Part 35

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Merry

Das war wirklich nicht unser Plan. Nun verfolgt uns sogar die Polizei. Was hatten wir uns eigentlich dabei gedacht?

"Sollten wir uns nicht stellen? Sie suchen so oder so nach uns."

"Ich weiß es nicht, aber so sollte es nicht enden." Shawn war aufgebracht. "Wir sollten Spuren hinterlassen, so damit wir als tot identifiziert werden. Dann ändern wir unsere Namen, Aussehen und fangen von vorne an."

"Jetzt drehst du völlig durch. Sie suchen doch nur nach uns, damit hätten wir rechnen müssen. Sie sorgen sich nur um unser Wohlbefinden. Wir haben nichts Verbotenes gemacht."

"Wir waren Tage lang nicht in der Schule. Das ist ein Gesetzt. Schulpflicht. Dann haben wir noch unsere Eltern enttäuscht. Also ich möchte wirklich nicht wissen was die schlimmeren Strafen werden. Das Gericht oder zu Hause."

"Jeden Tag schwänzen Kinder die Schule, warum sollte das Gericht uns bestrafen? Was redest du da? Ich wusste du würdest es irgendwann mal bereuen." Ich wusste nicht mehr was ich denken sollte. Was sollten wir jetzt nur machen?

"Wenn du damals nichts als Schein abgehauen wärst, dann wären ich nie auf die Idee gekommen." Beschwerte sich Shawn.

"Was!" Entsetzt sah ich ihn an. "Jetzt ist es etwa meine Schuld. Du hast mich gefragt ob ich davon gelaufen bin und ich wollte nur mal für ein paar Stunden alleine sein."

"Du hast ein Zimmer schließ dich doch ein, dann bist du auch alleine. Wir hatten uns nur um dich gesorgt. Verdammt noch mal!"

"Was willst du mir genau sagen?"

Es baute sich eine unangenehme Spannung zwischen uns auf.

"Nichts. Es nun wie es ist. Einfach alles ist scheiße und kaputt. Ständig nur Probleme und Schwierigkeiten. Kann es nicht einmal normal laufen?"

"Ich wollte dich wirklich nicht in Schwierigkeiten bringen. Tut mir leid dass wir Freunde waren."

"Was redest du da?" Shawn sah mich verwirrt an.

"Du weißt was ich meine. Halt auf der Stelle das Auto an." Ich war sauer.

Ich kramte nach meinem Geldbeutel und meinem Handy. "Es ist aus zwischen uns. Ohne mich bist du besser dran. Fahr zurück und lebe." Dann stieg ich aus dem Auto auf und knallte die Autotür zu und eilte davon. Heiße Tränen rollten meine Wange nach unten. Das schluchzen wurde immer schlimmer. Die Kapuze von Shawn's Hoddie zog ich über meinen Kopf. Am liebsten würde ich das Teil zerreißen und verbrenne. Damit ich nicht ständig an Shawn erinnert werde. Wie hätte es auch anders kommen sollen. Nun ist es aus. Früher oder später wäre es so weit gekommen. Das ist das Leben, hart und unfair. Ein ständiger Kampf nur für ein kurzes Glücksgefühl. Es ist doch immer wieder dasselbe. Im Grunde mach das alles doch keinen Sinn. Wie ein Schwimmer im Wasser, wenn er sich nicht ständig bewegt würde er unter gehen. Das ist genau dasselbe.

Aufgebracht streunte ich durch diese Stadt und hatte keine Ahnung was ich machen sollte oder wohin ich sollte. Es war einfach ein Desaster.

Das ist doch gerade wir in einem schlechten Film. Zuerst beginnt alles so unglaublich schön. Nur wie in einen Traum aus dem man nicht erwachen möchte. Doch dann erwacht man und die Realität holt einen schneller ein als gedacht und dann steht man da. Nie hätte ich damit gerechnet, dass alles gleich so einreißt und dann noch in dieser Geschwindigkeit. Das ist doch einfach traurig.

Wohl möglich bin ich nicht für das Leben geschaffen und sollte es so hinnehmen wie es kommt. Das ist einfach mein Pech.

Da gibt es etwas, das du wissen solltest... Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt