030

6K 233 8
                                    

Logans POV

Schmunzelnd schaute ich meiner kleinen Schwester in die Augen. Als sie gesagt hatte, dass sie es sich überlegen würde war mir schon am Anfang klar, dass sie ja sagen würde.

Man konnte es in ihren Augen sehen und außerdem kannte ich meine kleine Schwester gut genug, um zu wissen, wie sie tickte.

„Logan. Logan. Wir haben ein Problem!", kam ein junge aus meinem Rudel plötzlich ins Wohnzimmer gestürmt. Ich beachtete für einen kleinen Moment nicht, dass er ohne zu fragen durch die Tür gekommen war und auch nicht das kleine Problem, wie er mit mir Sprach, weil ich ihn schon kannte. Und auf ihn zählen konnte.

Es war der gleiche junge, der letztes Mal Jessica in meinem Revier gerochen hat. Und ich kannte immer noch nicht seinen Namen. Schon traurig irgendwie... ich sollte mal mein ganzes Rudel etwas näher kennenlernen. Das würde uns allen sicherlich gut tun. Warte mal, wie war er hier reingekommen?! Die Tür war doch verschlossen oder nicht?

"Was für ein Problem und wie bist du in MEIN Haus gekommen!?", fragte ich ihn deshalb leicht aggressiv.

Er schaute verlegen zu Boden und begann ganz leise zu sprechen. Ich konnte seine Angst förmlich riechen. Ob die Angst vor dem Problem, oder mir größer war, konnte ich erstmal nicht deuten. Aber das war auch nebensächlich.

"Es tut mir leid, dass ich hier einfach rein gekommen bin Alpha, aber es ist wichtig! Ein fremdes Rudel ist in unsrem Revier! Sie haben 2 Leute umgebracht und sind jetzt hier. Irgendwo."

"Was meinst du mit IRGENDWO?! Du willst mir jetzt nicht sagen, dass ihr sie verloren habt und nicht wisst wo sie sind oder?", sauer schaute ich ihn an.

"Doch. Wir konnten nichts tun. Sie waren einfach zu schlau für uns.", es war nur ein leises flüstern, was er da von sich gab.

Aber ich hatte es verstanden. Meine Ohren waren einfach zu gut.

Das hast du mir zu verdanken.

Gekonnt ging ich nicht auf Blakes Kommentar ein, da es nichts bringen würde jetzt mit ihm über sowas zu sprechen. Mein Rudel war mir da um einiges wichtiger.

"Du willst mich verarschen oder? Sammle alle zusammen. Wir kommen an die Lichtung und dort werde ich dann allen weiteres befehlen und ich erwarte, dass meine Befehle befolgt werden. Ist das klar?", brüllte ich ihn schon fast an.

Ich bekam nur noch ein ängstliches nicken seinerseits zu sehen.

"Auf was wartest du. Geh und sammle alle zusammen. In 10 Minuten will ich das GANZE Rudel an der Lichtung sehen! Kein einziger darf fehlen! Ansonsten werde ich richtig wütend.", schrie ich ihn noch zum letzten Mal an, bevor er ging.

Langsam wand ich mich an Jessica, die nur unschlüssig hinter mir stand.

"Jessica du bleibst hier! Jungs, kommt wir gehen los.", sagte ich bestimmt.

Jessica nickte, doch während die andern schon aus dem Haus waren stand Ethan noch bei Jessica. Er sah mich herausfordernd an.

"Ich bleib bei Jessica. Ich will nicht das ihr etwas passiert, ich hab ein schlechtes Gefühl dabei sie hier alleine zu lassen.", sagte er.

Meine Wut war am dampfen. Wollte der mich eigentlich komplett verarschen oder wie lief das hier? Seid wann machen andere als ich regeln? Ich war der Alpha! Wie es schien ging das in letzter Zeit allen am Arsch vorbei!

"Ethan! Ich hab jetzt kein Bock auf Streit, also komm einfach mit raus und steh uns bei. Du hilfst Jessica mehr, wenn du das Rudel mit uns angreifst, als wenn du hier bei ihr bleibst und nichts tust.", sagte ich ruhig. Ich war stolz auf mich, dass ich meinen Wutausbruch unterdrücken konnte.

Er nickte nur aber, als wir draußen waren flüsterte er mir noch zu: "wenn ihr etwas passiert mach ich dich dafür verantwortlich, dass du mir nicht erlaubt hast bei ihr zu bleiben."

Auf seine Antwort nickte ich nur einmal kurz um ihm zu sagen, dass es mir recht sei.

Ihr würde doch sowieso nichts schlimmes passieren, wenn sie im Haus blieb. Seit dem letzten Mal hatte ich alles soweit abgesichert. Außerdem hatte sie sich schon in ihren Wolf verwandelt und sie war ein Alpha. Ein sehr starker, nahm ich an. Im Fall der Fälle würde sie sich selber wehren können. Das traute ich ihr zu.

Jessicas POV

Die Jungs waren jetzt schon eine halbe Stunde weg. Ich war irgendwie total aufgeregt, konnte mich nicht mehr beruhigen oder klar denken. Meine Gedanken waren die ganze Zeit nur bei meinem Freund und meinem Bruder. Ich hatte, wie so oft, Angst.

Angst, dass ihnen etwas schlimmes passieren könnte. Das sie verletzt werden könnten, oder gar sterben würden. Wie sollte ich das aushalten? Ich könnte niemals die zwei wichtigsten Menschen in meinem Leben verlieren. Ich weiß nicht, wie ich das überstehen sollte. Jessica beruhig dich. Alles wird gut. Sie sind stark.

Nach weiteren zehn Minuten hielt ich es nicht mehr aus. Ich lief zur Tür und öffnete sie, doch nach nur zwei Sekunden schloss ich sie wieder.

Mein Atem wurde hektisch. War das nur Einbildung, oder war da wirklich jemand? Oder besser gesagt etwas?

Um mich zu vergewissern, ob ich richtig gesehen hatte, öffnete ich nochmal ganz langsam und vorsichtig die Tür, doch ich sah nichts mehr.

Puhhh ein Glück. Ich dachte schon, dass da jemand war... jetzt wurde ich also auch noch verrückt! Das fehlte mir grade noch.

„Hallo Schätzchen. Suchst du etwa mich? Ich bin hier. Komm zu mir, wenn du willst...", hörte ich eine Tiefe Stimme reden.

Erschrocken drehte ich mich um und schaute geradewegs in die Augen eines jungen Mannes. Sein weißes Hemd war mit Blut übersäht. Voller Panik hielt ich mich am Türhenkel fest. Meine Hände rutschten jedoch runter, da sie stark schwitzten.. Als sei das nicht genug zitterten sie auch noch. Der Mann ernährte sich von meiner Furcht und lachte mich aus.

„Komm schon Jessica überleg dir was aus! Du bist ein Alpha! Du kannst das. Vero wo bist du, wenn man dich mal braucht? Was soll ich tun?", sagte ich zu mir selbst.

Natürlich verließ keiner dieser Wörter meinen Mund, da ich große Angst hatte. Ich hatte Angst, vor den Dingen, die der Mann mit mir tun könnte.

Alphas Sister Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt