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Jessicas POV

Der, mir schon bekannte Mann, lachte nur böse auf und kam mir immer näher. Er strahlte mehr Autorität, als sein Sohn aus und machte mir somit noch mehr Angst. Mehr als Dan es jemals schaffen könnte. Es war die gleiche Angst, die ich auch bei meinem Vater verspürte.

Der Mann trug den Namen Greg. Ich kannte ihn von meinem Vater, da die beiden Gut befreundet waren. Jedes Mal als er bei uns war fühlte sich mein Vater noch stärker. Er verletzte mich körperlich und seelisch vor den Augen des Mannes. Beide amüsierten sich über mein Leid und meine Tränen, als würden sie sich einen Humorfilm im Kino ansehen. Vor seinen Augen fühlte ich mich nackt und schutzlos. Ich war ihm ausgeliefert.

"Na? Also bist du DIE Jessica? Ich dachte niemals, dass ich dich jemals wieder sehen würde... Hast du mich vermisst kleine?", fragte Greg mich zuckersüß.

Meine Antwort blieb aus, da ich nicht wusste, ob die Frage ernst gemeint war oder nicht. Konnte man sowas ernst nehmen? Nach einigen Sekunden, in denen ich in meiner Gedankenwelt verschwunden war, stellte ich fest das er es ernst gemeint hatte, da seine Hand, wie zuvor die seines Sohnes, meine Wange ohrfeigte. Sein Schlag war noch härter als sein Nachkomme.

"Antworte mir, verdammt!", rief er zornig.

"Nein...", war meine simple Antwort. Normale Menschen hätten es nicht verstehen können, doch er verstand es. Sicherlich war er auch ein Werwolf, was die Kraft seines Schlages unterstrich.

Wie verrückt es doch war. Hätte mir früher jemand gesagt, dass ein Werwolf mit mir sprach, oder mich gar auslachte hätte ich ihn ausgelacht, doch jetzt. Jetzt wusste ich die Wahrheit und war still. Kein lachen war zu hören.

Ein raues Lachen zog mich zurück in die Realität. Ich schaute auf und sah in die Augen des älteren Mannes. Sofort suchten meine Augen den Boden nach Staub ab.

Das einzige, was er sagte war: "Mach weiter, womit du angefangen hast mein Sohn. Ich halte dich nicht mehr auf. Bin weg, also wenn du etwas brauchst kannst du mich einfach Anrufen.", dies war an Dan gerichtet.

Also war Dan sein Sohn?

Ja du dumme. Wenn er sagt "mein Sohn", soll es das wahrscheinlich auch heißen oder? Und warum verdammt nochmal wehrst du dich nicht?! Du bist ein Alpha. Ein sehr sehr starker. Wie oft soll ich es dir noch sagen?! Außerdem konnte ich vorhin deine Gedanken mithören. Du nanntest ihn schon seinen Sohn.

'Ohh dich hab ich auch schon vermisst. Wenn du mir sagen würdest was ich machen kann, würde ich es machen, doch ich weiß es nicht! Also kann ich auch nichts machen. Ich hab mich erst seid kurzem verwandelt und du willst schon das ich große Taten ausrichte. Wie soll das gehen? Denk mal nach!'

Da kann ich dir nicht mehr sagen oder weiterhelfen. Mir wurde gesagt das du es selber herausfinden musst.

Na super.

"So jetzt sind wir wohl nur noch zu zweit. Ich hab dich ganz für mich allein. Niemand wird uns mehr stören.", kam Dan grinsend auf mich zu.

Diese Worte hatte ich schon einmal gehört. Genau die selben Worte. Es war vor 5 Jahren und die Worte kamen von meinem Vater höchstpersönlich. Ich ließ den Gedanken an den Tag fallen, denn es war sehr schlimm, was er an diesem Tag gemacht hat...

Hatte er mit meinem Vater die Rollen getauscht und seine Worte übernommen, oder warum sagte er die exakt gleichen Zeilen.

Dan schaute mich grinsend an, doch ich verstand nicht warum.

Dans POV

Ich schaute sie grinsend an, da ich in ihren Augen die Angst spiegeln sah. Es war so ein tolles Gefühl zu wissen, dass man Macht über jemand anderen hatte. Ich war glücklich. Da sah man, dass ich mit ganz einfachen Sachen glücklich sein konnte. Ich brauchte nicht viel mehr.

"Was sagst du dazu, süße?", fragte ich sie, immer noch grinsend.

"I-i-ich weiß nicht...!", nuschelte sie vor sich hin.

Ich beließ es bei dieser Antwort und zog sie in den Keller (was ein Wunder).

Nun konnte ich mich endlich bei ihr austoben. Mich für mein Mädchen rächen, das wegen Ethan und Logan nicht mehr bei mir war. Ich konnte sie brechen und verhungern lassen. Ich konnte alles tun was ich wollte. Alles. Verschiedene grausame Ideen schwebten mir vor meinen Augen umher. Erregt über meine eigenen Fantasien, die ich bald ausführen könnte rieb ich mir böse die Hände.

Als ich Jessica los gelassen hatte, war sie sofort in die nächste Ecke gelaufen und hatte sich dort zusammen gekauert. Wie erbärmlich das doch war.

Bei diesem Anblick konnte ich nur ein herzhaftes Lachen aus meiner Kehle rauspressen.

Grinsend schüttelte ich den Kopf und drehte mich zur Tür um, aus der ich gerade mit Jessica reingekommen war.

Dann schloss ich die Tür hinter mir ab und ließ somit Jessica alleine in dem kalten Keller zurück. Im Moment war mir nicht danach mich um sie zu „kümmern", sprich ihr weh zu tun und meine Fantasien freien Lauf zu lassen. Ich wollte einfach nur noch schlafen. Nach meinen wohlverdienten Schlaf würde ich selbstverständlich ohne weitere Umwege zu Jessica in den Keller gehen um zu schauen, ob es ihr Gut ging. Ich wollte ja schließlich nur das Beste für das Mädchen.

Naja ich hoffte man verstand, was ich damit meinte.

Lächelnd schloss ich meine Augen und sah schon Jessica, Blutverschmiert vor mir um Gnade bettelnd, sitzend. Ich würde sie so stark foltern, dass sie sich wünschen wird nicht mehr zu leben. Ich werde sie bluten lassen. Wie mein Herz geblutet hat, nachdem sie sie mir weggenommen haben. Die blutende Jessica war ein wundervoller Einblick um einzuschlafen, oder etwa nicht?

Alphas Sister Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt