Part 77

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Merry

Es vergingen ein paar Stunden und die Gäste verließen langsam die Party. Es waren nur noch enge Freund, wie Ben, Nina, Shawn und deren Familien da und ein paar Nachbarn.

Meine Mutter dachte sich noch zum heutigen Special ein Lagerfeuer mit Marshmallow und Butterkeksen aus. Ein nette Idee, doch der Hunger war mir schon längst vergangen, sogar auf Süßigkeiten.

"Kommt doch alle zusammen." Winkte mein Dad alle an die Feuerstelle, die er endlich geschafft hatte zu entzünden. Es gingen auch alle auf ihn zu und setzten sich in das Gras. Nur ich blieb alleine auf der Treppe sitzen und zupfte am Strauch neben mir immer wieder ein paar Blätter ab.

Es war schon dunkel, als der Rauch des Feuers in den Himmel zog. Die Nacht war klar und die Sterne leuchteten über uns. Als ich so in den Himmel starrte dachte ich zurück an den See mit Shawn alleine, als wir dort übernachtet hatten. Die schönste Zeit werde ich nur als Erinnerung behalten könne.

"Liebling." Mein Dad ging vor mir in die Hocke. "Komm doch auch zu uns." Meinte er und strich mir über die Wange.

"Lass das. Mein Make-Up." Böse sah ich ihn an.

"Ich werde nichts mehr schlimmer machen könne. Dein Maskara ist schon längst verlaufen." Er schüttelte leicht den Kopf. "Du musst es uns wirklich nicht schwerer machen... ich weiß, dass du hier bleiben willst, aber es geht einfach nicht. Man kann im Leben nicht immer alles voraus planen. Genieß die letzte Zeit mit deinen Freunden noch und komm zu uns an das warme Feuer." Dad nahm mich bei der Hand und zog mich auf die Füße. Er führte mich zu meinen Freunden und dann setzte ich mich zwischen Ben und Shawn. Beschützend legte beiden den Arm und mich und gaben mir einen Kuss auf die Wange. Auch wenn ich traurig war sollte ich, wie Shawn sagte, gute Miene zum bösen Spiel machen. Es war nicht die Schuld von ihm, Ben oder Nina. Das alles so Enden musste lag nur an diese beiden Erwachsenen, die sich meine Eltern nannten.

Ich rückte dicht zu Shawn auf, da mir etwas kalt war und nur meine Beine vom warmen Feuer erwärmt wurden.

Die Erwachsenen waren schon um einiges angeheitert. Mum kicherte nur noch und hatte rote Wangen, die sie immer vom Alkohol bekam.

"Dir ist ja kalt." Shawn strich über meinen Arm und meine Gänsehaut war nun noch viel deutlicher zu sehen. Sofort zog Shawn seine dunkle Jeans-Jacke aus und legte sie um meine nackten Schultern.

"Danke." Schüchtern lächelte ich diesen Traum Jungen an.

"Entschuldigst du mich kurz." Meinte er und stand auf.

"Was hat er?" Etwas enttäuscht, dass Shawn mich alleine sitzen ließ sah ich zu Ben der seine Freundin bereits eng umschlungen hatte.

Der angesprochene zuckte nur mit den Achseln.

"Das ist eine Aufmerksamkeit... von Nina, Ben und mir." Es dauerte nicht lange, da setzte sich Shawn erneut neben mich.

Seine Gitarre lag hinter ihm im Gras und er streckte mir ein Päckchen entgegen. Eine große rote Schleife war darum gebunden.

Es war nicht mein Geburtstag oder sonst ein besondere Tag um es mit einem Geschenk zu feiern. Eigentlich war es ein trauriger Tag und wir mussten alle verabschieden.

Zaghaft nahm ich das Geschenk entgegen und begann es langsam zu öffnen. Als erstes stach mir eine Karte ins Gesicht:

Liebe Merry,

wenn du diese Karte liest ist es so weit gekommen, dass wir bald Tschüss sagen müssen. Gerne sollte es bei einem Auf Weidersehen bleiben, doch wann?

Du bist unsere beste Freundin und wir wünschen dir nur das Beste. Deine Zukunft in Deutschland wird groß. Wir, Nina, Ben und Shawn, werden ständig hinter dir stehen und zu jeder Zeit erreichbar sein. Gegen eine lange und ewige Freundschaft kann nicht mal der Atlantik zu Trennung beitragen. Bitte vergiss uns nicht, daher auch das....

In Liebe Shawn

Deine Besten Freunde Nina und Ben.

Tränen stiegen mir erneut hoch und ich wandte mich sofort meinen Freunden zu. Als erstes Umarmte ich Nina und sie drückte mich ebenfalls fest an sich, wie hinterher dann auch Ben. Die Umarmung zwischen Shawn und mir war intensiver.

"Wenn du bei der Karte schon so regierst, dann bin ich auf das eigentliche Geschenk gespannt." Unterbrach Ben die Umarmung.

"Was hast du den bekommen?" Lachte meine Mutter, die nochmals Wein von meinen Dad nachgeschenkt bekam. Sie saß auf der anderen Seite des Lagerfeuers und grinste nur noch. Eigentlich hatte sie schon längst genug vom Alkohol, doch so würde sie mich nicht mehr nerven.

Ich wandte mich dem Packet nun zu und eine Art Buch hatte ich in der Hand. Es war ein Fotoalbum.

"Das ist nicht euer Ernst!" Auf dem Titelbild war ein etwas älteres Foto von Ben und Shawn. Sie beiden Grinste in die Kamera. Das Foto wurde bearbeitet. Eine Grafik wurde mit eingepflegt auf der stand:

Merry, when you miss us close your eyes.

We may be far but never gone.

Ich blätterte das Album durch. Alle Fotos die darin waren, wurden nach Datum sortiert und auch Kommentare standen bei den Bildern. Zu Beginn waren es nur wir drei und später schlossen wir Nina in unseren Bund. Es waren jede Art von Bildern dabei. Lustige oder auch Bilder die einen an schmerzvolle Momente zurück erinnerten. In der Dunkelheit konnte ich nicht alles perfekt erkennen, da ich auch noch recht verheult war sah ich alles unscharf. Die drei hatten sich große Mühe gegeben.

"WoW! Ich weiß nicht was ich sagen soll. Ich werde es jeden Abend zum Einschlafen durchblättern." Erneut fiel ich meinen Freunden um den Hals und eine große lange Gruppenumarmung entstand bei der Aaliyah auch mitmischte.

Jeden den ich kannte wurde im Fotoalbum vertreten und auch Gegenden in denen ich häufig war wurden mit eingeklebt.

"Danke." Murmelte ich.

Der Abend wurde besser und nach intensiven heulenden Moment hatte ich mich schließlich auch beruhigt. Noch immer hatte ich Shawn's Jacke an und ich kuschelte mich in sie hinein. Aaliyah saß vor ihrem Bruder und lehnte sich gegen seine Angewinkelten Knie und wärmte sich immer wieder Marshmallows auf.

"Hast du eigentlich schon mal daran gedacht eine Erinnerung von dir hier zu lassen?" Fragte mich Ben.

"Natürlich." Grinste ich und deute auf meinen Arm. "Für jeden eines." Ich hatte fünf schmale bunte Armbänder um meinem Handgelenkt. Ich wickelte vier davon weg und reichte Nina, Ben, Shawn und Aaliyah eines.

"Sogar ich." Staunte Shawn's kleine Schwester. Die vier freuten sich sehr darüber und legten sie sich ebenfalls sofort an.

"Ich glaube wir sollten gehen." Nina's Eltern erhoben sich und sahen rüber zu uns.

"Jetzt schon?" Nina schmollte und stand ebenfalls auf und strich ihren Rock zurecht.

"Wir haben bereits nach Mitternacht." Ihre Mutter sah auf ihre Armbanduhr und konnte nur schlecht die Zeiger erkennen doch behauptete sie mal etwas. "Ben möchtest du gleich mit uns mit?"

Ben kümmerte sich nicht um seine Eltern, er nickte nur und stellte sich zu Nina.

Ben's Eltern entschieden sich ebenfalls schon nach Hause zu gegen. Wir alle verabschiedeten sich mit einer Umarmung und ständig wurde mir viel Glück und Spaß in Europa gewünschten.

"Du darfst noch nicht gehen." Flüstere ich Shawn zu. Der angesprochenen Umklammerte mich nur von hinten und wir sahen den anderen hinterher als sie den Garten verließen. Mein Dad begleitete sie bis zu den Autos. Mum blieb bei Karen und Manuel am Feuer sitzen.

"Ich will auch noch gar nicht gehen." Hauchte Shawn und zog mich enger an sich.

Da gibt es etwas, das du wissen solltest... Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt