Part 10

814 58 13
                                    

Merry

Als wir in der Stadt ankamen gingen wir sofort zu unserem Italiener. Er war der Beste und in seine Pasta würde ich am liebsten baden.

"Was kann ich ihnen bringen." Fragte die Bedienung mit einem kleinen Block und Stift in der Hand.

"Das Übliche bitte." Antwortete mein Dad lächelnd.

"Natürlich. Was auch sonst." Lachte die Frau und verschwand in der Küche.

Ich hatte mein Handy in der Hand uns schrieb mit Shawn hin und her.

"Merry leg doch dein Handy bei Seite." Meckerte meine Mutter.

"Ja." Etwas wiederwillig schob ich es zurück in meine Hosentasche.

"Erzähl doch von deinen letzten Tagen." Fügte sie noch hinzu.

"Tja.. wo soll ich anfangen..." Also erzählte ich von dem Wochenende, aber ließ die erste Nacht sofort aus.

"Und ist sonst was passiert?" Fragte mein Dad neugierig.

"Was? Nein, warum?"

"ER hat dich doch nicht angefast?"

"Dad! Es nervt. Ich bin alt genug. Hör doch auf mich das immer zu fragen. Vor allem deute es nicht immer vor Shawn an. Es ist peinlich." Genervt rieb ich mir über das Gesicht.

"Schon gut. Er hat es verstanden." Mum legte ihre Hand auf Dad's Hand. "Nicht war, Liebling. Sie ist alt genug."

"Mhm." Murmelte mein Dad.

"Wie auch immer. Wir sind essen gegangen, weil wir dir etwas ankündigen müssen." Strahlte meine Mutter mich und dann Dad an.

Es kam mir wie in einem amerikanischen Film vor. Gleich teilen mir meine Eltern mit, dass ich ein Geschwisterchen bekomme... mein Zimmer teilen muss und ein Vorbild für das noch ungeborene Kind sein muss. Ich rechnete schon mit dem schlimmsten.

"Merry..." Lächelte sie. "Wir werden zurück nach Deutschland ziehen. Dein Vater hat ein tolles Angebot bekommen. Zurück in die alte Heimat."

Hatte ich mich gerade verhört? Das war doch ein Witz. Entsetzt sah ich meine Eltern an und als ich keine Reaktion zeigte verblasste ihr Lachen.

"Hast du gehört? Wir gehen zurück." Wiederholte sie.

"Warum?"

"Dein Vater kann dort als Filialleiter anfangen. Dann sind wir wieder bei Oma, sie ist auch etwas anfällig geworden. Du weiß schon, sie ist alt und langsam krank. Die ganze Familie freut sich schon, dass wir wieder zurückgehen."

"Wie? Sie wissen es alle schon? Seit wann steht das fest?" Ich wusste gar nicht wie ich reagieren sollte. Wie konnten mir meine Eltern das antun?

"Seit ein paar Wochen und wir wollten dir es nach unserem Urlaub mitteilen. Der Umzug beginnt in den Sommerferien, die fast parallel mit den Ferien in Deutschland sind. Dann beginnst du mit allen gleich." Mischte sich mein Dad nun ein. "Ich weiß, dass du die Sprach kaum kannst, doch das lernst du schnell. Als kleines Kind hast du Englisch und Französisch im Schlaf gelernt."

"Ich bin aber kein kleines Kind mehr, welches ihr da hinschickt wie ihr wollt. Ich habe doch mein Leben hier und einen tollen Freund! Soll ich das nur wegen einem Job für dich aufgeben. Hier leben wir doch auch schön und können uns alles leisten. Meine Heimat ist hier und ich will nicht nach Deutschland!" Mir war das Ganze zu viel. Warum hatte ich das verdient? "Ihr hättet es wirklich mit mir absprechen können! Ihr habt nur an euch gedacht!"

"Psst." Zischte meine Mutter. "Wir sagen es dir doch gerade. Dort wirst du neue Freunde finden und auch einen neuen Freund. Deine Zukunft ist offen und wir wollen nur das Beste für dich. Wenn dein Vater mehr verdient, dann können wir dich auf die besten Universitäten schicken. Wir haben an dich gedacht."

"Ich will nur Shawn! Kein Junger der Welt könnte ihn ersetzten. Dabei will ich auf keine Universität und erst recht nicht in Deutschland." Ich war wütend und Tränen kullerten meinen Wangen herunter. Es schmerzte. Jetzt soll ich alles zurück lassen. "Warum sind wir hier überhaupt hergekommen? Ich wandere doch nicht aus um anschließend wieder zurück zu gehen."

"Die Entscheidung steht fest! Iss jetzt deine Nudeln." Bestimmte meine Mutter.

Die Gabel konnte ich nicht anrühren. Tränen rollten meine Wange nach unten. Die Stimmung am Tisch war gedämpft. Das Wochenende mit Shawn war umsonst. Wieso hatten meine Eltern das gemacht. Der Hunger war mir vergangen.

Da gibt es etwas, das du wissen solltest... Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt