Logans POV
Dan hatte sie an den Ort gebracht, an dem alles anfing. Der Platz der uns zu Feinden machte. Dort begann das ganze Drama.
Schnell schrie ich nach Ethan. Ethan war in den letzten Wochen, in denen Jessica weg war dauernd bei mir. Ich konnte ihn in der Nacht weinen hören. Dadurch wusste ich, dass er spürte das es Jessica nicht gut ging. Und manchmal vergoss sogar ich Tränen an den Gedanken, dass meiner kleinen Schwester etwas sehr schlimmes passieren könnte. Um ehrlich zu sein passierte es jeden Tag. Die Erleichterung zu wissen, dass sie lebte und ich wusste wo sie war brachte wieder etwas power in meinen Körper. Ich hatte Hoffnung. Durch diesen Funken Hoffnung sprang ich energiegeladen auf.
"Ethan! Auf, wir müssen los. Ruf alle zusammen. Wir gehen jetzt Jessica holen!"
Er schaute mich verwirrt an und fragte: "Wie jetzt holen? Woher willst du wissen wo sie ist?"
"Woher ich das wissen sollte? Ich hab mit ihr geredet. Über Gedanken.", antwortete ich.
"Wieso konnte ich nicht mit ihr reden? Ich hab es auch versucht. Jeden Tag! Wieso hat es bei mir nicht geklappt? Sie mag mich nicht oder? Ist sie überhaupt meine Mate?", Ethan kämpfte wieder mit den Tränen.
In letzter Zeit brachte ihn wirklich alles zum weinen. Wegen jeder winzigen Kleinlichkeit bekam er schon einen Heulkrampf. Jessica war eben seine Schwäche, dass wusste Dan. Nun war es längste Zeit seine Mate, meine Schwester, wieder zurückzuholen. Ich wollte sie endlich wieder in meine Arme schließen können.
"Eth. Ich weiß nicht wieso du nicht mit ihr kommunizieren konntest, aber ich weiß ganz sicher das sie deine Mate ist. Mach dir keinen Kopf, sie hat mir gesagt dass sie dich auch bei ihr haben möchte. Aber jetzt müssen wir so langsam los.", machte ich es ihm klar und deutlich klar.
"Okay! Ich hol die anderen. Wo treffen wir uns?", fragte er mich.
"An der Lichtung!", mit diesen Worten verließen Ethan und ich das Haus. Er lief nach links und ich nach rechts.
Ich Verwandelte mich in meinen Schwarzen Wolf und rannte schnell auf die Lichtung zu. Es brachte zwar nichts schnell zu rennen, da die anderen noch nicht da waren, doch ich musste meine ganze Power wieder in den Griff kriegen. Ich musste meine Batterie wieder aufladen.
Ich war nicht mit Ethan mitgegangen, da ich erstmal meine Gedanken fassen musste. Ich musste damit klarkommen, dass meine meine Schwester entführt worden war. Dass sie seelisch und körperlich litt. Sehr stark litt. Ich wollte sie nicht leiden sehen. Ich wollte nicht mit dem Gedanken leben, dass sie litt. Doch genau diesen Gedanken hatte ich die letzten Wochen.
Jeden Tag.
Jede Minute.
Jede Sekunde.
Und ich wusste, dass es nicht nur Gedanken waren. Es passierte wirklich.Nach der Zeit, die ich alleine verbrachte um meine Gedanken zu ordnen, kamen die anderen meines Rudels an. Ethan war der erste. Nach und nach kamen die Anderen, bis wir schließlich alle beisammen waren. Mein Beta lief aufgeregt auf um ab. Er konnte es nicht erwarten Jessica wieder in die Arme zu schließen und sie von dem Drecksköter zu beschützen.
"Ihr geht mir nach. Niemand macht etwas ohne mich davor gefragt zu haben und es ist äußerste Vorsicht geboten.", sagte ich in meiner Alphastimme, damit alle Bescheid wussten, dass es kein Spaß war.
Alle stimmten mir zu und ich lief voraus. An dem Ort, den mir Jessica beschrieben hatte. An den ich mich noch genau erinnern konnte.
Ethan schienen gerade auch Erinnerungen hoch gekommen zu sein, denn er lief zu mir nach vorne und fragte: "Sie ist nicht in der Hütte oder? Bitte sag mir das sie nicht dort ist!"
"Doch sie ist dort.", sagte ich.
"Nein, nein, nein das kann nicht sein. Du weißt schon was das für eine Hütte war oder?!"
"Natürlich weiß ich das. Warum denkst du das ich so aufgebracht war und sofort los wollte?!"
Er stimmte mir zu und sagte, dass er genauso aufgebracht wie ich war. Ich wusste es schon längst. Jeden Tag hatte er geheult und dachte ich würde es nicht hören. Doch ich hörte es. Mein Gehör war dadurch, dass ich ein Alpha war besser als bei dem anderen, was man normalerweise, als Wolf, wissen sollte.
Wir blieben schließlich vor dem großen Holzhaus stehen und schauten es uns lange an, als wäre es das Eingang zur Hölle. Ethan und ich tauschten uns blicke aus, die soviel bedeutenden wie "wann sollen wir rein" oder "wie sollen wir rein". Vorsicht war geboten, dass war uns beiden klar.
Ich hatte schon die Überlegung das nur Dan hier war aber das konnte nicht sein. Wahrscheinlich wusste er schon längst, dass wir kamen. Er hat uns sicherlich schon gerochen und wenn er es nicht war, dann war es sein Vater, da er ja der Alpha des Rudels hier war und wir hier eingedrungen waren. Einer müsste es auf jedenfall mitbekommen haben.
Plötzlich ertönte hinter uns ein Wolfsjaulen, dass mich aus meinen Gedanken riss. Ich drehte mich ruckartig um und lief an meinem Rudel vorbei zu dem Hintersten Wolf. Dort hinten, ein bisschen weiter weg von dem Platz, auf dem wir uns befanden, stand ein großer Wolf. Ich erkannte ihn sofort. Es war Dans Vater. Er starrte mich mit großen Wolfsaugen an und nickte auffordernd zu mir. Ich wusste was er wollte.
Und das wollte ich Ihm auch geben.
DU LIEST GERADE
Alphas Sister
WerewolfJessica flieht vor ihrem gewalttätigen Vater. Sie findet bei ihrem Bruder Logan einen Zufluchtsort, der sich schnell als ihr neues Zuhause entpuppt. Jessica fühlt sich wohl bei ihm und seinen Freunden und scheint sich sogar in einen von Logans Freun...