Part 25

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Merry

Immer wieder stopfte ich mir den Mund mit Keksen voll. Ich hatte solch einen Hunger. Shawn fuhr wie gewohnt das Auto und ich überließ im die Richtung.

"Noch einen Keks?" Fragte ich.

"Hmm." Shawn sah kurz verwirrt zu mir und ich deutete auf die Kekse. "Aso, ja bitte."

"Ist alles in Ordnung?" Besorgt sah ich ihn an.

Mit vollem Mund nickte er nur und nahm sie erneut einen Keks. "Es ist alles gut."

Ich beließ es dabei und starrte auf die Straße. Es dauerte etwas bis wir wieder auf den Highway kamen, doch es störte mich nicht. So hatte ich wenigsten etwas zu sehen. Leute strömten aus den Geschäften und vermutlich auf den Weg nach Hause. Immer wieder mussten wir an roten Ampeln warten. Shawn stöhnte schon genervt auf.

"Wir haben Zeit." Beruhigte ich ihn.

Im Auto war es ansonsten ruhig, bis auf das Geräusch den Motors und mein schmatzen.

"Hast du Angst?" Fragte er plötzlich aus heiterem Himmel und sah mich direkt an. Wir standen erneut an einer roten Ampel.

"Wie soll ich die Frage verstehen?"

"So wie ich sie dir stelle. Hast du im Moment. Genau jetzt Angst?" Fragte er erneut.

"Nein, das habe ich nicht." Dann legte ich die Kekstüte bei Seite und raffte mich auf.

"Warum?" Fragte er erneut, aber sah mich nicht an sondern ließ die Kupplung los und fuhr weiter.

"Weil ich mit der richtigen Person zusammen bin und ich mir keine Angst zuzuweisen haben oder sonstige Sorgen. Mir geht es gut." Erklärte ich. Mir war nicht direkt bewusst auf was Shawn hinaus wollte. Doch seit dem wir wieder im Auto waren, war er ruhiger und sprach kaum ein Wort.

"Shawn, hast du Angst?" Fragte ich ihn direkt und wartete auf seine Antwort. Es dauerte etwas, als müsste er nachdenken. Sein Blick fixierte die Straße. Meinen Kopf legte ich auf die Seite und sah ihn weiter fragend an.

"Nein das habe ich nicht." Er wandte sich um und legte seine Hand auf meinen Schenkel und drückte leicht zu, um sich deutlich ausdrücken zu müssen. Seine Lippen lächelten, doch seine Augen wirkten unsicher. Ich kannte mein Freund und ich wusste wann er log. Also konnte er mir nichts vorspielen. Er hatte sorgen und das sah ich sofort.

Meine Hand legte ich auf seine Hand und streichelte diese. "Es wird alles gut. Glaub mir. Sie werden es verstehen können."

Er nickte nur und nahm seine Hand weg.

Shawn wollte mit mir nicht darüber reden. Oder sollte ich ihn vielleicht darauf ansprechen? Ich war mir nicht sicher und wollte mich auch nicht streiten. Er sollte mit mir reden, sobald er bereit war.

"Shawn? Darf ich dich was fragen?"

"Sicher."

Ich stand kurz davor, doch ich beließ es. "Hast du schon mal darüber nachgedacht zu Heiraten?" Lieber redete ich über etwas anderes.

"Wie? Ich bin erst 18..." Etwas irritiert sah er mich an.

"Ich weiß, aber sagen wir mal in 10 Jahren. Dann bist du 28 und sicher noch so heiß wie jetzt." Lächelte ich.

"Merry..." Lachte er. "Du meinst die Frage wirklich ernst?" Er stelle es in Frage. Was ich auch verstand.

"Ich meine es wirklich ernst." Wenn ich ehrlich war, dann war es auch mein vollkommender Ernst. Ich lebte in meiner Traumwelt und wollte auch nie aufwachen. Wenn ich nicht nach Deutschland ziehen müsste, dann war ich mir schon sicher, dass ich Shawn heiraten würde und eine Familie mit ihm haben würde.

"Na gut. Heiraten will ich wirklich mal. Doch es gäbe nur eine Person mit der ich mir das vorstellen kann."

"Wirklich?" Grinsten und wohl wissen wen er meinte strahlte ich Shawn an. "Wen denn?"

Er sah kurz zu mir und grinste bevor er wieder auf die Straße sah. "Emma Watson." Gab er kurz als Antwort.

"Was?" Dann sank ich mich wieder zurück in den Sitz. "Emma Watson." Wiederholte ich. "...Aber du kennst sie doch gar nicht. Wie kannst du dir sicher sein, dass sie eine perfekte Ehefrau ist und dass sie eine tolle Mütter für deine Kinder sein würde. Woher kannst du dir sicher sein, dass Karen und Manuel sie als Schweigertochter leiden können und woher weißt du dass...-" Weiter konnte ich nicht reden. Shawn fing laut zu lachen an.

"Marry du bist wirklich süß. Ich meinte das doch nicht ernst. Mit der EINEN meinte ich natürlich dich."

"Du bist ein Idiot..." Schmollte ich.

"Ach Merry..." Er zog mich auf. "Jetzt bist du dran." Bestimmte er.

"Shawn..." Ich musste kurz inne halten. Mein Ton wurde auch ernst. "...was ist wenn wir uns nie wieder sehen werden?" Meine Augen füllten sich mit Tränen.

"Bitte sag das nicht." Mitleidend sah er mich an und streckte mir seine Hand zu. Ich zog sie fest an meiner Brust und küsste seinen Handrücken. "Babe, so dürfen wir nicht denken." Er bog in eine Seitenstraße und fuhr rechts ran.

"Marry, wir beide bleiben für immer zusammen auch wenn du tausenden Kilometer entfernt sein wirst. Aber das was wir haben kann niemand trennen." Shawn zog mich auf seinen Schoß. "Du bist der wichtigste Mensch für mich. Wir beide haben doch bereits ausgemacht, dass wir in 10 Jahren heiraten werden." Lächelte er. "So fern du mich als dein Ehemann haben willst." Ich nickte heftig und er wischte mir die Tränen von der Wange. "Du bekommst auch noch einen Verlobungsring von mir." Wieder lächelte ich schwach in Shawn's Gesicht. Er konnte mich schon immer beruhigen. Nur er wusste wie ich richtig tickte. Zur richtigen Zeit konnte er immer das passende Sagen.

Seine braunen Augen sahen tief in meine. Diesen Anblick werde ich sehr vermissen. Fest umarmte ich Shawn. Beruhigend strich er mir über den Rücken und summte eine Melodie in mein Ohr. Ich schloss meine Augen und lauschte seiner Stimme die nun ein paar Worte brummte. Sofort erkannte ich die Melodie. Es war Kid in Love das er mir damals schon ein Mal vorgespielt hatte, als wir zusammen kamen. Er sagte er hatte es für mich geschrieben.

Lass die Zeit genau jetzt anhalten. Bitte.

Da gibt es etwas, das du wissen solltest... Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt