Jessicas POV
Nachdem wir den Film ausgemacht hatten fuhren Logan und ich zu dem Treffpunkt, den wir vorhin mit den anderen ausgemacht hatten. Ich war schon gespannt auf den See.
"Logan, sicher, dass du hier richtig bist? Ich glaub nämlich nicht, dass man hier irgendwo in einem See baden kann", fragte ich ihn verwirrt, denn die Straße wurde immer kleiner und der Wald immer dichter.
"Ja klar. Denkst du etwa, dass wir an einen See mit anderen Menschen gehen?Wir alle mögen es lieber unter uns zu sein. Verstehst du?"
"Was meinst du mit 'wir alle'? Ich dachte es kommen nur die Jungs, die ich erst vor kurzem kennengelernt habe."
"Ja wir machen nur etwas mit den Jungs, aber dort sind noch andere, mit denen die Jungs und ich sehr gut befreundet sind. Normalerweise treffen wir uns immer mit allen dort. Glaub mir, dass macht einen Riesen Spaß!", als er das sagte schaute er mich nicht an.
Ich war ihm auch sehr dankbar, dass er das nicht tat, da er ja gerade Auto fuhr und sich auf die Straße konzentrieren sollte. Wenn man das überhaupt eine Straße nennen konnte. Ein Waldweg trifft es eher. Es wurde, wie gesagt immer enger und bestand nur noch aus Erde und Moos. Es war sehr dunkel, da die Bäume voll mit Blättern waren und diese eng aneinandergereiht waren. Man könnte meinen sie kuschelten miteinander.
Wie können Bäume denn miteinander kuscheln? Bist du jetzt völlig übergeschnappt?
Nach einer kurzen Zeit sah ich endlich einen wunderschönen großen See und um dem See herum streckten sich hohe Klippen in die Höhe. Eine war größer als die andere. Auf den Klippen waren Leute zu sehen, die von den Klippen ins Wasser sprangen oder Leute, die einfach im Wasser ihren Spaß hatten. Es war glasklar und ähnelte mehr der Farbe Türkis, als Blau. Hier sah es einfach traumhaft aus. Alle Leute zu sehen, die Spaß hatten.
"Wollen wir aussteigen? Oder willst du weiter starren?", holte mich Logan aus meinen Gedanken.
Warum musste das immer jeder sagen?? Ich hab gar nicht gestarrt! Ich habe es nur bestaunt.
"Ja klar.", antwortete ich schnell und beließ es dabei meine Gedanken für mich zu behalten.
Wir stiegen aus dem Auto und Logan lief einfach so in eine Richtung, ohne auf mich zu warten. Ja klar so konnte man das auch machen. Einfach seine kleine Schwester im Stich lassen, obwohl man weiß das sie sich hier nicht auskannte und niemanden kannte.
‚Ich glaub er denkt, dass du ihm folgst.'
Dann sollte ich vielleicht mal auf meine innere Stimme hören und ihm Folgen, bevor ich ihn noch aus den Augen verlor. Ich rannte ihm wortwörtlich nach. Bei ihm angekommen lief ich langsam hinter ihm her. Erst jetzt merkte ich, dass alle den Blick senkten, an denen wir vorbei liefen. Warum machten die Leute das? War mein Bruder ein Heiliger und ich wusste es nicht? Vielleicht auch ein König. Oder ein Kaiser.
‚Dumm oder so?'
'Ja sorry, man weiß ja nie...'
Ich würde ihn einfach später fragen, was mit den ganzen Menschen los war.
Von weitem konnte ich schon Ethan, David, Aiden und Taylor sehen. Sie waren zu viert auf einer Klippe. Auf der Klippe waren aber nur die vier Jungs zusehen. Es war nicht, wie auf den anderen Klippen, auf denen so viele Menschen drauf waren. Als wir oben bei Ihnen ankamen, umarmte ich die Jungs, obwohl ich sie heute morgen schon gesehen hatte. Das hatte sehr viel Logik, ich weiß."Sollen wir ins Wasser?", fragte auf einmal Aiden in die Runde.
"Ins Wasser? Ist es nicht ein wenig zu kalt um jetzt ins Wasser zu gehen? Ich mein ja nur es ist Herbst.", fragte ich ihn etwas irritiert.
Er wollte doch jetzt nicht ernsthaft ins Wasser springen oder? Klar waren sehr viele der Menschen hier im Wasser aber das hieß noch lange nicht, dass wir da jetzt auch rein gehen würden. Innerlich hoffte ich, dass es ein Witz war. Einerseits wegen der Kälte und ich musste mir eingestehen etwas Angst vor der Klippe zu haben. Die Höhe war nicht ganz ohne.
"Och Jess sei doch kein weichei und außerdem warum hast du dann vorhin deinen Bikini angezogen?", fragte mich Lo.
Stimmt da hatte er recht. Ich hatte mir vorhin meinen Bikini angezogen und mir Handtücher eingepackt, aber nur für den Fall der Fälle. Da wusste ich noch nicht, dass wir von so hohen Felsen springen würden.
"Na gut!", gab ich mich jedoch schnell geschlagen. Ich wollte schließlich nicht als Schwach abgestempelt werden.
Als ob die Jungs auf dieses Stichwort gewartet hätten, zogen sie sich alle bis auf die Badehose aus und warteten nun geduldig auf mich. Also blieb mir nichts anderes übrig als mich auch zu entkleiden. Als ich auch endlich aus meinen Klamotten gestiegen war und nur noch im Bikini da stand, rannten Logan, Aiden, Taylor und David schon mal los. Sie sprangen alle von der hohen Klippe und schrieen dabei voller Freude auf. Nun standen nur noch Ethan und ich hier oben. Unerwartet hielt er mir die Hand lächelnd hin und sah mich aufmunternd an.
"Los komm. Zusammen.", meinte er dazu bloß liebevoll.
Ich ließ mir das nicht zwei mal sagen und nahm seine Hand mit einem breiten Grinsen an. Was war nur los mit mir? Seid wann vertraute ich Menschen so schnell?
‚Ich glaube da ist jemand verknallt'
'Sag doch nicht so einen Unsinn!'
Doch gleichzeitig dachte ich im Hinterkopf, dass meine innere Stimme recht hatte, denn ich fühlte mich so wohl bei ihm. Und die Stelle, an der er mich berührte kribbelte wohlig auf. War ich etwa echt ein wenig in ihn verschossen? Gut sah er aus und ein Gentleman noch dazu. Jackpot.
Ich schaute auf und sah ihm direkt in seine Augen. Wow. Wie konnte ein Mensch nur so wunderschöne Augen haben? Sie leuchteten wie Diamanten in dem Licht der Sonne. Es sah aus, als hätte er das Licht aller Sterne geklaut um sie in seine Augen zu geben. Als hätte er das Licht aller leuchtenden Sachen der Welt genommen um sich selbst schöne Augen zu zaubern. Magisch.
"Auf drei ok?", danke das du mich wieder in die Realität geholt hast Ethan.
"Ok.", flüsterte ich leise.
"Eins, zwei und drei", sprachen wir zwei gemeinsam.
Wir rannten wie zwei verrückte zum Abgrund der Klippe, bis ich keinen Boden mehr unter meinen Füßen spüren konnte. Das Adrenalin in meinem Körper war komplett aufgedreht. Der Fall fühlte sich wie eine Ewigkeit an, obwohl er nur einige Sekunden lang dauerte. Meine Sinne waren auf 100 Prozent hochgestellt. Ich spürte alles auf einmal. Der Wind, der von allen Seiten auf mich zu kam. Es fühlte sich an ,wie die unkontrollierbaren Wellen im Meer. Die Sonne, die eine angenehme Wärme auf meinem Körper hinterließ und das wundervolle kribbeln an meiner Hand, die mich immer noch festhielt. Ich genoss diesen Moment und hoffte er würde bis in die Ewigkeit verweilen. Mein Gebet wurde nicht erhört, denn plötzlich spürte ich, wie ich in kaltes Wasser eintauchte. Der Wind war weg, die Sonne und das Kribbeln an meiner Hand gingen auch mit dem Wasser unter.
Ausgepowert tauchte ich aus dem Wasser auf und lächelte, weil mir danach war. Es war ein atemberaubendes Gefühl.
DU LIEST GERADE
Alphas Sister
WerewolfJessica flieht vor ihrem gewalttätigen Vater. Sie findet bei ihrem Bruder Logan einen Zufluchtsort, der sich schnell als ihr neues Zuhause entpuppt. Jessica fühlt sich wohl bei ihm und seinen Freunden und scheint sich sogar in einen von Logans Freun...