Part 34

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Merry

"Das war einfach unglaublich! Shawn, hast du nicht gesehen wie begeistert die Leute von dir waren?" Endlich saßen wir in einem kleinen Restaurant. Dort gab es Burger, Pommes und vieles mehr. Alles was Teenager lieben.

Wir saßen am Fenster. Gemeinsam verdrückter jeder sein Burger und die Pommes schmeckten mir nie besser. Endlich wieder etwas Anständiges zum Essen.

"Ja... kann schon sein aber es war nicht gut."

"Shawn? Das ist gerade ein Witz?"

"Ich meine es ernst. Kein Mensch ist wirklich auf mir aufmerksam geworden. Kein Musikproduzent oder sonst etwas in der Richtung. Es war um sonst."

"Erstens wollten wir Geld für die Reisekasse und du hast 60 Dollar nach zwei Stunden eingenommen. Der Stundensatz ist wirklich Hammer, andere wären neidisch. Zweitens hast du das erste Mal vor Publikum gespielt. Du kannst nicht immer gleich so viel erwarten." Versuchte ich ihm zu erklären.

"Du hast ja Recht." Shawn nahm einen Schluck von der Cola. "Also versuchen wir jeden Tag zirka 60 Dollar einzunehmen und das Schicksal entscheidet dann." Lächelte er.

"Genau so machen wir das. Nur möchte ich auch etwas machen." Ich wollte Shawn nicht die ganze Arbeit überlassen und mir wäre sonst langweilig.

"Na gut, was kannst du bieten?" Shawn legte seinen Burger aus der Hand und legte seine Hände auf den Tisch.

"Also... ich hab das Pech ohne Talente gesegnet zu sein." Meine Stimme würde ruhiger. "Sicher kann ich wo aushelfen."

"Das ist doch auch etwas und ich würde mich freuen, wenn wir doch mal ein oder zwei Duette singen könnten." Grinste er.

"Du weiß ich kann nicht singen. Dazu hast du es im Auto zugegeben." Stellte ich klar. "Vor dir ist es mir schon peinlich, da brauche ich kein Publikum."

"Ach, Merry. Wir würden doch auch üben und wir...-"

Shawn schielte an mir vorbei und beendete seinen Satz nicht. Hinter mir fixierte er etwas und wirkte sehr geschockt.

"Was werden wir?" Versuchte ich ihn dazu zu bringen mir sein Idee zu erklären. Doch er reagierte nicht.

Also wandte ich mich um.

In dem Restaurant befand sich über der Teke ein kleiner alter Fernseher. Gerade kamen die Nachrichten und als ich in den Bildschirm sah konnte ich nicht fassen was ich sehen konnte. Es wurde ein Bild von Shawn und mir eingeblendet. Darunter stand VERMISST.

"Seit Dienstagmorgen werden diese zwei Teenager im Alter von 18 Jahren vermisst. Bei diesen beiden Personen handelt es sich um Merry L. und Shawn M. Die beiden sind Spurlos verschwunden. Die Polizei sucht bereits seit drei Tagen vergeblich nach den beiden. Die Familien angehörigen gehen davon aus dass sie mit dem dunklen Van des jungen Mannes verschwunden sind. Bisher konnte kein Kontakt zu dem jungen Paar aufgenommen werden. Es wird spekuliert, dass den beiden etwas zugestoßen ist. Daher bitten die Familien wie auch die Polizei um ihre Hilfe. Wenn sie diese beiden abgebildete Personen finden und entdecken melden sie sich umgehen bei der örtlichen Polizei. Merry L. und Shawn M. stammen aus der Region von Toronto und da der dunkle Jeep fehlt, geht man davon aus, dass sie bereits weit weg von zu Hause sind.

Weitere Infos finden sich auf unsere Homepage und bei möglich helfenden Informationen haben wir eben so Kontaktdaten zu Polizei hinterlegt."

Das gerade konnte ich nicht glauben. Vor Schock klappte mir der Mund auf und ich starrte nur verwirrt in den Fernseher.

"Sag mir bitte ich habe gerade geträumt." Flehte ich schon beinahe Shawn an, als ich mir wieder umwandte.

"Ich wünschte das könnte ich sagen." Aufgebracht fuhr Shawn sich durch die Haare. "Fuck. Fuck. Fuck." Sagte er eher zu sich selber. "Ich habe es mir noch gedacht. Fuck."

"Okay. Atmen und runter kommen. Jetzt ist es zu spät."

"Psst." Zischte er. "Sie starren uns schon an." Er presste mir seinen Finger auf den Mund. "Wir legen das Geld auf den Tisch und verschwinden unauffällig." Flüsterte er und ich nickte nur, da Shawn noch immer den Finger in meinem Gesicht hatte.

Das mit dem unauffällig verschwinden klappte eher weniger, denn wir liefen im schnell Schritt nach draußen und stiegen in den Wagen. Mit quietschenden Reifen verließen wir den Parkplatz, welcher direkt vor dem Restaurant war. Wie in einem amerikanischen Aktionsfilm. Den dunklen Jeep hat jetzt wohl jeder gesehen, so wie unsere Gesichter.

Da gibt es etwas, das du wissen solltest... Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt