Part 12

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Shawn

Ich musste mir Merry reden, also fuhr ich zu ihr nach Hause und parkte mein Auto am Straßenrand. Das kurze warten an der Haustür machte mich nervös.

Strahlend öffnete mir Merry's Mum die Haustür. "OH! Hallo Shawn."

"Hallo Mrs Lewis. Kann ich zu Merry?" Meine Hände vergrub ich in meiner Hosentaschen.

"Das tut mir jetzt aber leid. Sie ist nicht zu Hause."

"Wie bitte?" Entsetzt sah ich sie an.

"Merry ist mit Nina unterwegs."

Wie konnte sie mich nur anlügen? "Ok, trotzdem Danke." Ich versuchte freundlich zu klingen.

"Schon gut Shawn." Sie machte eine Pause. "Haben du und Merry Probleme?"

"Nein warum..?" Es war schon seltsam.

"Dann ist alles gut." Lächelte Mrs Lewis über die Frage hinweg.

"Können sie Merry ausrichten, dass ich hier war und sie sich dann bei mir melden soll?"

"Natürlich. Auf Wiedersehn, Shawn."

"Bye." Etwas entsetzt lief ich die Stufen der Veranda hinunter und zurück auf den Bürgersteig.

"Merry?" Bremste ich das Mädchen, das mir entgegen lief. "Wo warst du?"

"Was machst du hier?" Fragte sie mich. Ihr Kopf war gesenkt und die Dämmerung brach ein.

"Dasselbe könnte ich dich fragen? Du hast mich angelogen. Was ist los mit dir?" Ich wollte endlich erfahren was nur los war.

"Ich war nur kurz an der frischen Luft. Was soll schon sein?"

"Du nimmst Abstand von mir. Hab ich dir wehgetan?" Meine Finger legte ich an ihre Wange und drückte ihren Kopf nach oben. "Hast du etwa geweint?" Geschockt betrachtete ich ihre roten Augen im dunklen Licht.

"Nein." Sie schlug meine Hand weg.

"Was ist nur los mit dir?" Mitleidend sah ich meine Freundin an.

"Es ist alles perfekt. So wie immer und jetzt geh nach Hause." Zorn entwickelt sich in ihrer Stimme und mein Mitleide für sie verschwand schnell.

"Bist du noch immer wegen Freitag sauer auf mich? Wie oft soll ich es denn noch sagen? Ich werde dich nicht mehr fragen! Wenn du nicht willst, dann werden wir es auch nicht tun. Mein Leichtsinn kam vom Alkohol. Eigentlich sollte ich wohl sauer sein."

"Warum fängst du immer damit an? Es liegt nicht an diesem verdammten Freitag!"

"Dann sprich. Warum bist du so seltsam?"

"Es geht nicht immer nur um SEX oder um DICH! Lass mich doch einfach in Ruhe."

"Du drehst doch gerade durch." Ich wusste nicht wie ich mich verhalten sollte. Immerhin standen wir vor ihrem Elternhaus und schrien uns gegenseitig an und keine redete Klartext.

"Natürlich! Immer bin ich es. Ich bin die Lesbe. Ich bin der Psycho. Es geht immer nur um meine Dummheit. Du bist natürlich perfekt. Nur ich war der Loser und lass mich auf alles ein und renne jedem hinterher." Sie bebte und ich verstand kein Wort.

"Um was geht es hier eigentlich?" Eine Antwort bekam mich nicht. Doch dann schoss mir ein Gedanke ins Gehirn. "Es geht um Nina! Du liebst sie noch immer. Es geht nicht um MICH, weil du sie willst und ich nur Ablenkung sein sollte."

Merry lehnte es nicht ab und sah nur stumm auf den Asphalt. Das war Antwort genug. Wie konnte sie mich nur so ausnutzen. Ein Jahr lang hatte sie nur mit mir gespielt.

"Mach was du willst, aber melde dich nie mehr bei mir!" Wütend lief ich zu meinem Auto und ließ Merry alleine stehen.

Die Autotür knallte ich zu und lehnte meinen Kopf gegen das Lenkrad. Mein Hirn war leer.

Dann betätigte ich nur die Kupplung und drückte auf das Gas. Zurück wollte ich nicht mehr schauen. Dieses Mädchen wollte ich nie mehr sehen. Warum war ich ständig ihr Opfer?

Da gibt es etwas, das du wissen solltest... Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt