Part 52

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Shawn

Eine dumme Kleinigkeit schaukelte sich so weit nach oben, dass Merry dachte ich würde an ihrer Liebe zu mir zweifeln. So hatte ich das alles nicht gewollt.

Zurück in meine Zimmer zog ich den Schal von Merry hervor und sah ihn neben mir auf dem Bett an. Auf der anderen Seite meines Zimmers lag meine Gitarre. Also nahm ich mein Instrument sofort in die Hand und packte meinen Autoschlüssel mit ein. Ohne groß nach zu denken fuhr ich los. Mir war klar, dass ich schneller sein würde als Merry zu Fuß. Deshalb hielt ich Unterwegs ausschau nach ihr.

Ich parkte meinen Wagen an der Bordsteinkante ihres Hauses. Da ich mir nicht sicher war ob Merry bereits zu Hause war blieb ich sitzen. Ich lehnte den Kopf gegen die Kopfstütze und schloss die Augen.

Warum tat ich das? Es würde nicht mehr lange dauern, dann würde Merry weg sein. Warum verschwenden wir die Energie in eine Beziehung, die bald nicht mehr so existieren würde? Vor allem warum verletze ich Merry immer wieder aufs Neue. Ich würde mich am liebsten ohrfeigen.

Schwer atmete ich aus.

Ihr LIEBE stellte ich nicht in Frage, nur hatte ich angst enttäuscht zu werden. Merry war ein wichtiger Mensch für mich. Trotzdem verhielt ich mir ihr gegenüber unfair. Kann mich einer bitte hier raus helfen. Mittlerweile bekomme ich das Gefühl an liebe zu ertrinken. Soll Liebe wirklich gut für einen Menschen sein? Es schmerz viel zu sehr. Mir ist bewusst, dass Merry es nicht schlecht mit mir meint. Kaum machen wir einen Schritt nach vorne, da fallen wir wieder hunderte Schritte zurück. Erst vermutet man eine Besserung und jede Tür öffnete sich und schon wird sie erneut vor der Nase zugeschlagen.

Ein Klopfen gegen das Beifahrerfenster ließ mich aufschrecken. Geschockt wandte ich mich nach rechts. Merry stand neben meinem Auto. Sie deutete mit dem Finger auf den Griff. Sofort lehnte ich mich rüber und löste die Riegelung. Dann setzte sie sich in den Wagen. Wir sahen beide, ohne ein Wort zu sagen, aus der Windschutzscheibe. Nicht mal ein Atemzug war zu hören. Die Dunkelheit von draußen ließ es im Auto kalt wirken. Wir waren beide angespannt.

"Was machst du hier?" Begann Merry.

"Ich wollte zu dir." Antwortete ich. Ich sah sie an und Merry wirkte nervös.

"Shawn ich meine, was machst du wirklich hier? Sollten wir das nicht einfach hinter uns lassen. Es macht doch keinen Sinn mehr. Wir vernichten uns gegenseitig und ich habe das Gefühl wir trauen uns gegenseitig nicht mehr."

"Sag das nicht. Ich möchte mich bei dir Entschuldigen. Ich war ein und bin ein Idiot."

Merry wandte sich nun auch zu mir um. Ihr Gesicht ließ mich keine Emotion deuten. Sie war in sich gekehrt.

"Der Umzug mach uns zu schaffen. Wir wollten nicht mehr davon reden oder denken, doch es verfolgt uns. Früher oder später kommt der Tag an dem wir uns trennen müssen, also warum nicht jetzt und hier? Wie haben ständig Konflikte."

"Was sagst du da?" Entsetzt von Merry's Worten sah ich sie an. "Du willst schluss machen? Es ist im Moment einfach nur schwer."

"Wir schaffen es alles Paar doch nicht mehr." Ihr Blick wandte sich erneut ab. "Ständig halten wir diese Diskussionen. Es strengt nur noch an. Sicher würden wir noch die letzten Tage als Freunde verbringen. Du bleibst meine wichtigste Person. Lass es uns einfach friedlich beenden." Forderte Merry von mir.

Ich wusste nicht was ich darauf nur erwidern sollte. Nervös fuhr ich mir durch die Haare.

"Wir können auch sagen, dass du mich abservieren hast, weil ich schlecht im Bett war oder so... und Sue würde...-"

"Okay." Ich stoppte sie mit einer Handbewegung. "Mach mal halb lang. Erstens ist es mir egal ob die Schule denkt, dass ich dich abserviert habe oder nicht. Mir sind diese Leute egal. Wie oft soll ich dir das noch sagen? Zweitens würde ich keine Lügen verbreiten. Auch wenn du diese Schule nicht mehr besuchen wirst. Wie kommst du auch darauf, dass du schlecht wärst..."

Dann winkte ich das Thema nur mit der Hand ab. Es war nicht wichtig. "Was hat Sue jetzt damit zu tun?"

"Ich habe beiden von der Nacht erzählt... Sie zwangen mich und Nina oder auch Sue sehen dich als Traumtypen an. Angel dir Sue wenn ich weg bin, dann weiß ich du bist in guten Händen."

"Hör auf bitte, immer so zu reden. Warum erzählst du denen immer alles."

Frauen... erzählen wirklich alles ihren besten Freundinnen. Ich rieb mir über das Gesicht.

"Merry du weißt ich mach wirklich alles für dich. Wenn das dein Wunsch ist, dann trennen wir uns jetzt und hier. Nur möchte ich einen letzten Kuss von dir."

Sie nickte willig. Langsam berührten sich unsere Lippen und ich saugte an ihrer Unterlippe. Sanft biss ich darauf und unsere Lippen massierten sich. Wie in Zeitlupfe lösten wir uns. Tief sahen wir uns in die Augen.

"Du kann mir nicht sagen, dass du nichts dabei gefühlt hast."

Merry sagte nichts darauf, sondern drehte ihren Kopf weg. "Mach es nicht schwerer." Murmelte sie uns deute auf meine Gitarre auf der Rückbank."

„Ich wollte nur wie ein Romeo in den klischeehaften Romanzen sein."

"Du solltest wohl eher gehen." Meinte Merry und setzte sich ordentlich auf den Sitz hin.

"Das war also der letzte Kuss. Für immer?" Fragte ich.

Merry drückte die Autotür auf und nickte.

Bevor sie ausstieg, hielt ich Merry zurück, "ich werde bis zu meinem 30. Lebensjahr Single sein, nur um dich erneut zu küssen und zwar vor unser ganzen Familie während wir uns das Ja-Wort versprechen."

Merry bekam Tränen in die Augen und eilte davon. Ich sah ihr traurig hinterher, bis sie im Haus verschwand.

Da gibt es etwas, das du wissen solltest... Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt