Jessicas POV
Panisch schlug ich meine Augen auf und atmete hecktisch auf, als ich die Sonnenstrahlen in meinem Gesicht spürte. Ich hatte verschlafen und mein Vater wartete auf sein Essen. Das würde wieder Ärger geben. Schwer schluckend, beschloss ich aufzustehen und runter zu laufen, doch davor sah ich mich in diesem Raum um. Es war nicht mein Zimmer. Wo um alles in der Welt war ich?! Was ist, wenn ich gestern entführt wurde, als ich eingeschlafen bin?
Weiter kam ich nicht, da meine Innere Stimme mich unterbrach.
'Heul nicht rum du bist bei deinem Bruder. Und eine kleine Frage. Wer möchte sowas unschönes und unintelligentes, wie dich entführen? Also das wären die dümmsten Menschen der Welt.'
Als meine innere Stimme diesen Satz gesagt hatte war ich hellwach und ich sprang vom Bett auf. Es kränkte mich ein wenig, dass sie sowas über mich sagte, aber der erste Satz machte mich glücklich und neugierig. Wo war mein Bruder, wenn ich wirklich bei ihm war?
Ich sah mich in dem Zimmer um, was vermutlich sein Zimmer war, da es stark nach einem Jungenzimmer aussah und entdeckte nichts bis ich auf der Bettseite, neben mir, braune verwuschelte Haare entdeckte, die von einer Decke halb verdeckt wurden. Ich rutschte langsam näher, um zu schauen ob er das war.... langsam zog ich die Decke ein wenig zurück und er war es!!! Voller Freude sprang ich auf Logan und Kuschelte meinen Kopf in seine Halsbeuge. Ich hatte ihn so sehr vermisst. Gierig zog ich seinen Geruch in meine Nase. Es roch etwas stickig, aber es handelte sich dennoch um meinen Bruder. Ich fühlte mich überhaupt nicht komisch dabei, obwohl Außenstehende sicherlich irritiert über diesen Anblick wären.
"Jess. Guten morgen. Wollen wir Frühstücken? Dann kannst du mir dort alles erzählen. Also warum du hier bist. Und warum du so d- naja egal lass uns runter gehen. Ich mach uns das Frühstück", fragte er mich verschlafen und schenkte mir ein Lächeln.
Er drückte mich nochmal in eine Liebevolle Umarmung, bevor er mich lachend auf die Seite legte und aus dem großen Bett stieg. Erst jetzt merkt ich, dass er nur in Boxershorts bekleidet war und ich konnte sein Sixpack deutlich erkennen. Ich musste mit Bedauern feststellen, dass mein Bruder sehr heiß mit seinem Sixpack aussah. Ein Traum für jede Frau. Er hatte sich ziemlich verändert. Währe ich nicht seine Schwester, hätte ich ihn sicherlich nicht wiedererkannt.
‚Ja da muss ich dir zustimmen! Er ist heiß.'
'Ej du hast kein Recht über mein Bruder zu diskutieren!'
‚Doch ich bin nämlich ein Teil von dir.'
'Nein aber- jetzt lass mich in Ruhe ich will mit meinem Bruder reden, den ich sehr lange nicht mehr gesehen habe!'
Daraufhin war meine innere Stimme still und sagte nichts mehr dazu. Sie stimmte mir vermutlich zu. Ich musterte Logans Augen, die mich fragend anschauten. Schnell schüttelte ich mich und schaute ihn verwirrt an. Hatte ich grade was verpasst?
"Hast du mich gehöhrt?", fragte er mich.
"Ne sorry was hast du gesagt?", bat ich ihn darum sich zu wiederholen.
"Ich bin wahnsinnig froh, dass du wieder hier bei mir bist. Und dannach hab ich dich gefragt ob du mit runter kommst?"
Ich nickte ihm zu und sagte noch, dass ich ihn auch stark vermisst hatte. Das war noch untertrieben.
Nun saß ich hier an einem Weißen Frühstückstisch und aß mit meinem großen Bruder Muffins, die er liefern gelassen hatte. Alles dazu das er selber ein Frühstück vorbereiten wollte. War doch klar das er sowas nicht drauf hatte, aber mir sollte es recht sein. Ich hatte ehrlich gesagt etwas Angst vor seinem Frühstück und Muffins waren immer eine Gute Wahl.
Meine Gedanken kreisten wieder darum, wie ich Logan erzählen würde was in meinem Leben, seid dem er weg war, alles passiert war. Warum ich nun bei ihm war, doch ich wusste nicht wie ich anfangen sollte. Mir kam alles so kompliziert vor, obwohl es doch so einfach war. Ich konnte ihm vertrauen. Schon immer.
‚Fang einfach damit an, als er zum ersten mal besoffen war.'
'Jap stimmt du hast recht. Danke.'
‚Kein ding'
"Ok es hat alles damit begonnen, als Mum starb und du weg gegangen bist.", Dabei schaute ich ihn etwas verletzt an.
"Es war so, dass ich von der Schule kam und er dann noch nicht da war. Ich hab mir sorgen gemacht, desshalb hatte ich ihn an diesem Tag dann auch angerufen. Mehrmals. So um die 6 mal oder so. Beim letzten mal, als ich angerufen hatte ging er ran und beleidigte mich. Ich habe sofort gemerkt, dass er betrunken war und habe seine Worte nicht ernst genommen. Er hatte mir gedroht mich zu schlagen, wenn er mich zuhause in die Finger bekommen würde. Ich hatte keine Angst, da ich ihm das nicht glaubte. Wer würde seine zwölfjährige Tochter schlagen? Doch als er dann eine Stunde später zuhause war, kam er mit schnellen Schritten auf mich zu und schlug m-m-mich mit seinem G-g-gürtel. Ganz fest und ich dachte ich würde sterben. Ab diesem Moment an machte er sowas fast jeden Tag. Er trank. Er schlug mich. Er trank. Er schrie mich an. Er trank. Und immer so weiter. Das schlimmste war jedoch, dass ich dich nicht sehen durfte. Ich hatte niemanden, der für mich da war. Vorgestern hat er mich aus dem Haus "geschmissen", er war an diesem Tag eigentlich ganz ok. Er hat mir nur eine Ohrfeige gegeben. Und nun bin ich hier bei dir. Und jetzt bin ich froh das du in meiner Nähe bist. Kann ich bitte bei dir bleiben? Bitte."
Logan schaute mich nach meiner kleinen Rede geschockt an. Ich sah ihm an, dass es ihm schwerfiel mir zuzuhören, da es ihn seelisch mitnahm. Er wollte was sagen aber er konnte es nicht. Ich sah ihm sogar eine Träne aus dem Auge rollen, doch ich fing sie mit meinem Daumen auf, bevor sie einen langen Weg ablegen konnte.
"Nicht weinen Logan. Bitte nicht weinen! Es tut mir leid."
"Du musst dich für gar nichts entschuldigen! Wenn schon ich, du hast sowas nicht verdient! Meine kleine Schwester soll es gut haben. Und natürlich kannst du bei mir bleiben! Ich bringe diesen Wixxer um, der sich unser Vater nennt.", zischte er vor sich hin.
Jetzt bekam ich Angst. Er strahlte nur so vor Wut. Seine Augen wurden immer dunkler. Ich konnte nur noch seine schwarze Iris, im Inneren des Auges sehen. Ängstlich wich ich zurück und schon spürte ich die Wand an meinem Rücken. Er kam mit großen und schnellen Schritten auf mich zu. Was wollte er von mir? Die Angst in meinem Körper ließ mich von Kopf bis Fuß zittern. Mein Herzschlag beschleunigte sich auf 200.
"Nein bitte tu mir nichts! Bitte ich flehe dich an. Schlag mich bitte nicht! Es tut mir leid!", schrie ich Logan panisch an.
Was hatte ich getan? Schützend legte ich meine Hände auf mein Gesicht, in der Hoffnung, dass sie mich schützen würden.
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Alphas Sister
WerewolfJessica flieht vor ihrem gewalttätigen Vater. Sie findet bei ihrem Bruder Logan einen Zufluchtsort, der sich schnell als ihr neues Zuhause entpuppt. Jessica fühlt sich wohl bei ihm und seinen Freunden und scheint sich sogar in einen von Logans Freun...