Prolog

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"Schwörst du mir die Treue, Tagwandler?", fragte der Mann vor mir mit einem überheblich kalten Blick. Eis lag auf seinen Zügen genauso wie tiefe, abgrundtiefe Verachtung auf mich.

Ich schwieg, kniff tapfer die Lippen aufeinander um ja nicht ein Laut hervorzubringen. Seine granitgrauen Augen starrten einfach nur tief in mein Gesicht und ich spürte wie ich unter ihrer Last zu schwanken begann.

Wie hatte es so weit kommen können? Wieso war ausgerechnet ich hier? Wieso stand hier nicht jemand zu dem die ganze Sache besser passte?

Etwa ein Profikiller, ein Computergenie oder vielleicht sogar ein Gothik Mädchen, dass diesem Kerl mit seinen tiefen steingrauen Augen und den bis kurz über die Schulter reichenden dunklem Haar vollkommen verfallen würde. Sich nichts mehr wünschen täte, als ihm mit den Fingerspitzen durch die rauen Stoppeln über seiner Oberlippe und auf seinem Kinn zu fahren, seine hohen Wangenknochen entlang zu streichen.

Doch ich gehörte nicht mehr zu diesen Mädchen, die sich durch Schönheit, durch Verlangen blenden ließen. Ich hatte schmerzhaft gelernt mich in der Dunkelheit zu orientieren und wusste, welche Bestie hinter der bildhübschen maskulinen Maske des Mannes lag. Welch tierisches Verlangen und welche Grausamkeit.

"Schwörst du deine Treue, deine Ergebenheit, Tagwandler?" In seinem Blick lag nun Zorn. Dieser Zorn war jedoch kalt und blühte nicht wie eine flammende Feuersäule, die in den Himmel emporschoss auf, sondern war gemischt mit Berechnung und kaltem Kalküle. Er wusste genau was er mit mir tun musste, um das zu erreichen was er wollte, warum auch immer er dies tat.

Bis vor kurzem war ich schließlich noch ein normales, jedenfalls so gut wie fast normales Mädchen im Vergleich zum jetzt gewesen. Eine Studentin, die an ihrer Universität einen Abschluss in englischer Literatur zu erlangen versuchte. Der Tag damals als sich alles verändern sollte, hatte so normal wie jeder anderer begonnen.



Aus den Chroniken der Tagwandler - Eintrag kurz vor der vollkommenen Trennung:


Nicht länger werden wir uns den Ungerechtigkeiten unseres eigenen Volkes beugen. Die unaussprechliche Wahrheit ist immer klarer zu erkennen, denn wenn wir die Geborenen der Nacht weiterhin ein Menschenleben nach dem anderen niedermetzeln, wird die vergängliche Rasse spätestens in zehn Jahren vollkommen ausgelöscht sein. Auch wenn unsere Brüder und Schwestern meinen dies sei kein schlechter Umstand ist es uns doch bewusst geworden, dass es so nicht mehr weitergehen kann. Der Rat hat beschlossen, dass wir von nun an nur noch unserem eigenen Gewissen folgen dürfen und die Befehle der Hohen verleugnen müssen. Wir tun dies nicht aus Angst, sondern aus Barmherzigkeit für die zahllosen Opfer und für unser eigenes Volk, das nach unserer Meinung ebenfalls erlischt wenn das Kurzlebige stirbt.



Willkommen^^

Die nächsten Kapitel werden deutlich länger sein als der Prolog, da sie 3000 bis 5000 Wörter umfassen. Ich werde sie wohl aufteilen, sodass jedes Wattpad Kapitel zwischen 1000-1500 Wörter lang ist. Eine Zahl die ich persönlich angenehm empfinde um die Geschichte auf dem Handy lesen zu können. Ein neues Kapitel wird immer nach 2-4 Tagen erscheinen.

Da dies meine erste Geschichte auf Wattpad ist, versuche ich noch das ganze System zu begreifen. Falls ihr auf diese Story zufällig gestoßen seid, dann grenzt das an ein wirkliches Wunder.

So...

Ich bin gespannt ob dies überhaupt ein Mensch eines Tages lesen wird oder ob die Wahrscheinlichkeit größer ist, dass ich zuerst Aliens finde.

GLG Sarah

Verlorene der Nacht - 1. Band der Tagwandler ReiheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt