Tanz der Gefahr - 3

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Wie evtl. ein paar von euch wissen ist dieses Werk ursprünglich noch einmal hier veröffentlicht worden um die Rechtschreibung zu überarbeiten. Leider habe ich im Moment neben den Studium und meinem neuen Werk „Entflammt" dafür keine Zeit mehr. Da jedoch scheinbar ein paar Personen immer wieder diese Geschichte anfangen zu lesen, möchte ich wenigstens für sie alle Kapitel dieses Buches hochladen.

Achtung diese Kapitel sind nicht noch einmal überarbeitet worden, sondern sind auf den Stand der ersten Veröffentlichung

LG Sarah

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Ich versuchte mir den Weg, den wir gingen, gut einzuprägen und mich auf der Karte in meinen Kopf, die mir Elfe eingetrichtert hatte, zurechtzufinden.
Links, rechts, geradeaus... einen langen Gang entlang, dann wieder links und dann noch einmal links. Mir wurde Bewusst wo genau wir waren und ich wusste, dass wir nun nur noch um die Ecke biegen müssten und wir wären bei den Privaträumen des Drogenbosses.
"Wir sind fast da.", sagte in diesem Moment mein Ziel und siehe da, wir bogen um eine Ecke und kamen an einer Tür an, vor der zwei Wachmänner standen.
"Verschwindet!", schrie der Drogenboss und zerrte mich voran. "Ich will in der nächsten Stunde nicht gestört werden."
Die Wachposten rannten beinahe von der Tür weg. Während mein Ziel anfing die Türe zu entsichern. Er achtete dabei nicht auf mich und so hatte ich freies Blickfeld. 2-9-4-5-8-3-7-0 war der Code für die Tür, danach legte er seinen Finger auf den Scanner. Ich fluchte. Ich hatte an allen Türen ein solches Gerätchen gesehen, es aber nicht genau definieren können. Ich würde wohl oder übel seinen Finger brauchen um in die Zellen zu kommen, doch wie könnte ich ihn dazu überzeugen mitzukommen und sie für mich zu öffnen? Würde ich ihn bedrohen müssen? Aber wie sollte das gehen? Ich hatte keinerlei Schusswaffe oder etwas dergleichen dabei. Elfe hatte die Metallbügel in meinen BH zwar angespitzt und hauchdünnen Draht um sie gewickelt, doch beide Waffen eigneten sich nicht wirklich zum Bedrohen von Leute. In meinen rechten Ohrring war ein Schlafmittel und in dem linken ein tödliches Gift, doch auch dies schein mir nicht bedrohlich genug zu wirken, um mein Ziel genug einschüchtern zu können. Vielleicht würde es ja eine der Klingen in meinen Stiefeln können. Aber die müsste ich direkt an seine Kehle halten und das war sicherlich zu auffällig, wenn wir noch durch die Gänge bis zu den Zellen laufen müssten...
Die Türe ging auf und er schubste mich hinein. Der Raum hatte nur einen einfachen Tisch in der Mitte um den mehrere Stühle standen, an den Wänden gab es außerdem noch einfach Schränke.
"Endlich sind wir allein!", knurrte mein Zielobjekt und zerrte mich zum Tisch.
Ich biss mir auf die Unterlippe um mich nicht zu wehren, obwohl alles in mir danach schrie ihn zu schlagen, zu treten und zu beißen. Doch ich brauchte unbedingt noch ein bisschen mehr Zeit um die Situation neu zu ordnen.
"Hast du nicht was vergessen?", fragte ich also, während ich mit den Augen klimperte. Um ehrlich zu sein hatte ich keine Ahnung was er vergessen haben könnte, doch er grinste so als wisse er genau was ich wolle.
"Wie viel?"
Äh, was...? Okay jetzt brauchte ich einen schlauen Satz. "Wie viel denkst du denn?", schnurrte ich.
"26000 Rubel."
Ich runzelte die Stirn. Rubel war die Währung in Russland und ein Euro hatte ungefähr den Wert von 65 Rubel. Wie viel wert war das, dann insgesamt in Euro, das er mir da anbot? ...etwa 400 Euro.
Er schien mein Zögern, dass ich zum Umrechnen der Währung gebraucht hatte, als Missbilligung zu verstehen und so machte er gleich den nächsten Vorschlag: „In Ordnung wie wäre es mir 30000 Rubel?"
"Wie wäre es mit 32000 Rubel?", fragte ich sofort. Das waren etwas weniger als 500 Euro wenn ich richtig überschlagen hatte.
"In Ordnung!", meinte er zu meinem Entsetzen sofort. Er kam wieder näher.
"Nana, ich will zuerst die Scheine sehen. So einfach bringt man mich nicht um mein Geld. Was wenn du in den nächsten Stunden zu beschäftigt bist?", spielte ich weiter. Verdammt, ich brauchte unbedingt noch mehr Zeit! Ich brauchte eine Idee, einen Einfall und zwar jetzt!
Der Drogenboss lächelte und öffnete eine Schublade, die als Geheimversteck im Schreibtisch eingearbeitet war. Er zog einen Umschlag heraus und holte einige Scheine hervor, dann ging wieder auf mich zu bis er direkt vor mir stand. Ich spürte seinen Atem auf meiner Haut und wollte mir am liebsten angeekelt über diese Stellen mit der Hand reiben, damit ich nicht mehr das Gefühl von ihm auf meiner Haut hatte.
Einzeln zeigte er mir die Scheine und steckte sie zu meinem großen Ekel danach immer in meinen BH. Es waren insgesamt 8 Scheine und jeder davon war die reinste Qual. Zuerst stopfte er mir die 6 rot-orangenen Scheine, mit einer Brücke im Hintergrund, einer Statue im Vordergrund und einer großen 5000 drauf, in meine Unterwäsche, dann die zwei blau-grünen tausender. Währenddessen versuchte ich nicht auf die Berührung zu achten, die mich vor Ekel beinahe schütteln ließen, sondern überlegte fieberhaft wie ich seinen Finger zu den Zellen schaffen könnte. Insgesamt dauert die Bezahlung viel zu lange, doch gleichzeitig war sie zu kurz gewesen, denn ich hatte immer noch keinen Plan.
"Also.", meinte er mit einem gemeinen Grinsen. "Es gibt ein paar winzige Regeln. Ich entkleide dich, bis du nackt bist, aber du darfst mich erst anrühren, wenn ich es dir befehle."
Mit einer Hand packte er grob beide meiner Handgelenke.
"Oder warte, vielleicht sollten wir das Teil anlassen, nicht dass du die Scheinchen noch verlierst. Es stört eigentlich nicht besonders."
Er leckte über den Spitzenstoff des BHs und zu meinem großen Entsetzen konnte ich seine Zunge durch den Stoff hindurch spüren, doch er hielt meine Hände weiterhin über den Kopf fest.
Dann wanderte sein Mund weiter herab. Seine Zunge war schleimig und eklig nass wie die eines Hundes. Ich schloss angewidert die Augen, doch er bemerkte es nicht, zu beschäftigt war er bereits mit den Fetzen Stoff, dass meine Scham verbarg. Mit einem Ratsch zog er daran und der Stoff riss.
Nun stieg Panik in mir auf, doch anstatt wie früher laut um Hilfe zu schreien und wie wild mit den Armen herumzufuchteln, spürte ich wie mein gesamter Körper sich anspannte und steif und mein Blick eiskalt wurde.
"Verführerisch.", meinte mein Ziel, mein Opfer und wollte einen Finger in mich schieben.
Das war zu viel. Ich handelte automatisch. Mein Körper gehorchte nicht länger meinem Gehirn, sondern spulte die Abläufe herunter, die man ihm eingetrichtert hatte. Ich trat dem Drogenboss so fest ich konnte mit den spitzen Absatz meines Schuhs auf den Fuß. Der Absatz splitterte zwar ab, als er sich wehrte und ich fast umknickte, doch mit den Zehen berührte ich den verborgenen Mechanismus in meinen Schuh und vorne an der Spitze kam die Klinge zum Vorschein. Mir war es egal wo ich sie reinrammte und so griff sich mein Ziel erschrocken an sein Hinterteil und schrie vor Schmerz laut auf. Die Wachen vor seiner Tür hätten ihn vielleicht gehört, wenn er sie nicht weggeschickt hätte, doch wahrscheinlich hätten sie auch nur gedacht, er treibe gerade ein besonders intensives Liebesspielchen.
Die Handgelenke hatte er mittlerweile losgelassen und so rammte ich ihm meinen Ellenbogen gegen die Nase. Es gab ein hässliches Knacken und Blut lief nun über sein eingedelltes Gesicht. Er stolperte rückwärts und ich setzte nach. Diesmal trat ich ihm in die Weichteile und erfüllte damit wohl den gesamten Frauen auf diesem Planeten einen gefallen. Als er nun endlich in Embryostellung vor mir zusammengekrümmt auf den Boden lag, griff ich zum Ohrring.
Für einen Moment zögerte ich. Links bedeutete Tod, rechts einen ruhigen Schlaf. Eigentlich hatte ich vorgehabt den Schlaf einzusetzen, doch als ich den Mann nun vor mir auf der Erde gekrümmt sah, stockte ich. Verdiente er nicht viel mehr den Tod? Würde ich der Welt nicht einen Gefallen erweisen, wenn ich ihn nun einfach umbrachte? Er hatte heute in der kurzen Zeit, wo ich da gewesen war einen Mann umgebracht, beziehungsweise von mir umbringen lassen. Wie viele Männer er wohl noch auf den Gewissen hatte, wahrscheinlich auch wehrlose Frauen und Kinder. Ich würde der Welt wirklich einen Gefallen tun, wenn ich ihn vernichtete. Ich nahm den linken Ohrring, doch dann zögerte ich wieder.
Wenn ich das Gift nehmen täte, in wie weit unterschied ich mich dann noch von diesem Monster auf dem Boden? Wenn ich ihn tötete, schwang ich mich zum Richter und gleichzeitig zum Henker auf und wer sagte, dass es dann nur bei diesem Mann bliebe. Wenn ich ihn für eine Plage der Welt hielt und er damit den Tod in meinen Augen verdiente, dann gab es noch hunderte, nein tausende weiterer Menschen, die aus demselben Grund wohl den Tod verdient hätten. Würde ich auch sie umbringen? Würde ich in naher Zukunft massenhaft Leute umbringen wie er es tat? Irgendwann würde es wohl nicht mehr bei den Übeltätern bleiben, mein Gewissen wäre so weit abgestumpft, dass ich Unschuldige umbringen könnte, die einfach nur im Weg standen. Würde ich zum Massenmörder werden, wenn ich diesen Menschen umbrachte?
Der Drogenboss schien sich gut zu erholen und startete einen Versuch aufzustehen, doch ich trat ihm wieder heftig in seine Weichteile und er sackte in sich zusammen wie ein Mehlsack. Wenn ich ihn nun tötete, war ich nicht besser als er oder würde sogar in naher Zukunft eine viel schlimmere Plage für die Menschheit sein als er.
Ich ließ den Tod, dort wo er war und holte den Schlaf. Ich nahm den Ohrring ab und ging auf die Knie. Mit der einen Hand hielt ich die Nase des Drogenbosses zu und mit der anderen stopfte ich das Ding, das aussah wie eine Perle in seinen Mund. Er versuchte mich zu beißen, doch ich war schneller. Rasch drückte ich von unten gegen den Kiefer, sodass er den Kopf nach hinten legen und den Mund schließen musste. Dann wartete ich ab bis die äußere Schicht der Perle sich auflöste und er langsam in sich zusammen sank. Nun gab es nur noch ein Problem, das ich in den letzten Minuten nicht mehr bedacht hatte. Wie um alles in der Welt bekam ich seinen Fingerabdruck?!



Aus den Chroniken der Tagwandler - Ein Bericht eines späteren Ratsmitgliedes:

Mein Lehnsherr war sogar noch erboster als ich es mir vorgestellt hatte. Für einen Moment war ich mir sicher gewesen, dass ich nun sterben müsste, da ich ihm unser Schreiben vorgelegt hatte. Doch er hatte, nachdem er auf mich losgegangen war, sich wieder in Griff bekommen. Er wusste, dass er mich brauchte, damit die Forschung an dem geheimnisvollen Band zwischen Vampir und Mensch weitergeht. Aus diesem Grund besteht meine Strafe aus dreißig Peitschenhieben, wenn ich mich danach immer noch weigerte weiter zu forschen, würde es in der nächsten Nacht dieselben Schmerzen geben und so weiter. Ich bin jedoch fest entschlossen meine Forschungen zum Wohle der Menschheit abzubrechen.

Verlorene der Nacht - 1. Band der Tagwandler ReiheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt