Part 84

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Shawn

"Weinst du, Bro?" Ben schlug mir gegen die Schulter. Er, Nina und Sue sind quer durch die Halle gerannt. Nie hätte ich mit ihnen gerechnet. Nina umklammerte sofort Merry und weinte mit ihr. Die beiden wurden gute Freunde. Noch immer war ich mir nicht sicher, ob es mir gefallen sollte, aber heute war es mir egal. Sue hielt sich zurück und scannte nur mich und Merry's Knutschfleck.

"Sei nur still." Fuhr ich Ben an, der für das alles eigentlich nichts konnte.

"Schon gut... ich bin froh nicht ihn eurer Situation sein zu müssen. Wir verlieren unsere beste Freundin. Nie mehr kann ich sie um Rat bitten." Er ging auf sie zu. "Merry mein Baby." Er umarmte sie fest und Sue giftete mich an. Ihre Augen waren so sehr mit Hass erfüllt. Was hatte ich ihr nur getan?

"Was ist denn hier für ein Aufstand?" Mr Lewis wirkte recht geschockt, als er die drei weiteren Personen sah.

"Mum, Dad... müssen wir das wirklich tun?" Ben nahm die Finger von meiner Freundin und Merry sah enttäuscht zu ihren Eltern.

"Air Creebec Flugnummer AEA 98 nach München. Terminal 3." Schon wurde ihr Flug aufgerufen.

"Wir müssen los." Ihre Eltern sahen sich gegenseitig an und gingen auf Merry's Frage nicht ein. Warum auch. Schon oft genug hatten sie es ausdiskutiert.

"Dann mache ich mal den Anfang." Mein Dad umarmte Merry's Eltern und wünschte ihnen alles Gute. Meine Mum tat ihm gleich.

"Merry." Schwach lächelte meine Mutter ihn ihr Gesicht. "Kopf hoch. In den Ferien bis zu herzlich willkommen."

"Danke für alles und es tut mir leid für die Probleme dich ich auch ausgelöst hatte." Merry wirkte schüchtern und verängstigt. Mein Dad drückte sie auch und Aaliyah wollte sie schon kaum mehr los lassen. Nina und Ben fielen ihr gleichzeitig um den Hals. "Vergiss uns bitte nie. Melde dich sofort wenn ihr gelandet seid und schick Bilder von Deutschland." Nina war aufgeregt und aufbrausen. Immerhin fühlte sich Merry so nicht alleine. Sie tat eher so als würde Merry dort Urlaub machen, was mir ehrlich tausendmal lieber wäre. "Richte liebe Grüße an deine Verwandtschaft aus."

"Das werde ich." Leicht lächelte Merry.

"Merry... es tut mir leid." Begann Sue. "Sei mir nicht böse, aber ich konnte nur nicht dagegen ankämpfen. Shawn war einfach perfekt für dich und ich..." Sie machte eine Pause. "...es ist nicht mehr wichtig. Pass auf dich auf und ich hoffe du kannst mir für meine Dummheit verzeihen. Ich mag dich einfach nur sehr."

Jetzt verstand ich nur noch Bahnhof. War das gerade ein Geständnis?

Sicher verstand es Merry nicht oder überhörte es sogar, denn sie fiel Sue nur um den Hals und umarmte sie kurz. Immerhin hatte Merry gerade andere Probleme.

"Letzter Aufruf für Flug AEA 98 nach München." Ertönte es erneut durch den Lautsprecher.

"Liebling." Mrs Lewis streckte die Hand zu ihrer Tochter.

"Moment noch." Sie hob den Finger und wandte sich zum Schluss zu mir.

"Versprich mir nur, dass du auf dich aufpasst und dich bei mir meldest wenn du jemanden zum Reden brauchst." Flüsterte ich ihr zu und musterte ihr Gesicht. Ihre Lider waren breits schon rot, durch das ständige reiben. Dunkle Augenringe ließen sie krank wirken und ihre blasse Haut unterstrich alles. Meine Hand legte ich an ihre Wange und ich küsste sanft ihre Stirn. Sofort umklammerte sie meine Oberkörper.

"Ich liebe dich Shawn." Flüsterte sie in mein Ohr. "In den nächsten Ferien sehen wir uns wieder!" Versprach sie und wandte sich dann von mir ab. Mit den Ärmeln, des zu großen Hoodies, denn sie von mir mitnahm wischte sie erneut ihre Augen trocken und hob die Tasche von Boden auf und sah das letzte Mal zu uns her bevor sie mit ihren Eltern zum Schalter lief. Die Flugbegleiterin nahm die Tickets und scannte sie in ein Gerät.

Merry hatte den Kopf gesenkt und versteckte ihre Hände im Hoodie.

Ich konnte es einfach nicht fassen. Aufgebracht für ich mir über das Gesicht und durch meine Haare. Jetzt war es soweit. Dann viel mir etwas ein.

"Merry!" Schrie ich. "Warte."

"Shawn." Mein Vater versuchte mich aufzuhalten, aber ich war schneller und so hielt ich Merry zurück.

"Ich habe was vergessen."

"Was?" Leicht irritiert sah mich Merry an.

"Weißt du noch, als wir uns versprachen mit 30 zu heiraten, wenn wir beide bis dahin noch Single sind?"

Sie nickte.

"Ich habe dir versprochen dafür einen Ring zu organisieren." Dann zog ich den silbernen Ring von meinem Finger und drückte ich in Merry's Hand. "Behalte ihn biss wir uns wieder haben."

"Aber... das ist der Ring von...-"

"Pssst." Ihr presste meinen Finger auf ihren Mund. "Jetzt ist er deiner."

Sofort stellte sich Merry auf Zehnspitzen und zog mich zu sich runter. Unsere Lippen prallten heftig gegeneinander und ich legte sofort meine Arme um ihre Taille. Wir schnappten nur kurz nach Luft aber küssten uns sofort weiter. Ich sog ihre Lippen an und hielt sie fest. Es steckte so viel liebe in dem Kuss. Tausenden Emotionen waren vorhanden. Wir waren beide gierig. Keine wollte den anderen missen.

"Es tut mir leid..." Unterbrach die Flugbegleiterin unseren Kuss. "...wir fliegen in wenigen Minuten ab." Dann sah sie auf das Ticket. "Hm.. One Way." Hauchte sie eher vor sich hin. "Es tut mir wirklich leid, aber Ms." Sie deutete auf Merry.

Das letzte Mal trafen sich unsere Blicke und Merry strich über meine Narbe im Gesicht und begann leicht zu lächeln. Sagen wir, sie versuchte es.

Dann ließ sie mich stehen und lief ein paar Schritte Rückwärts und wandte sich schlagartig um und brauste an ihren Eltern vorbei und verschwand im Terminal. Ihre Eltern folgten ihr und die Flugbegleiterin schloss die schwere Tür hinter ihnen.

Meine Hände vergrub ich in meiner Hosentasche und tapste zu meiner Familie zurück. Ben klopfte mir auf die Schulter. Meinen Kopf hielt ich gesenkt, denn nun platzten die ersten Tränen aus mir deutlich heraus.

"Wollen wir zusehen, bis das Flugzeug abgeflogen ist?" Mum meinte es gut, doch es war schon schwer genug zu sehen, wie sie einfach weg lief.

"Kannst du bitte fahren...?" Fragte ich Mum und hielt ihr den Schlüssel von dem Auto hin. "Ich kann das jetzt wirklich nicht."

"Sicher." Dann nahm sie mir den Schlüssel ab. "Kann ich euch nach Hause fahren?" Mum wandte sich zu Ben, Nina und Sue.

"Das wäre sehr freundlich." Alle waren ruhiger und die Stimmung war gedämpft.

Dad fuhr mit Aaliyah und mir gleich nach Hause.

In meinem Zimmer schloss ich die Zimmertür und legte mich in mein Bett. Nun war mein Kopf vollkommen leer.

Sicher würde es Ewigkeiten dauern bis ich überhaupt verstand was gerade passiert war.

Plötzlich tippte mir jemand auf die Schulter und zuckte vor Schreck zusammen, dass die Tür sich öffnete hatte ich nicht gehört und ich hoffte auf Merry.

Doch meine Schwester stand vor meinem Bett und deute auf den Platz neben mir. Sie legte sich zu mir und leistete mir in meinem Elend Gesellschaft. Fest hielt ich Aaliyah neben mich fest. Nie wieder soll eine Person aus meinem Leben verschwinden. Keine die mir sehr viel bedeute. Es ist viel zu grausam.

Nun bin ich ein Junge mit einem gebrochenem Herzen.

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Sie ist weg und auf dem Weg nach Deutschland...

Amer Shawn. Arme Merry.

Xx *Nat*


Da gibt es etwas, das du wissen solltest... Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt