dem Schwarzmarkt. Es gab nichts, was er einem nicht auftreiben konnte. Josh Baker dagegen war für Batman ein noch relativ unbeschriebenes Blatt, er war praktisch die rechte Hand des Jokers und wich dem Grünhaarigen nie von der Seite.
„Was ist das?", fragte Jason, als er gefolgt von Barbara den Raum betrat.
„Kennst du einen der Männer?", fragte Bruce und hielt beiden die Blätter unter die Nase. Barbara nickte nur leicht, während Jason die Bilder weiter betrachtete.
„Sind sie mit involviert?", fragte Babs und ließ sich auf einen Stuhl fallen. Sie wusste, dass Jason sie nicht gern bei sich hatte, wenn Bruce anwesend war und das verletzte sie.
„Der da.", meinte Jason dann, „Das war der Mann, den ich mit Harleen an der Kneipe gesehen hab."
Bruce' Muskeln spannten sich an.
„Was?", fragte er leicht wütend, „Welche Bar?"
„Die in Downtown.", meinte Jason und zuckte mit den Schultern, „Uns wird da keiner reinlassen, aber der Kerl scheint Harleen mehr zu vertrauen..."
„Vergiss es. Sie wird kein Lockvogel spielen.", murrte Bruce und fuhr sich durch die Haare. Erst Harleen, dann Selina, jetzt wieder Harleen. Es trieb ihn in den Wahnsinn.
„Aber genau das liebt der Joker doch. Spiele.", meinte Babs und sah zweifelnd zwischen den zwei Männern hin und her.
„Wir werden das nicht alleine auf die Reihe bekommen. Ich werde Dick kontaktieren.", murrte Bruce.
„Nein!", schrie Jason auf, „Wir können das auch ohne ihn!" Die Wut stieg in dem Jungen auf und sein Blut pochte rasant durch seine Adern. Er wollte nicht, dass Grayson her kam. Zum einen wegen Barbara und zum anderen, wollte er sich nicht die Blöße geben auf Dicks Hilfe angewiesen zu sein. Er könnte es auch alleine mit dem Joker aufnehmen.
„Keine Widerrede.", sagte Bruce und sah auf seinen Adoptivsohn herab. Er wusste, dass er es hasste, aber dieser ewige Streit musste ein Ende finden. Jetzt oder nie.
Barbara saß völlig bewegungslos da, seit der Name ihrer großen Liebe gefallen war. Ein stechender Schmerz breitete sich in ihrer Brust aus und trieb ihr die Tränen in die Augen, welche sie versuchte wegzublinzeln. Sie durfte nicht weinen. Nie wieder, wegen ihm. Dick hatte sich für jemand anderen Entschieden und tief in sich drin, wusste sie, dass es besser war an Jasons Seite zu sein. Sie wollte ihr Wort halten. Sie wollte bei Jason bleiben.Harleen P.O.V.
Mein Blick hing starr an der weißen Wand. Nachdem Gordon meinte, dass keins der Krankenhäuser sicher wäre, hatte man mich höchstpersönlich nach Arkham gebracht. Ich sollte einen klaren Kopf bekommen und die Geschehnisse verarbeiten, aber die Räume im sterilen Weiß machten nichts ungeschehen. Ich verstand mittlerweile besser, warum manche hier nur noch mehr den Verstand verlieren. Seit Tagen sitz ich in dieser Zelle und schaue an die Wand. Ich bekomme kein Auge zu, denn sobald ich meine Lider schloss, sah ich sein Gesicht. Es flackert immer wieder in meinem Kopf auf und am liebsten würde ich mir die Haare raufen. Gordon kam mich abends besuchen, brachte mir das Essen, in der Hoffnung ich würde es anrühren, aber ich konnte nicht. Noch nicht. Die Übelkeit plagte mich und schon allein bei dem Anblick von Essen könnte ich würgen. Also verbrachte ich die meiste Zeit zusammengekauert auf der Liege und wartete darauf, dass ich Besuch bekam.
„Wie geht es Ihnen?", weckte mich eine Stimme nach Stunden aus meiner Abwesenheit und ich erblickte gleich drei Gesichter. Gordon, Bruce und Jason, der Letztgenannte sah mich mitleidig an. So als wäre ich ein verletztes, in die Ecke gedrängtes Tier.
„Kommissar.", flüsterte ich und richtete mich etwas auf. In seinen Händen hielt er wie jeden Abend ein Tablett mit Essen und Beruhigungstabletten. Einer der Ärzte hier meinte, ich bräuchte sie. Meine Nerven waren stramm gespannt und kurz vorm reißen, aber ich bezweifelte, dass diese Pillen irgendetwas brachten. Langsam konnte ich die Patienten immer besser verstehen.
„Wir brauchen deine Hilfe.", meinte Gordon und reichte mir das Tablett, welches ich achtlos auf meinen Schoß sinken ließ. Ich hatte nicht vor, auch nur ein was davon anzurühren. Gordon und Bruce zogen sich einen Stuhl an mein Bett, während Jason sich neben mir auf die harte Matratze fallen ließ.
„Geht es um ihn?", fragte ich und sah die beiden Männer mit großen Augen an, wiederrum verstand ich nicht ganz, weshalb er das Thema in Anwesenheit von Bruce und Jason ansprach. Aber wenn Gordon Bruce vertraute, dann konnte ich das auch.
„Ja.", meinte der Kommissar und wechselte kurz einen Blick mit seinem Freund, „Wir haben durch eine geheime Quelle erfahren, dass Sie bereits Kontakt mit einem von Jokers Männern gemacht haben." Seine Stimme wurde rauer und er hielt mir ein Bild unter die Augen.
„Drake.", sagte ich, ohne darüber nach zu denken. Gordon nickte.
„Sie wurden mit ihm in Downtown gesichtet und wir sind uns mittlerweile sicher, dass die Kneipe zu einem der Verstecke gehört. Aber sie wird durch die Mafia gesichert.", murrte der Mann und ich nahm ihm das Foto ganz aus der Hand. Drake sah etwas jünger aus, aber an seinem Blick hatte sich nichts geändert.
„Und was hat das mit mir zu tun?", fragte ich verwirrt. Sie wollten mich doch da nicht wirklich hinschicken.
Bruce seufzte, bevor er sprach: „Wir glauben, dass Sie dort nicht gerade unwillkommen sind. Drake kennt Sie und Gordon ist sich ziemlich sicher, dass Ihnen dort niemand ein Haar krümmen wird."
„Ich war da nur einmal. Was ist, wenn Drake dort nicht ist?", fragte ich.
„Dann haben wir eine weitere Spur verloren.", meinte Gordon, „Die Mafia kennt so ziemlich jeden Polizisten in Gotham, also kann ich keinen meiner Männer dort hinein schmuggeln. Don Falcon würde das nicht dulden, aber vielleicht kann Ihnen jemand dort verraten, wo sich der Joker aufhält."
„Ich glaube, Sie überschätzen meinen Wert in dieser Sache.", sagte ich und sah auf das Tablett hinab. Ich war für diesen Mann nur ein Spielzeug, ein Lückenfüller. In einer Art und Weise machte mich das sauer und ich würde ihn am liebsten finden, um ihm zu zeigen, dass er so nicht mit mir umgehen kann. „Aber vielleicht ist es einen Versuch wert."
„Aber zuerst müssen Sie zu Kräften kommen.", sprach nun Bruce und blickte mich an. Meine Statur war in den letzten Tagen zierlicher geworden, da ich kaum mehr als Wasser zu mir genommen hatte. Ich nickte. Das war der einzige Weg hier raus, aber dennoch quälten mich die Bilder.
„Harleen, du kommst mit zu uns.", sagte nun Jason und durchbrach damit sein Schweigen der letzten Minuten, in denen er nur zwischen uns allen hin und her geschaut hatte. Auf seinen Lippen lag ein lockeres Grinsen, welches mir die Alpträume von Down für wenige Augenblicke vergessen ließ. Statt zu antworten, nickte ich nur. Das Anwesen der Waynes müsste auch ziemlich sicher sein und es beruhigte mich, dass ich nicht mehr die Zielscheibe war. Der Joker ließ seinen Terror an der Stadt aus und ich wollte ihn wieder auf seine Bahn bringen.
*Cat = Catwoman (Selina): Ich dachte, ich lass die liebe Selina auch mal auftreten, da sie ja für Batman eine wichtige Rolle spielt und durch die Sendung Gotham, hab ich zur Zeit nen relativ guten Überblick, aber ich lasse mich von der Sendung nicht stark beeinflussen, versprochen ^^
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King & Queen of Gotham
FanfictionHarley Quinn? Die Queen Gothams und Herzdame des weltbekannten Killers Joker, alias Mister J oder auch liebevoll "Puddin" genannt. Doch wie begann ihre Geschichte überhaupt?