Part 82

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Abhauen oder nicht?

Unglaublich wie ihr zu jedem Kapitel mitfühlt!

Xx *Nat*

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Merry

"Shawn?" Es war bereits weit nach Mitternacht und ich konnte einfach nicht einschlafen. "Shawn?" Flüsterte ich erneut. Schon seit gefühlten Stunden wälzte ich mich hin und her und konnte keinen Schlaf finden.

"Hm.." Murmelte er dann.

"Ich kann nicht schlafen." Sprach ich traurig.

Der angesprochenen drehte sich zu mir. "Ich bin jetzt endlich fast eingeschlafen."

"Tut mir leid..."

Seine Mimik konnte ich nicht deuten. Es war dunkel.

"Weiß du was?" Begann er und stand auf. Sofort knipste er das Licht an und er stand nur in seiner Boxershorts da. Sofort griff er nach seine Hose.

"Oh nein... nicht schon wieder."

"Nein." Er kicherte leicht. "Lass uns einfach nur raus in den Garten." Skeptisch sah ich ihn an.

"Komm schon. Du bekommst auch meinen Hoddie." Darauf ließ ich mich kein zweites Mal bitten.

Ich in meiner kurzen Schlafhose und seinem übergroßen dunkel roten VANS Hoddie und Shawn in seiner Hose und T-Shirt, schlichen uns quer durch das Haus. Draußen im Garten angekommen setzten wir uns in das Gras. Der Himmel war leicht bewölkt und die vorbeiziehenden Wolken warfen Schatten.

Den Gedanken versuchte ich wirklich zu verdrängen. In ein paar Stunden, wird das hier meine Vergangenheit sein. Meine Freunde, meine zweite Familie, meinen Freund, einfach jeden hier lasse ich zurück und muss alleine weiter machen. Es machte mich traurig und es bereitet mir schmerzen. Alleine die Gedanken trafen mich mitten ins Herz. "Bitte bleib."

"Merry." Shawn riss mich aus meinen Gedanken. "Komm her." Er zog mich zu sich und lehnte meinen Rücken gegen seine warme Brust. "Wir können stolz auf uns sein."

"Von was redest du?"

"Wir haben wieder ein Schuljahr hinter uns. Ist das nicht toll. Mein Zeugnis ist besser als ich erwartet hatte." Shawn sprach nicht über das anstehende. Das war wirklich lieb. Nur war es auch Realität und wir würden hier das letzte am zusammen sitzen. Das ganze frisst mich von innen heraus auf. Jede Sekunde denke ich an schrecklichen Abschied.

"Das bringt mir auch nichts mehr. Jetzt muss ich noch besser Noten schreiben und dann noch in einer wild fremden Sprache."

"Du schaffst das. Immerhin bist du eine Lewis / Mendes und die können alles, wenn nicht noch mehr." Sprach er sanft ihn mein Ohr. Er hielt mich fest im Arm und ich hatte meine Hände auf seine gelegt. "Den Schulabschluss in Deutschland schaffst du besser als ich hier in unserer Sprache."

"Das sagst du jetzt nur so." Ich versteckte meine Hände ihm Armel des Hoodies und folgte Shawns Armen auf meinen Körper.

"Was willst du später mal werden?" Fragte er.

"Ich..." Ich wurde unsicher und hatte noch keine Ahnung was ich mal später machen wollte. Es war immer so weit entfernt. Zu mindestens dachte ich es. "...ich weiß es nicht. Vielleicht Schauspielerin, aber das ist auch nur ein unrealistischer Traum..."

"Nichts ist unrealistisch. Ich will Musiker werden und glaube auch daran."

"Das geht auch leichter. Du kannst Videos Hochladen. Entweder man kann was oder auch nicht." Meinte ich und wischte mir leise die ersten Tränen von der Wange. Shawn hatte es noch nicht bemerkt.

Jeder hatte seine Ziele in unsere Clique, nur ich nicht. Nina wollte unbedingt was mit Mode und Kosmetik machen. Ben fand Gefallen an Autos und wird später wohl die teuersten Jeeps oder Ferraris verkaufen. Shawn wird Musiker und der beliebteste Teenager der Welt.

Die kleine Merry bleibt der Versager.

"Du kannst gut mit Kindern. Mit Aaliyah kommst du super klar und auch mit anderen. Sich wäre Lehrerin ein toller realistischer Beruf für dich."

"Ich soll andere zum Lernen motivieren, wenn ich es selber schon kaum mache? Welche Fächer den überhaupt."

"Du bist schlau und musstest nur kaum lernen. Mathe natürlich. Das erklärst du Aaliyah ständig. Dann könntest du fließend Englisch. Was müssen die in Deutschland schon an Englisch könntest... das schaffst du locker. Dann könntest du sicher auch noch Biologie, Französisch oder Sport unterrichten."

"Du zählst nur alle Fächer auf in denen ich mal eine eins hatte..."

"Die ersten Anzeichen." Er hob den Finger.

"Ich will das nicht..." Ich wandte mich zu ihm um.

"Nagut... das heißt nicht, dass du das machen musst. Im Kindergarten oder... -"

Tränen kullerten aus meinen Liedern und ich schlang meine Arme um seinen Hals. Es ging nicht um meine Karriere. Ich wollte hier einfach nicht weg. Alles was ich jetzt planen sollte musste ich für einen anderen Kontinent entscheiden. Das war ich einfach noch nicht gewohnt. Dort kenne ich auch nichts und niemanden. Wie sollte ich schon planen?

"Du rufst mich immer an, wenn du reden willst."

"Shawn... ich verstecke mich unter deinem Bett."

Es tat einfach unglaublich weh.



Da gibt es etwas, das du wissen solltest... Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt