Jessica POV
Aus dem nichts bekam ich plötzlich höllische Kopfschmerzen und mein Körper fühlte sich so an, als würde er in wenigen Sekunden in mehrere Teile zerreißen. Ich ließ mich auf den Boden fallen und kauerte mich in einer kleine Kugel zusammen. Ich hatte noch nie solche Schmerzen verspürt. Nicht mal die Schläge meines Vaters kamen an diese Schmerzen heran. Was passierte hier? Vor lauter Schmerz fing ich an zu heulen. Wie bitter. Ich heulte einfach vor dem Fremden Wolf. Er dachte sicherlich, dass ich eine Memme sei. Aber es war mir in dem Moment egal, da die Schmerzen alles andere um mich rum ausblendeten.
"Ahhh, was ist das?! Es soll aufhören!!! Mach was bitte!", schrie ich den Wolf, unter höllischen Schmerzen an.
"Du verwandelst dich. Wehr dich nicht dagegen! Wenn du dich dagegen sträubst wird es nur noch schlimmer. Es wird bald vorbei sein.", versuchte der Wolf mich zu beruhigen.
Ich hörte auf seine Worte und ließ es über mich ergehen. Jetzt war mir klar, wie sich eine Schwangere Frau bei der Geburt ihres Kindes fühlen musste. Den Schmerz unterdrücken und an was anderes Denken. Aber ich denke nicht, dass es bei einer schwangern so schmerzhaft war. Wenn doch, würde ich niemals Kinder bekommen wollen.
Nach einigen schmerzhaften Augenblicken, ließ der Schmerz nach. Ich lag nun nur noch regungslos am Boden und konnte mich nicht bewegen. Zu groß war die Angst dadurch einen erneuten Schmerz auszulösen. Der wilde Wolf verschwand im Wald, wie er gekommen war und ließ mich alleine zurück. Das konnte doch nicht wahr sein! Wieso ließ er mich denn in solch einem Moment allein? Mir war klar, dass ich eigentlich immer alleine war. Ich hatte nie Menschen, die bei mir blieben, wenn ich Hilfe brauchte. Tiere scheinbar auch nicht.
"Nein bleib hier!", wollte ich ihn noch zurück rufen.
Doch er war schon längst weg.
Langsam versuchte ich aufzustehen, doch es gelang mir nicht. Ich schaute an mir runter und was ich da sah ließ mich erstarren. Ich hatte keine zwei Beine mehr, ich hatte vier. Meine Haut war überseht mit weißem Fell. Zu gerne wollte ich es berühren, um zu testen ob es weich war.
Ich war ein Wolf. Ein weißer Wolf.
Der braune Wolf hatte also nur die Wahrheit gesagt.
Ich versuchte mich nochmal aufzurappeln und mir gelang es auch recht schnell. Ich war es zwar nicht gewöhnt auf vier Pfoten zu stehen, doch es war in Ordnung.
Was wollte ich hier nochmal? Warum war ich im Wald?
Du wolltest zu Ethan. Unsrem Freund und Mate.
'Wer bist du? Und warum unsrem? Es ist mein Freund! Halt dich gefälligst von Ethan fern!!'
Ich bin dein innerer Wolf. Du hast mich bis jetzt immer für deine Innere Stimme gehalten.
'Hast du einen Namen?'
Ja. Nenn mich Vero. Eigentlich heiße ich Veronica, aber nenn mich bitte Vero.
'Ok'
Damit hatte unser Gespräch ein Ende genommen. Ich wollte gerade nicht wirklich mit jemandem sprechen, da ich gerade einfach alleine gelassen wurde und darauf erstmal klarkommen musste. Außerdem sollte ich einen Ausgang suchen. Es war doch recht gruselig in dem Wald.
Plötzlich riss mich ein Gejaule aus meinen Gedanken. Das Gejaule kam immer näher. Ich wusste nicht was ich hätte tun sollen, deshalb rann ich wieder zurück zu Logans Haus. Ich dachte zumindest, dass es die Richtung war. Und zum Glück hatte ich recht, denn schon bald konnte ich sein Haus sehen. Dort angekommen rannte ich ohne zu überlegen in meiner Wolfsgestallt in das Haus.
Dort suchte ich nach Logan, den ich schließlich auch sehr schnell gefunden hatte.
Er saß an einem Tisch mit ungefähr zehn Männern und redete. Doch jetzt hatten sie aufgehört zu reden und schauten mich alle erstaunt an.
Hinter mir hörte ich wieder das Wolfsgejaule und das war mein Zeichen mich hinter meinen Bruder zu verstecken. Ich wusste, dass es nicht das perfekte Versteck war aber vielleicht würde Logan mich beschützen. Er schien, genauso wie die anderen in diesem Raum, sehr verwirrt zu sein.
Plötzlich kamen drei weitere Wölfe in das Haus getappt und ich wusste, dass es die Wölfe waren, die mich angejault hatten.
Sie knurrten mich alle drei warnend an.
Das reichte mir und meinem Inneren Wolf und ich knurrte sie auch an. Mein Knurren war viel bedrohlicher, als ihres. Sie legten ihre Ohren an und liefen einige Schritte zurück. Erst jetzt merkte ich, was ich gemacht hatte. Außerdem war mir erst jetzt klar geworden, dass ich ja immer noch in meinem Wolf verwandelt war.
Deprimierend legte ich meinen Wolfskopf auf Logans Schulter ab. Ich wusste, dass die drei Wölfe nichts mehr machen würden. Sie sahen terorrisiert von mir aus.
Müde schloss ich meine Augen. Und dachte nach, wie ich wieder ein Mensch werden könnte. Ich wollte außerdem einfach nur schlafen und das alles vergessen. Ich wollte meine wahre Identität vergessen.
'Wer bist du?', hörte ich eine Stimme in meinem Kopf.
Ich wusste, dass es nicht mein innerer Wolf war. Die Stimme hörte sich irgendwie wie Logans Stimme an.
Mein Kopf schellte nach oben. Meine Müdigkeit war wie weggeblasen.
"Logan", fragte ich deshalb nach.
"Wer bist du?", wiederholte er seine Frage nochmal.
"Ich will wieder ein Mensch sein Logan!", rief ich ihm zu.
"Verdammte scheiße, sag einfach wer du bist und woher du mich kennst!", schrie er mich im Kopf an.
Beleidigt, dass er mich angeschrien hatte ließ ich von ihm ab und wollte das Zimmer verlassen. Außerdem war ich noch sauer auf ihn, wegen der Geschichte mit Ethan.
"Jessica?", vernahm ich noch jemanden Fragen, bevor ich den Raum verlassen konnte.
Glücklich drehte ich mich um und sprang auf Logan. Er hatte mich doch erkannt. Glücklich schleckte ich mit meiner Zunge über sein Gesicht um ihm klar zu machen, dass ich mich freute. Jedoch dachte ich mir auch, dass es für ihn vielleicht ein wenig eklig war, abgeschleckt zu werden. Naja, egal.
"Hahaha Hör schon auf. Denk an deine Menschengestallt, dann kannst du wieder ein Mensch sein!", lachte er.
Ich tat wie gehißen und schon lag ich, als Mensch auf Logan drauf.
Glücklich schaute ich ihn an und umarmte ihn fest. Er lächelte bloß und erweiterte meine Umarmung. Ich blendete die 13 anderen Menschen bzw. Wölfe, die im Raum waren komplett aus.
[war das alte Cover besser oder das neue? Und danke danke danke für soviel Reads und votes🙏🏻]
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Alphas Sister
WerewolfJessica flieht vor ihrem gewalttätigen Vater. Sie findet bei ihrem Bruder Logan einen Zufluchtsort, der sich schnell als ihr neues Zuhause entpuppt. Jessica fühlt sich wohl bei ihm und seinen Freunden und scheint sich sogar in einen von Logans Freun...