Part 79

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Shawn

Viel Schlaf hatte ich diese Nacht nicht mehr gefunden. Als ich wach wurde war es bereits acht Uhr in der Früh. Merry lag neben mir und in ihrer Decke eingewickelt. Sie schlief noch tief und fest. Lächelnd betrachtetet ich ihr Wesen und raffte mich vorsichtig auf. Die Sonne schien durch das Fenster und erhellt das Zimmer. Hier war es einfach nur leer. Nur eine Reisetasche lag offen da und eben ihre Matratze mit vielen Kissen und ein paar Decken.

Es war schon ein trauriger Anblick. Keine Poster oder Bilder hingen an den Wänden. Meine Gitarre lehnte gegen die kahle Wand und ich grabbelte dort hin.

Sanft zupfte ich die Seiten der Gitarre. Mit dem Rücken saß ich gegen dem großen Fenster, durch welches ich mich vor einigen Wochen noch hereinschlich und die Sonnenstrahlen erwärmten meinen Körper.

Leise spielte ich die Melodie von bekannten Popsongs und sah Merry immer wieder beim Schlafen zu. Sie lag so friedlich da und dazu lag sie noch nackt unter der Decke. Wie ich sie vor ein paar Stunden noch verrückt gemacht hatte werde ich nie vergessen. Ich war sehr stolz auf mich. Nur mit ihr konnte ich diese andere Seite an mir entdecken. In Gedanken versunken vom geschehen unseren gemeinsamen Nacht spielte ich weiter die Melodie von Kiss Me.

"Guten Morgen." Raunte Merry Stimme durch den Raum und ich wandte mich sofort zu ihr um. "Du siehst aus wie in einem Film..." Sie stützte ihren Kopf und sah mich weiter an.

Ich lächelte sie an und schickte ihr einen Luftkuss zu, den sie sofort auffing.

Ihre Haare waren wild und an ihrem Hals entdeckte ich jetzt erst den Knutschfleck. Er war sehr intensiv und nicht gerade unauffällig. Sie gehörte zu mir und das sollte auch jeder sehen und vor allem wissen.

Merry zog sich mein Shirt über, so wie einen Slip und kam zu mir her. Ich ließ sie ihn meinen Schneidersitz sitzen und stütze die Gitarre auf ihren Schenkel ab.

"Zeigst du mir, wie ich das Lied spielen muss?" Fragte sie leise und legte ihre Hände auf meine.

Liebevolldrückte ich ihr einen Kuss auf die Schläfe. "Das ist der Akord..." Ich erklärte ihr alles und sanft folgte sie meinen Bewegungen. Es war so ein schöner Moment. Sie mit mir mitten am Morgen, als die Sonne schien und ich zeigte ihr, wie man den schönsten Song spielen musste auf meiner Gitarre, nachdem wir eine wundervolle Nacht zusammen hatten.

"Wie kannst du nur deine Finger ständig richtig Koordinieren, wenn beide Hände etwas andres machen müssten." Lachte sie. Ihr wollte es nicht recht gelingen, doch ihr Lachen verzauberte mich immer wieder.

"Nur weiter üben." Gab ich zurück und legte meine Arme um ihren Bauch. Merry spielte weiter auf der Gitarre und ich stützte meinen Kopf auf ihre Schulter ab.

"Ist es so richtig?" Unsicher schielte sie zu mir. Ich korrigierte nur eine paare Finger und sie zupfte weiter.

Ich umklammerte fest ihren schmalen Körper.

"Hast du nicht auch Hunger?" Fragte ich dann.

"Der, der noch mitten in der Nacht Muffins isst hat schonwieder hunger?"

"Ja und vielleicht sind noch Brownies oder Kuchen da." Ich zog sie mit mir auf die Beine. Merry nahm Unterwäsche und ihr Kleid von gestern mit und sprang in das Badezimmer. Ich zog mir meine Jeans über und lief ihr nach. Immerhin hatte sie noch immer mein Shirt an.

Wie machten uns beide etwas frisch und gingen dann in die Küche. Dort stand ihre Mutter und hob sich etwas den Kopf und trank Tee.

"Guten Morgen." Sagten wir beide gut gelaunt und Merry setzte sich auf die Küchenzeile.

"Morgen ihr beide." Ihre Mutter lehnte sich gegen die Theke. "Hast du gerade Gitarre gespielt?" Sie deutete auf mich und ich nickte nur.

"Ich hab auch gespielte, das gerade war ich." Merry hob stolz ihren Kopf an. "Hast du es gehört?"

"Oh... ich dachte schon das war Shawn, denn es war-"

Ich schnitt Mrs Lewis das Wort ab. "Sehr gut."

"Ja... genau." Ihre Mutter lachte nur. "Ihr habt beide gut geschlafen?"

Verlegen schaute ich auf die Seite.

"Nicht sehr lange, aber dafür sehr gut." Grinste Merry.

"Soll ich genauer nachfragen." Bohrte ihre Mutter nach.

"Kommt darauf an, wie viel du verträgst." Entsetzt sah ich Merry an. Das hatte sie nicht gerade wirklich gesagt?

"Was?" Merry zuckte nur mit den Schultern.

Plötzlich klingelte es an der Tür. "Ich geh schon!" Meinte ich. Somit konnte ich der Situation entfliehen.

Ich öffnete die Haustür. "Hey." Dann sah ich ein Mädchen welches in Merrys Größe war mit braunen Augen und dunklen Haaren. "...Sue?" Fragte ich schon fast.

"Was machst du hier, Mendes?"

"Was mach ich hier schon... Es geht dich nichts an!"

Sie rollte die Augen. "Wo ist Merry?"

"Stop! Was willst du von ihr?"

"Ich habe mitbekommen, dass hier gestern die Abschiedsparty war."

"Okay... und was hat das mit Merry zu tun? Sag doch einfach was du willst."

"Ich möchte mit ihr reden."

"Sue?" Merry tauchte hinter mir auf. "Was ist hier los?" Fragte sie uns stellte sich zu mir. Dann nahm sie meine Hand in ihre und drückte sie leicht.

"Ist nicht mehr so wichtig." Sue wirkte enttäuscht und sah zwischen mir und Merry hin und her. "Ich lasse euch dann mal lieber alleine. Man sieht sich." Sie wandte sich um und verließ das Grundstück.

"Was war das?" Fragend sah mich Merry an und ich ließ die Tür zurück ins Schloss fallen.

"Ich habe wirklich keine Ahnung."

Da gibt es etwas, das du wissen solltest... Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt