Merry
Nach dem Shawn mich liebevoll beruhigt hatte fuhren wir weiter. Shawn bestand darauf, dass ich etwas schlafen sollte. Vermutlich hatte er Recht. Somit dachte ich nicht so viel nach.
Doch einschlafen im Auto ist nicht immer so leid. Shawn wollte ich auch nicht alleine lassen.
"Ich mag den Song." Sprach ich, als ich mich in Shawn's Hoddie kuschelte und mich bequem in den Autositz schmiegte.
"Kid In Love?" Fragte er.
"Ja, er ist wirklich toll. Ich weiß, dass du es schaffen wirst. Du solltest ihn veröffentlichen."
"Aber nicht heute." Lächelte er.
"Nein nicht heute." Gab ich zurück und schaltete das Radio ein.
Ich lauschte dem Radiosprecher, der gerade einige Unfälle mit langen Staus durchgab.
"Ist da was in unserer Richtung?" Fragte ich.
"Nein und wenn dann umfahren wir es. Wir hab doch immer hin Zeit."
Ich nickte nur und schloss meine Augen. Zufrieden fiel ich den Schlaf. Zwar keine tiefer Schlaf aber besser so als gar nicht. Viele Bilder tauchten in meinem Kopf auf. Zurück in die Vergangenheit. Meine Einschulung, an der sogar Oma aus Deutschland extra Anflog. Oder als ich Shawn und Ben das erste Mal kennenlernte. Beiden waren wirklich süße Jungs. Sind sie zwar noch immer, doch es ist anders und Erwachsen wurden sie auch. Nur schöne Erinnerungen kamen mir in den Sinn. Zum 10. Geburtstag durfte ich das erste Mal reiten und war anschließend auf einem Sommercamp mit Pferden. Schöne Erinnerungen teilte ich mit Kanada. Dad hatte zwar nie einen Sohn, trotzdem sind wir Campen gegangen in den tiefen Wäldern von Kanada. Wir hatten uns anschließend verlaufen. Zu dem Zeitpunkt war es Horror, doch heute lachen wir darüber.
Plötzlich bremste das Auto ab und ich wurde aus meinem Schlaf gerissen. Ich streckte mich mühsam und sah mich um. "Was ist passiert?"
"Alles gut. Ich will nur tanken." Erklärt mir Shawn kurz, der anschließen an einer Zapfsäule anhielt und ausstieg. Ich rieb mir die Augen und sah mich um. Das grelle Licht des Tankhauses ließ mich meine Augen sofort wieder zusammenkneifen. Es war nicht viel los, bis auf ein paar Trucks, die ebenfalls hier stoppten. Mir kam es persönlich etwas unheimlich vor, aber das lag an den duzenden Horrorfilmen die ich sah.
Dann stieg ich aus um mir etwas die Beine zu vertreten.
"Da ist ja meine Schlafmütze." Lächelte Shawn und hatte die Anzeige der Tanksäule im Blick. "Konntest du etwas schlafen?"
"Wie man eben im Auto schläft..." Erneut rieb ich mir die Augen und lehnte mich gegen Shawns warmer Brust. "Wie lange fahren wir schon?"
"Seit zirka 2 Stunden fahren wir endlich auf dem Highway." Antwortete er mir. "Der Berufsverkehr in den vielen kleinen Städten hat alles verzögert."
"Und wie viel Uhr haben wir jetzt?"
"Ich glaube 23 Uhr..." Er sah auf seiner Armbanduhr nach. "Ja, genau 23 Uhr." Nickte er.
Ich legte meine Arme um seinen Bauch und wärmte mich. Es war eine kühle Nacht. Shawn steckte den Tankschlauch zurück. "Willst du mit zum Zahlen oder wartest du am Auto.
"Ich warte hier."
"Okay." Lächelte er und küsste mich auf meiner Stirn.
Ich wollte noch etwas frische Luft, obwohl es hier eher nach Öl und Benzin roch. Also lief ich etwas am Auto entlang und sah auf den Highway, der nicht sehr befahren war. Dann leuchteten zwei Scheinwerfer auf und blendeten mir direkt ins Gesicht. Ein wirklich riesiger Truck kaum auf mich zu und hielt neben Shawn's Auto an. Ein alter Mann mit langen grauen Haaren stieg aus und zwinkerte mir zu. "Hey, Kleines." Grinste der alte Mann frech. Ich konnte ein Zahnlücke erkenne. Seine Basecap verdeckte sicher seine obere Glatze. Goldene Ohrringe schmückten sein schlaffes Ohr. Angewidert von seinem Anblick und auch mit etwas Respekt rannt ich Shawn hinter. "Shawn, warte. Ich komme mit." Rief ich ihm hinter er. Der Angesprochene wandte sich um und wartete auf mich. Fest packte ich seine Hand und wich ihm kaum von der Seite.
"Alles in Ordnung?" Fragte Shawn. Sicher nickte ihm zu. Unsicher wagte ich einen Blick nach hinten und sah wie der Mann mir hinterher sah.
An der Kasse bezahlte Shawn die Tankrechung. Den Beleg verräumte er in seiner Geldbörse und sah zum Bistro. Er wollte unbedingt einen Kaffee.
"Wirklich? Hier... Wir könnten auch woanders hin." Versuchte ich ihn umzustimmen.
"Ich will nur eine kleine Pause." Wiederwillig Stimmte ich zu.
Shawn bestellte sich einen extra großen schwarzen Kaffee mit Zucker. An einem freien Tisch nahmen wir platz. Ich spielte mit dem Pfeffer- und Salzstreuer, während Shawn seinen Kopf abstützte und für einen Moment die Augen schloss.
"Kann ich mich zu euch setzen?" Plötzlich stand der alte Man mit der Basecap und der Zahnlücke vor uns. Geschockt sah ich Shawn an, der mich wiederrum auch erschrocken ansah. Der Mann wartete nicht auf eine Antwort, sondern setzte sich schon an den Tisch. "Was machen so junge Teenager wie ihr so weit weg von zu Hause?" So erschrocken wie ich war, bekam ich kein Ton raus.
"Woher können wie wissen, dass wir weit weg von zu Hause sind?" Kritisch stellte Shawn die gegen Frage.
Der Mann lachte. "Das Autokennzeichen. Ich seit doch aus Toronto?"
Erneut sah ich Shawn in die Augen. Er war ein Fremder, dem konnte man doch nicht trauen. Nur das dumme Kennzeichen verriet uns wieder.
Shawn nickte nur.
"Was macht ihr dann hier? Nach meinem Wissen sind doch noch keine Schulferien."
"Lange Geschichte." Antworte Shawn knapp.
"Nagut. Immerhin hört ihr in einem Punkt auf eure Eltern Redet nicht mit Fremden." Er unterstrich seine Aussage mit dem Fingern. "Früher habe ich auch gedacht, ich müsste abhauen, weil es zuhause zu viele Regeln gab. Seht mich jetzt an. Heute lebe ich so zusagen auf der Straße und heute wünschte ich mir ein warmes zu Hause." Der Mann sah sich um. "Wie auch immer. Ich wünsche euch eine gute Fahrt." Dann ging der Mann und lief davon.
"Was war das gerade?" Frage Shawn.
"Ich habe wirklich keine Ahnung." Perplex über die Situation schüttelte ich nur den Kopf.
"Lass uns lieber nach draußen gehen." Meinte Shawn, der nach seinem Kaffeebecher griff und auf mich wartete.
Ich folgte ihm sofort und wir blieben noch etwas vor dem Auto stehen. Dann sah ich mir den Truck des Mannes genauer an. Er kam aus den Vereinigten Staaten. Kein Wunder das er so seltsam war. Aus der USA kam noch nie was Gutes.
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Vielen lieben Dank für die lieben Kommentare und Votes! Unglaublich wie viele mittlerweile diese Geschichte lesen! :D
Ihr seid einfach die Besten. Danke für eure Unterstützung.
P.s. Bitte voten nicht vergessen! ;D
Xx *Nat*
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Da gibt es etwas, das du wissen solltest... Teil 2
FanfictionMein Name ist Merry Lewis und Willkommen in meinem Leben: Ben und Shawn sind noch immer meine besten Freunde, sowie Nina. Es wurde alles perfekt, beinahe zu perfekt. Die Liebe zu meinem Freund war unglaublich stark. Auch Ben hatte es geschafft ein M...