Logans POV
Schon seit einer Stunde saß ich in der Küche und wartete ungeduldig auf Jessica. Sie wollte mir heute schließlich die Geschichte von Gestern Nacht erzählen. Ich hatte sie zuerst mit Ethan rumalbern hören und irgendwann entwickelte sich ein Streit aus dem ganzen Spaß. Ich konnte so oder so nicht schlafen, aber als sie ihn rausgeschickt hatte und in mein Zimmer kam hatte ich Angst, dass sie in der Nacht noch darüber reden wollte. Ich hätte ihr zwar zugehört, jedoch hoffte ich, dass sie es auf morgen bzw. auf heute verschieben würde, was sie auch tat. Ich war gestern echt müde gewesen, weshalb ich auch nicht in ihr Zimmer gekommen war, um nachzusehen.
Ich wartete und wartete und wartete auf meine kleine Schwester, die einfach nicht runterkam. Ungeduldig lies ich meine Finger auf meiner schwarzen Kaffeetasse umher tanzen.
Dann endlich kam sie müde die Treppe heruntergelaufen. Anscheinend hatte sie nicht so gut geschlafen. Jessica setzte sich, mit einem leisen guten Morgen, gegenüber von mir hin, dann nahm sie sich ein Brötchen, die ich zuvor vorbereitet hatte, auf ihr Teller und schnitt es auf. Sie befühlte es mit viel Nutelle und presste beide Hälften wieder aufeinander. Schließlich Biss sie genüsslich in ihr helles Brötchen. Ich schaute ihr währenddessen zu, was vielleicht ein wenig unangenehm für sie war. Aber sie sagte nichts.
Nachdem sie fertig mit dem Frühstück war, begann ich zu sprechen.
"Also was war gestern los? Warum hattet ihr Streit?", fragte ich sie direkt.
"Ach der Gute Herr kann doch sprechen."
Verwirrt runzelte ich die Stirn und schaute sie fragend an.
"Du depp. Ich mein damit, dass du den ganzen Morgen noch nichts gesagt hast und... ach komm egal. Ich hab jetzt keine Lust darüber zu reden. Zu deiner Frage... wir haben uns gestritten, weil er mich markieren wollte, ohne zu fragen. Aber in dem Moment hab ich nicht gewusst, was er wollte. Erst im Nachhinein hat mir Vero gesagt, was er machen wollte. Ich war in Panik, verstehst du? Ich dachte er würde sonst was tun..."
Ich wollte Ethan eigentlich nicht im Schutz nehmen, aber ich nahm an, dass sein Wolf die Kontrolle übernommen hatte. Er würde es niemals wagen seiner Mate auch nur ein Haar zu krümmen. Er liebte sie zu sehr. Aber gegen Jessica konnte ich auch nicht sein, da es für sie alles neu war und sie quasi noch nichts über uns wusste.
"Und dann hast du ihn rausgeschmissen?", fragte ich sie.
"Ja Mann. Was hätte ich denn deiner Meinung nach tun sollen? Über ihn herfallen?!", fragte sie mich aggressiv.
"Nein keine Ahnung, du hättest ihm doch erklären können, dass du es nicht so gemeint hast und es für dich alles neu ist. Du weißt noch fast gar nichts über unsre Existenz.", weiter kam ich nicht, denn jessica unterbrach mich.
"Auf welcher Seite bist du denn eigentlich?!", zischte sie mich noch aggressiver, als zuvor an.
"Ich bin auf gar keiner Seite, aber versteh Eth doch mal, sein Wolf hat ihn wahrscheinlich kontrolliert, also konnte er eigentlich nichts dafür...", versuchte ich meinen besten Freund zu verteidigen und Jessica zu beruhigen.
"Genau das hat er auch zu mir gesagt... glaubst du er ist sauer auf mich? Oh nein ich muss mich entschuldigen!", die Aggressionen von gerade eben waren, wie weggeblasen.
Meine Güte, wie schnell konnte ein Mädchen ihre Meinung ändern?! Vor ein paar Minuten gab sie Ethan noch die Schuld an allem und jetzt wollte sie sich bei ihm endschuldigen? Was läuft bei der denn schief? Wahrscheinlich war ihre Matebindung schon groß.
"Ja dann ruf ihn halt mal an...?!", sagte ich zu ihr.
"Nein, vergiss es einfach. Ich glaub ich will mich doch nicht entschuldigen. Wieso sollte ich auch? Er hat mir doch weh getan und seinen Wolf hätte er auch unter Kontrolle kriegen können. Ne ganz bestimmt werde ich mich nicht endschuldigen!"
Was ist denn jetzt schon wieder mit ihr los? Vielleicht lag es an ihrem Wolf, der nun zu Vorschein gekommen war. Aber das war glaub ich auch vorher schon so. Sie änderte schon immer sehr oft und schnell ihre Meinung. Genau wie unsre Mutter. Bei dem Gedanken an unsre Mutter wurde ich für eine Millisekunde traurig. Ich vermisste sie. Ich war mir sicher, dass Jess sie auch vermisste. Doch ich sollte es jetzt auf keinen Fall ansprechen. Jessica war gerade wegen Ethan schon irritiert.
Jessica und ich entschieden und dazu einen Film anzuschauen. Zusammen gingen wir ins Wohnzimmer und holten den Film „das fünfte Element" heraus.
Doch bevor die Musik vom Angang (dieses dededeee, wo der Löwe dann noch kommt) fertig war klingelte es an der Tür. Na super. Das war ja mal wieder ein perfektes Timing.
Da ich kein Bock hatte aufzustehen sagte ich zu Jessica, dass sie aufmachen sollte. Widerwillig stand sie dann auf und lief zur Haustür.
Ich hörte sie mit jemandem reden und das ziemlich lange. Nach einer Weile fiel dann die Tür ins Schloss.
An der Anzahl der Schritte und des Geräusches, konnte ich feststellen, dass sie das Wohnzimmer nicht alleine betreten würde.
Als ich aufschaute um zu sehen, wer uns störte, konnte ich nicht fassen, wen ich da sah.
An der Schwelle zum Wohnzimmer standen Jessica und Ethan da.
Hand in Hand.
Beide lächelten sich verliebt in die Augen.
Erneut frage ich mich, weshalb sie so einen Aufstand gemacht hatte. Wobei es mich beruhigte, dass sie ihm verziehen hat. Ich gab mir in Gedanken einen Schlag auf den Kopf, der mir stark wehtat.
Wie kann etwas, was du dir vorstellst weh tun?
‚Ganz einfach, man stellt es sich vor.'
Wer ist denn bitte so dumm und tut sowas? Oh sorry stimmt, du. Ich frag mich immer noch, wie du Freunde haben kannst. Geschweige denn, wie du ein Rudel führen kannst. Bei deinem IQ würde man es nicht denken. Respekt mein großer. Respekt. Aber deine Rudelmitglieder tun mir schon ein wenig leid. Die haben kein Glück mit dir.
Warum war Blake nur so dumm? Ein Alpha sollte doch eigentlich reif sein. Aber Blake benahm sich manchmal, wie ein kleines Kind. Manchmal war da maßlos übertrieben.
Er war immer ein kleines Kind. Wahrscheinlich konnte er nicht richtig aufwachsen. Ich wettete zu 99%, dass er es auf mich schieben würde. Er musste immer einen Schuldigen suchen.
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Alphas Sister
WerewolfJessica flieht vor ihrem gewalttätigen Vater. Sie findet bei ihrem Bruder Logan einen Zufluchtsort, der sich schnell als ihr neues Zuhause entpuppt. Jessica fühlt sich wohl bei ihm und seinen Freunden und scheint sich sogar in einen von Logans Freun...