Ethans POV
"Also fürs erste möchte ich Ihnen Mitteilen das ich sie hier behalten muss, um weitere Diagnosen feststellen zu können. Ihr Zustand ist jetzt einigermaßen stabil und sie ist wach, jedoch sind viele ihrer Knochen geprellt oder sogar gebrochen. Ich könnte auch keine innere Blutungen ausschließen, doch dabei bin ich mir noch nicht sicher, also keine Panik.", sagte der Arzt mitfühlend.
"Wollen sie, dass ich die Polizei Anrufe, damit sie ihre Anführer anzeigen können, die dem Armen Mädchen das angetan haben, denn das ist nicht normal. Solche Menschen müssen in den Knast!", fragte der Arzt etwas aufgebracht.
Mich wunderte es, dass er so aufgebracht darüber war. Er kannte sie ja schließlich nicht, er wusste nicht wie sie war, wie sie tickte oder wie sie vom Charakter sein konnte. Er wusste rein gar nichts über Jess. Meine Jess. Doch er stand zu ihr und wollte ihr helfen. Guter Mann.
"Nein danke. Aber es ist nett uns das angeboten zu haben!", antwortete Logan auf seine Frage.
Natürlich nein. Sie waren schon Tod.
"Nicht dafür. Sie können jetzt zu ihrer Schwester/ Freundin gehen."
Mit diesem Satz war es für uns gegessen und wir rannten schnell in das Behandlungszimmer, in dem sie sich befand.
Ich suchte nach ihr und entdeckte sie schließlich auf dem weißen Bett. In dem großen Bett sah sie so klein und zerbrechlich aus. So verletzbar. Mir tat es im Herzen weh sie so zu sehen. Es war alles meine Schuld. Ganz allein meine Schuld. Wenn ich nicht so dumm gewesen wäre und Streit mit ihr hätte wäre sie nicht hier. Wenn ich sie beschützt hätte wäre sie jetzt auch noch unverletzt und nicht hier in dem weißen Gebäude.
Es ist alles meine Schuld.
Meine Schuld.
Meine Schuld.
Die Worte überschlugen sich in meinem Kopf. Die Worte, die immer die selben waren. Es hörte nicht mehr auf. Meine Gedanken drehten sich nur noch um meine Fehler.
Doch als ich die engelsgleiche Stimme meiner kleinen Jess hörte war mein Kopf wieder leise. Ich hörte nur noch ihre Stimme.
"Kann ich mit Eth bitte alleine reden?", fragte sie ihren Bruder mit zerbrochener Stimme.
Logan Verließ mit einem Nicken den Raum und ich setzte mich auf den Stuhl, der neben Jessicas Bett stand. Ich überlegte eine Weile, ob ich ihre Haare aus ihrem Gesicht wegstreichen konnte ohne das sie sauer war. Oder ohne, dass sie Angst bekommen würde.
Ich beließ es dabei ihre Haare auf ihrem Gesicht zu lassen. Ich wollte unnötigen Stress vermeiden. Ich wusste nämlich wie sie drauf war und wusste nicht, ob sie noch sauer auf mich war. Ich hoffte es vom tiefsten Herzen nicht. Aber ich würde es akzeptieren. Sie konnte so lange sauer auf mich sein, wie sie wollte.
"Ethan. Ich mach es kurz. Ich bleib bei meiner Aussage, das ich nichts mehr mit dir zutun haben möchte. Ich hab schon zu viele Tränen für dich aufgebraucht. Es tut mir leid aber ich möchte dich nicht mehr sehen. Tschüß.", sagte sie die Worte, die mir den Boden unter den Füßen wegzogen.
Mit dieser Antwort hätte ich nicht gerechnet, weshalb es noch mehr schmerzte. Sie wollte nicht nicht mehr sehen... Eine einzelne Träne verließ mein Auge. Ich schaute sie noch ein letztes Mal an, bevor ich wortlos den Raum verließ. Ich konnte sehen, dass es ihr genauso weh tat, wie mir, aber vielleicht hatte sie recht. Zu viele Tränen wurden schon vergossen.
Mein Herz war gebrochen. Mein Gesicht war schon ganz nass, da immer mehr Tränen aus meinen Augen geströmt kamen. Ich sah verschwommen vor mir eine Gestalt. Die Gestalt war groß und ich merkte das es Logan sein musste. Er kniete sich zu mir runter und versuchte mich zu trösten. Mir war gar nicht aufgefallen, dass ich mich hingesetzt hatte.
"Sie will nichts mehr mit mir zutun haben...", sagte ich ganz leise zu Logan.
Er sah mir in meine verletzten Augen und sagte, das er sich darum Kümmern würde. Doch ich war mir nicht sicher, ob er sie überreden konnte mich wieder zu lieben. Liebe konnte man nicht erzwingen.
Logan stand wieder auf und lief in den Raum von Jessica. Ich sah wie die Tür zu viel. Und dann passierte für eine gewisse Zeit gar nichts mehr. Es liefen viele Menschen an mir vorbei, doch ich konzentrierte mich nur auf die Zimmertür. Warum redeten sie so lange? Sprachen sie über mich oder die Entführung? Mein bester Freund konnte Jess sicherlich auch nicht mehr umstimmen. Ob Bruder oder nicht Bruder es ging nicht. Sie hatte ihre Entscheidung getroffen und ich musste sie akzeptieren, so schwer es für mich auch sein mochte. Sie akzeptierte ihren Mate nicht.
Logans POV
Die Tür viel hinter mir ins Schloss. Ich lief geradewegs auf meine kleine Schwester zu, die noch immer auf dem Bett lag. Sie weinte grade bitterlich, weshalb sie meine Anwesenheit nicht mitbekam.
Ich spürte das sie Ethan genauso liebte, wie er sie. Er war schließlich ihr Mate. Doch warum wollte sie ihn nicht? Warum wies sie ihn ab?
"Jess.", wisperte ich um Ihre Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen.
Sie zuckte zusammen und schaute mich erschrocken an.
"Warum willst du nichts mehr mit Eth zutun haben. Er liebt dich und du liebst ihn. Sowas kann sogar ein Blinder sehen. Ihr passt zusammen wie Pech und Schwefel. Ihr seid füreinander geschaffen. Du bist seine Mate und er ist dein Mate. Also warum verletzt du dein Herz und sein Herz? Warum?!", fragte ich sie direkt.
"Ich weiß es nicht. Ich will ihn ja nicht verlassen. Ich liebe ihn so sehr. Doch ich habe schon viel zu viel Tränen für ihn aufgebraucht. Ich kann nicht mehr, Lolo! Ich bin ein Wrack, kaputt.", sagte sie mit einer weinerlichen Stimme.
Ich schaute sie Mitleidend an und setzte mich neben sie aufs Bett.
"Jess lass mir dir eine kurze wahre Geschichte erzählen. Ok, es war vor 3 Jahren. Da hatten Eth und ich einen kleinen Streit. Es ging um so einen richtigen scheiß. Auf jedenfalls haben dann andere aus der Schule von unsrem Streit mitbekommen und die wollten das Ethan mich umbringt. Ich hab es gehört. Ich hab gehört, wie Ethan mit denen Scheiß Typen gesprochen hat. Ich machte einen auf ahnungslos und tat so, als ob ich sie nicht reden hörte. An dem Tag, an dem Ethan mich hätte töten sollte, kam er morgens mit den 4 Typen in die Schule hinter die Turnhalle, dort redeten die fünf. Ich hörte heraus, dass sie Ethan Töten würden, wenn er mich nicht umbringen würde. Sie dachten wahrscheinlich das er kneifen würde. Jedenfalls kam dann der Augenblick. Es war nach der Schule. Ich lief nach Hause und wurde von 2, der vier Typen aufgehalten. Danach kamen noch die 2 anderen von der anderen Seite. Ich war umzingelt. Doch ich sah keinen Ethan. Jedoch kam plötzlich ein Wolf schnell auf uns zu gesprintet. Ich erkannte den Wolf. Es war Ethan. Ich dachte er würde mich jetzt umbringen, weshalb ich mich schon drauf vorbereitet hatte, doch anstatt auf mich drauf zuspringen und mich zu zerfleischen, sprang er auf zwei der anderen Leute. Sie waren sofort Tod. Nachdem sie Tod waren tötete er die anderen beiden. Und zum Schluss verwandelte er sich wieder in einen Menschen. Er schaute mich an und sagte mir alles, was ich schon wusste. Er hat mich gerettet. Er wäre für mich gestorben, egal ob wir Streit hatten oder nicht. Verstehst du? Er ist kein Schlechter Mensch. Du weinst nur viel, weil du ein emotionaler Mensch bist. Es ist nicht nur seine Schuld... "
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Alphas Sister
WerewolfJessica flieht vor ihrem gewalttätigen Vater. Sie findet bei ihrem Bruder Logan einen Zufluchtsort, der sich schnell als ihr neues Zuhause entpuppt. Jessica fühlt sich wohl bei ihm und seinen Freunden und scheint sich sogar in einen von Logans Freun...