Part 48

730 55 2
                                    

Shawn

Nachdem wir Ben und Nina zu Hause abgesetzt haben waren nur noch Merry und ich im Auto. Es begann schon zu dämmern und der Himmel erstrahlte im sanften rosa Ton.

"Ich möchte wirklich noch nicht nach Hause." Schmollte Merry neben mir.

Ich grinste sie wissend an, "Wie wäre es wenn du mit zu mir kommst?"

"Nein... Morgen ist wieder Schule und Dad würde es nicht erlauben." Winkte sie sofort ab.

"Frag ihn doch! Meine Mutter ist im Moment streng und weckt mich jeden Morgen für die Schule. Wir werden pünktlich zum Unterricht da sein, glaub mir."

Unsicher sah sie mich an. "Ich weiß nicht so recht..."

"Mir zu liebe." Schon setzte ich einen Hundeblick auf und ihr Handy lag schon an ihrem Ohr.

Man muss nur wissen wie. Gespannt lauschte ich dem Gespräch und beobachtete Merry's Gesichtszüge. Ihr Lächeln war nicht zu übersehen und als sie auflegte jubelte ich, bevor sie mir überhaupt etwas sagte.

"...und was sagt deine Mum dazu?"

"Meine Mutter liebt dich. Sie muss ich wirklich nicht fragen."

Schon ging es zu mir nach Hause und ich parkte das Auto auf der Auffahrt. Merry nahm meine Hand als wir durch die Haustür liefen. Sie wirkte unsicher, dennoch lächelte sie.

"Hallo Karen." Winkte Merry meiner Mum vom weitem zu.

"Hallo." Lächelte meine Mum. "Ihr seid schon zurück?"

"Merry!" Schrie Aaliyah auf und umarmte meine Freundin hastig. "Ich hab dich wirklich vermisst."

"Ich dich auch." Kicherte Merry und umarmte Aaliyah ebenfalls.

"Hab ihr hunger? Das Abendessen ist in 10 min fertig. Merry du darfst sehr gerne mitessen."

Merry nickte und wir halfen alle zusammen den Esstisch zu denken. Mein Dad stieß ebenfalls dazu und begrüßte Merry ebenfalls.

Bevor alle am Tisch saßen entschuldigte sich auch Merry bei meinen Eltern für das spurlose Verschwinden.

"Dad kannst du mir nach dem Essen bei den Hausaufgaben helfen?" Unsicher sah Aaliyah unseren Vater an.

"Du bist doch immer nicht fertig? Es ist Sonntagabend." Als Antwort nickte er nur und schob sich erneut eine volle Gabel in den Mund.

"Mum? Kann Merry heute über Nacht hier bleiben?" Die Frage warf ich einfach so auf den Tisch. Mit einem nein hätte ich auch nicht gerechnet.

"Naja... ich hab im Grunde nichts dagegen, aber was ist mit deinen Eltern?"

Bevor Merry antworten konnte ergriff ich das Wort. "Mit ihnen haben wir es schon geklärt und sonst würde sie jetzt auch nicht hier sitzen."

Mum und Dad tauschten Blicke aus und wenn es nach meinem Dad ging würde es nein heißen, das konnte ich auch noch lesen.

"Nagut... so lange nichts passiert." Willigte sie schließlich ein.

Das letzte Mal als Merry hier schlief verschwanden wir.

Zufrieden grinste ich und aß meinen Teller leer. Nach dem Essen half Merry meiner Mum in der Küche und ich durfte Aaliyah bei ihren Hausaufgaben helfen. Als Dad die erste Rechnung sah und nur mit Buchstaben rechnen sollte gab er auf.

"War es das jetzt?" Schwer atmete ich aus. Merry saß gespannt neben uns.

"Ja, aber ich verstehe es noch immer nicht." Aaliyah stützte ihren Kopf. "Woher weiß ich wenn ich verdoppeln oder multiplizieren muss?"

Also erklärte ich es ihr erneut. Besser gesagt versuchten Merry und ich unser bestes ihr es endlich verständlich zu machen. Es dauerte seine Zeit, aber dann konnte sie es. Sicher würde sie morgen nicht mehr wissen, aber so wurden Merry und ich von meiner Schwester erlöst und verschwanden in mein Zimmer.

"Das war so ein toller Tag." Meinte Merry und ließ sich auf meinem Bett fallen. "Ich bin wirklich müde."

"Wir sollten das jetzt im Sommer jedes Wochenende machen. Von mir aus auch alleine." Also ließ ich mich neben Merry auf die Matratze fallen.

"Das wird unser kürzester Sommer." Merry drehte sich auf den Bauch und drückte ihr Gesicht in die Decke. "Ich will das nicht mehr." Brummte sie unverständlich in die Matratze.

"Ich verstehe nicht so rechts."

Merry raffte sich auf, "Du weißt schon, immer den Gedanke und die Gespräche um ein Thema herum zu haben. Das könnte das letzte Mal sein, dass wir dies oder jenes taten... Lass uns nicht alles ständig so abschließen."

Ich hielt für einen Moment inne. Sie hatte recht.

"Sicher." Grinste ich.

Merry stand auf und verließ mein Zimmer. Also ging ich ihr nach.

"Was machst du?"

"Ich möchte nur ins Badezimmer und mir die Zähne putzen." Lachte sie. "Hast du angst, dass ich einfach gehe?"

Ich zuckte nur mit den Achseln und blieb bei ihr. Also putzen wir bei die Zähne und Merry kämmte sich ihre langen braunen Haare einmal durch. Durch den Spiegel konnte ich nicht anderes als sie anzugrinsen. Beschämt sah sie weg.

"Schau mich nicht so an." Flüsterte sie.

"Wie denn?" Ich lehnte mich mit dem Rücken gegen das Waschbecken und sah ihr nun direkt ins Gesicht. "Wie schaue ich denn?"

"So." Merry wurde rot und wich mir meinen Blick aus. "Du bist wirklich unfair, Mendes."

"Wieso ich? Du spielst hier doch mit deinen Haaren." Wehrlos hob ich die Hände in die Luft.

"Aber du lächelst und beißt dir auf die Unterlippe!" Protestierte sie. "Das was du kannst, kann ich schon lange."

Merry schüttelte ihre Haare auf und ihr heißer Atem prallte gegen meine Lippen.

Da gibt es etwas, das du wissen solltest... Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt