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Jessicas POV

Niemals hätte ich mir erträumen können, wie weit Logan gehen würde, um mein Wohlergehen zu sichern. Er wollte seinen langjährigen Besten Freund aus dem Rudel schmeißen. Das alles für mich.

Da konnte man genau sehen, wie viel er sich um mich sorgte. Um ehrlich zu sein war das Mega süß von ihm, doch ich konnte einfach nicht ja zu der Sache sagen. So viel mein Herz es auch verlangte ihn nie wieder zu sehen so viel verlangte auch mein Verstand nein zu sagen. Ich dachte an das Wohlbefinden meines Bruders. An das gute Verhältnis,  dass Ethan und Logan hatten. Ich wollte es nicht durch mein scheiß Verhalten zerstören. Doch leider hatte ich es schon verschlechtert. Früher hatten sie sicherlich nicht so oft Streit, wie jetzt.

Plötzlich klingelte es an der Tür.
Ohne zu überlegen, wer es sein könnte schloss ich sie auf.

Was ich da sah, verschlug mir die Sprache. Dort stand Ethan mit einem Blumenstrauß, aus weißen Rosen, in der Hand. Er sah mich entschuldigend an. Ich konnte den Schmerz in seinen Augen erkennen. Vero winselte traurig vor sich hin. Ich musste mich zurückhalten nicht auch zu winseln.

Ich schaute ihn fragend an und sagte nur: "was machst du schon wieder hier?! Hab ich mich gestern nicht klar genug ausgedrückt?"

Mein Herz brach dabei in noch kleinere Stück.

"Jess es tut mir Leid! Egal was ich gemacht hab. Ich wollte es nicht, bitte glaub mir. Ich war vollkommen dicht und wusste nicht, was ich gemacht hab. Ich weiß es jetzt auch nicht mehr, also bitte lass uns das alles vergessen und ein Neues Kapitel starten.", sagte er.

Er war sooo süß und Romantisch.

'Nein! Er ist nicht süß, er hat keine Gefühle für mich. Er erinnert sich nicht mehr an mich, wenn er besoffen ist.'

Aber er hat doch selber gesagt, dass er es nicht anders konnte, weil er besoffen war. Er kann nichts für sein Handeln. Betrunkene Menschen wissen nicht was sie tun und bereuen es!

'Nein Vero! Wir dürfen jetzt nicht weich mit ihm werden, sonst denkt er, dass er sowas immer abziehen kann! Mein Vater hat es auch alles ernst gemeint, es war egal ob er betrunken oder nüchtern war!'

Aber ich will nicht! Ich, wir lieben ihn doch!

'Nein ich liebe ihn nicht mehr!'

Doch ich kann es spüren. Mach dir nichts vor und steh zu deinen Gefühlen! Du machst dich selber kaputt, wenn du es verleugnest!

Darauf antwortete ich nicht mehr. Ich brauchte jetzt nicht jemand, der mir sagt wie meine Gefühle stehen... Niemand kannte sie besser, als ich!

"Nein Ethan! Es ist zu spät für deine Scheiß Entschuldigung! Es ist zu spät! Versteh es einfach und jetzt geh! Geh und komm nie wieder. Trete mir nie wieder vor die Augen und Versuch nie wieder dich bei mir zu entschuldigen! Es ist aus zwischen uns. Seit gestern. Seit gestern, als du dich nicht mehr an mich erinnert hast.",schrie ich ihn an.

Er hatte Tränen in den Augen und sagte: "Was hab ich denn gemacht? Sag es mir bitte. Ich will wissen, was ich falsch gemacht hab, bevor ich endgültig aus deinem Leben verschwinde! Bitte!", seine Stimme zitterte von den Tränen, die seine Wangen immer noch ununterbrochen runter flossen.

Es zerbrach mir erneut das Herz ihn so zu sehen. Ich hatte ihn verletzt... aber er hatte mich gestern auch verletzt, also konnte ich mich auch Rechen.

Nein! Wenn du dich rächst gehen wir beide dran kaputt! Wir zerbrechen an deinem Racheakt. Verstehst du das denn nicht? Rache ist nicht süß, sie ist bitter. Magst du etwa Bitterschokolade mehr als weiße Schokolade?! Nein tust du nicht!

"Was du gemacht hast?! Du fragst mich ernsthaft was du gemacht hast? Willst du mit dem Anfangen das du dich nicht mehr an mich erinnerst hast und du dich an mich ranmachen wolltest oder willst du damit anfangen, dass ich sehr lange wegen dir geheult habe, weil ich mir sorgen gemacht hab, als du einfach weg gegangen bist? Nein! Es ist einfach aus zwischen uns!", sagte ich wütend und knallte die Tür vor seiner Nase zu.

Das schlechte Gewissen packte mich, wie so oft, ich wollte die Tür erneut aufreißen und ihm um den Hals springen. Ihn umarmen, mich an ihn kuscheln und mich einfach in seinen Armen wohlfühlen.

Doch mein Verstand sagte mal wieder nein. Warum sagte es immer nein? Warum? Weil er mich verletzt hat. Ja das war es.

Ich verstand mich nicht mehr.

Ich verstand meine Gefühle nicht mehr. Sie spalteten sich in zwei verschiedene Sichtweisen. Eine Seite wollte ihn haben und die andere wollte ihn nicht haben und das alles wegen einer "Kindergartensache", eine Sache, über die man eigentlich nicht hätte streiten sollen. Irgendwann werden wir über den Tag lachen können. Darüber war ich mir im Klaren, doch grade war es noch zu frisch. Die Wunden waren noch nicht verheilt. Blut quoll aus jeder einzelnen Wunde meines Herzens raus. Und es würde seine Zeit brauchen, bis sie sich schlossen.

Alphas Sister Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt