Part 44

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Shawn

Vom weiten hörte ich bereits den Abschleppdienst. Sie brachten mir heute meinen geliebten Jeep!

Schon eilte ich nach draußen auf die Auffahrt und sah den Männern genau zu, damit sie mein Auto behutsam von der Ladefläche auf den Boden absetzten.

"Hier Kleiner, da ist noch die Rechnung." Meinte der dickere von den beiden Männer in ihrem blauen seinem Overall.

Rechnung? Oh nein, jetzt werde ich sicher geliefert sein. Sie brachten den Wagen von Québec bis hier her und dies entsprach eine Anfahrt von mehr als sieben Stunden. Wie viel würde das Plus Arbeitszeit kosten...

Die beiden Männer verschwanden mit ihrem Abschleppauto. Aaliyah sprang zu mir und wollte wissen warum ich so entsetzt war.

"Hier ist die Rechnung und ich will es nicht wissen..."

"Oh." Dann riss mir meine Schwester den Briefkuvert aus der Hand und rannte davon. Also rannte ich ihr so schnell es ging hinterher. Während sie mir davon eilte riss sie den Umschlag auf und plötzlich blieb sie entsetzt stehen, weshalb ich in sie reindonnerte.

"Shawn du bist wirklich geliefert..."

"Jetzt gib schon her!" Dann betrachtete ich die fett geschriebene Zahl ganz unten.

350 Dollar.

Mittlerweile kam ich an meine Substanz. Das sind einfach zu viele Sachen auf einmal. Wer hätte damit gerechnet, dass alles in solch einem großen Ausmaß sich verändern wird. Ich dachte wirklich es hätte mich stärker gemacht, nur lag ich da komplett falsch.

Erst muss ich die Standpauke meiner Eltern ertragen, dann darf ich meine Freundin nicht sehen, meine Karriere als Musik war in Gefahr, jetzt diese Rechnung und dann sollte ich mich auf die Schule konzentrieren.

"Was machst du jetzt?" Aaliyah sah mich fragend an.

"Ich weiß es wirklich nicht..."

"Du kannst das Geld von mir haben..." Hauchte Aaliyah. "Du könntest somit gut vor Mum und Dad dastehen."

"Würdest du das wirklich tun? Ich meine wenn ich in der Werkstatt arbeite gebe ich dir alles wieder zurück."

"Sicher, Ich habe noch Zeit bis zu meinem Abschlussball und brauch noch kein Kleid, auch wenn es dafür bestimmt war." Grinste sie. "Du bist mein Bruder."

Nach dem das geklärt war kontrollierte ich den Inhalt meines Autos. Alles war noch da. Die Handtücher und Kleider schmiss ich einfach in den Wäschekorb und räumte den Rest auf. Glücklich hielt ich meine Gitarre in meiner Hand und packte sie sofort aus. Anschließend spielte ich ein paar Akkorde darauf. YouTube ich bin zurück!

"Was ist das?" Meine Mutter stand in meinem Zimmer und hielt mir etwas rosanes vor die Nase. Ich erkannte es nicht sofort.

"Das weiß ich doch nicht."

"Shawn..." Sie zog es auseinander und schon erkannte ich es. Ich hatte Merry's neu gekaufte Sachen total vergessen. Unterwäsche war auch dabei... verdammt.

"Das sind Merry's Sachen..." Unschuldig sah ich sie an. "Die waren noch im Auto und ich habe es vergessen."

"Wir fahren jetzt sofort zu ihr und du sammelst all ihre Sachen ein. Immerhin muss sie noch packen."

"Mum! Den letzten Satz hättest du dir wirklich sparen können."

Sie legte mir nur Merry's Kleider auf mein Bett und ich sah mich weiter in meinem Zimmer um. Dann fand ich dort noch ein Parfüm von ihr, ein Paar Tops und einen Schal. Den Schal sprühte ich mit ihrem Parfüm ein und versteckte es unter mein Kopfkissen. Den Rest packte ich in einen Karton uns ging mit meiner Mutter zum Wagen. Sie fuhr mit mir zu Merry's Haus.

Eine Erinnerung brauchte ich doch von Merry... Das war kein Diebstahl.

Vor der Haustür blieben wir stehen und Mum drückte die Klingel. Als wir darauf warteten, dass die Haustür aufging, klingelte Mum's Handy. Mr Lewis öffnete uns die Tür.

"Hallo." Lächelte ich freundlich zu mindestens versuchte ich so zu wirken. Mum war mit ihrem Telefonat beschäftigt.

"Es tut mir leid Shawn, aber es ist wichtig... Das Büro." Winkte sie. "Fahr mit dem Bus zurück."

Wirklich? Da hätte ich aus selber fahren können.

"Komm rein Shawn." Mr Lewis schloss die Tür hinter mir und gab mir einen festen Händedruck als Begrüßung.

"Ich wollte nicht lange stören, aber ich habe noch einige Sachen von Merry. Wir kamen nur vorbei um sie zurück zu bringen. Mir ist bewusst, dass ich eigentlich nicht hier sein darf, nur meine Mutter bestand darauf, da.. da.. " Mir fiel es schwer weiter zu sprechen. "... Merry noch packen muss."

"Danke." Er nahm mir den Karton ab. Zum Glück lag ihre Unterwäsche unter den anderen Sachen. "Hast du das Geld bekommen?" Fragte er anschließend im Flüsterton.

"Geld?" Fragend sah ich ihn an.

"Für deine verschollene Gitarre."

"Oh ehm. Also ich möchte sie wirklich nicht anlügen, aber das Geld ist bei Merry. Sie wollte es mir geben nur konnte und wollte ich es nicht annehmen, dabei wurde mein Auto wieder gefunden, weshalb ich auch das hier abgeben kann und meine Gitarre habe ich auch endlich wieder." Erklärte ich ihm.

"Ich verstehe..." Er zog eine Augenbraue hoch. "Merry! Würdest du bitte nach unten kommen?" Rief er die Treppen nach oben.

"Nein, also ich wollte, dass sie es für ihr Auto spart. Bitte nehmen sie es ihr nicht weg." Redete ich weiter. "So meinte ich es nicht."

"Ganz ruhig. Ich nehme es ihr nicht weg." Lachte er.

"Nein." Rief Merry zurück. "Lass mich in Rruhe."

"Also wir hatten vorhin eine kleine Auseinandersetzung..." Erklärte mir Mr Lewis. "Sie wollte mit Nina shoppen gehen, nur naja wir dachten ihr wolltet euch heimlich treffen und jetzt ist sie sauer, da sie nicht gehen durfte."

"Nina." Sprach ich eher zu mir selber.

"Jetzt komm nach unten. Du hast besuch."

"Nein! Schick jeden weg! Ich darf hier doch niemanden mehr kennen." Aus Merry's Stimme erkannte man Zorn.

"Frauen..." Mr Lewis versuchte ruhig zu bleiben. "Was hast du gesagt?"

"Ehm.. nichts.." Nickte ich freundlich und versteckte meine Hände in der Hosentasche.

"Shawn ich habe wirklich nichts gegen dich, ganz im Gegenteil, aber ich versuche sie nur zu schützen. Macht einfach nur keine Dummheiten und halte Dreißig cm Abstand von ihr." Den Karton stellte er auf der Kommode im Flur ab. "Los. Geh schon zu ihr hoch." Er deutete mit seinem Kopf zu den Treppen.

"Danke. Ich werde sie nie wieder enttäuschen." Ich bedankte mich und sprang schon fast die Treppen nach oben.

Da gibt es etwas, das du wissen solltest... Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt