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Ethans POV

Es waren nun schon zwei Tage vergangen, seitdem Logan von seinem Vater erstochen wurde.

Er lag im Koma, weil er so viel Blut verloren hat und seine Kleine Schwester machte sich verständlicherweise sorgen um ihn. Genau wie ich. Mein Bester Freund lag am Sterben und ich konnte ihm nicht helfen. Niemand konnte ihm helfen.

Sie war nachts immer am weinen und wollte am liebsten die ganze Zeit bei ihm bleiben. Seit zwei Ganzen Tagen hatte Jessica kein Auge zu gemacht. Sie hatte Angst, dass er vielleicht nie wieder aufwachen würdeS

Selbst ich hatte Angst, dass er für immer schlafen würde. Sowas war schon einmal geschehen und ich wollte nicht, dass es schon wieder passierte. Niemand sollte mir genommen werden. Niemand, den ich gern hatte.

Ich saß am Bett von Logan. Ein Lebloser Körper lag vor mir. Ich konnte ihn nicht anschauen, es verletze mich ihn so zu sehen. Er sah so schwach aus. Noch nie hatte ich ihn so gesehen. Erneut packte mich die Angst, nie wieder seine Stimme zu hören, nie wieder Spaß mit ihm haben zu können. Ich hatte so wahnsinnige Angst.

"Lo. Bro. Wenn du mich hörst würde ich dich bitten alles dafür zu tun aufzuwachen. Bitte. Ich will nicht das sich alles von damals wiederholt. Ich will auch nicht meinen Besten Freund verlieren und ich will auch nicht zusehen müssen, wie Jessica, deine Kleine Schwester, daran zerbricht ihren Bruder zu verlieren. Sie hat Angst Logan! Sie hat Angst, davor das du nicht mehr aufwachst. Genau Wie wir alle. Wir brauchen unsren Alpha, wir brauchen unsren Freund. Ich kann das nicht ertragen Logan! Ich will dich wieder lachen und reden sehen. Ich will meinen Besten Freund zurück. Bitte!", flüsterte ich ihm leise zu. Eine Träne floss aus meinem rechten Auge und fiel auf seine Hand.

Ich Bezweifelte es, dass er mich hören würde, jedoch musste ich mit jemandem reden. Und zwar mit meinem Besten Freund. Er war ein Teil von meinem Leben. Er war das Letzte Stück, was ich an Familie hatte. Er war mit dem Rudel und Jessica meine Familie. Ich brauchte nur sie.

Plötzlich kamen alte Erinnerungen hoch. Erinnerungen an den Moment, den ich für immer vergessen wollte.

*Rückblick (vor 4 Jahren) *

Ich fuhr mit meinen Eltern und meinem Kleinen Bruder nach Österreich, um dort Urlaub zu machen. Jedes Jahr fuhren wir in den Urlaub, ins Montafon. Es war ein schöner, Ruhiger Ort mitten in den Bergen von Österreich.

Mein Bruder versuchte mit mir zu sprechen, doch ich verstand nicht was er wollte. Er war ja erst 2 Jahre alt und konnte noch nicht richtig reden. Also fragte ich meine Mutter was er wollte. Sie war der Babyübersetzer. Jedes Wort konnte sie übersetzen. Sie wollte antworteten, doch auf einmal fuhr ein Auto mit voller Geschwindigkeit in unseres. Wir schleuderten mehrmals nach Hinten, bis das Auto endlich stehen blieb.

Ich konnte mich nicht bewegen. Ich war eingeklemmt. Genau, wie der Rest meiner Familie. Panisch schaute ich zu meinem Bruder. Er lächelte mich an, ich lächelte zurück, doch nach einer kurzen Zeit merkte ich, dass er nicht mehr atmete. Seine Augen waren Offen, doch sie waren so leer. Ich konnte sofort erkennen, dass er nicht mehr lebte. Sein Glitzern in den Augen fehlte.
In dem Moment brüllte ich meine ganzen Emotionen aus meiner Seele. Ich wollte nicht mehr. Er war doch so klein. Und meine Eltern waren so gute Menschen. Sie waren immer für uns da. Jetzt waren sie alle Tot. Alle bis auf ich.
Als sie mir das im Krankenhaus gesagt hatten, wollte ich es den Ärzten nicht glauben. Sie wollten mir ernsthaft weismachen, dass meine Eltern und mein Bruder Tot waren? Ich konnte das nicht glauben. Ich wollte es nicht glauben.

Nach ein Paar Jahren wollte ich dann wissen, wer an dem Tod meiner Familie schuld war. Ich fand heraus, dass es ein Besoffener Mann gewesen war. Ein Mann, der nur an sich dachte. Ihm war es scheiß egal, ob jemand sterben konnte, weil er nicht im Stande war zu fahren.

Der Polizist, von dem ich das erfuhr wollte mir nicht sagen wo der Kerl wohnte oder wie er hieß, weil er Angst hatte das ich ihn umbringen würde.

Ich hätte es auch getan. Niemand verging sich an meiner Familie! Niemand tat meiner Familie weh. Und er hatte sie alle verdammt nochmal umgebracht! Ohne Rücksicht! Er hatte sie mir alle genommen. Und kam dann auch noch ohne Strafe davon. Das verstand ich bis heute nicht. Warum hatte er keine Strafe bekommen?

*Rückblick ende*

Ich wollte nicht noch mal jemanden wichtiges in meinem Leben Verlieren. Vorallem nicht die Person, wegen der ich jetzt noch am Leben war.

Logan hatte mich kurz nach dem Unfall zu sich in sein Rudel aufgenommen, als ich ausversehen in sein Revier gekommen war. Am Anfang war er wütend, da er mich nicht kannte, jedoch merkte er sofort das ich schlimmes erlebt hatte.

Nach einigen Monaten machte er mich zum Beta. Wir wurden Beste Freunde. Unzertrennlich. Und wir waren es bis heute immer noch.

"Alles gut bei dir? Ethan?", riss mich eine weinerliche Stimme aus meinen Gedanken.

Es war Jessica. Ich sah sie mit großen Augen an. Seid wann war sie denn hier?

"Ja alles gut. Wie geht es dir?", fragte ich sie sanft.

Was ist das für ne bescheuerte Frage. Wie soll es ihr schon gehen, wenn ihr Bruder im Koma ist?!

'Du hast recht, dass war ne scheiß Frage! Ich wusste halt nicht, was ich sagen soll. Die Situation überfordert mich doch auch!'

"Nicht gut.", antwortete sie mir wahrheitsgemäß auf meine Frage und brach kurz darauf in Tränen auf dem Boden zusammen.

Ich sprang sofort auf und kniete mich zu ihr runter. Zart hob ich sie hoch und setzte sie auf das Bett neben Logan. Es könnte beiden Gut tun. Sie würden ihre Nähe spüren.

Sie legte sich in meine Arme, aber bleib auf dem Bett sitzen. Ich drückte sie ganz fest an mich. Wollte ihr Halt und Sicherheit bieten, die sie gerade nicht von Logan erhalten kann.

Ihre Tränen wollten nicht trocknen.  Es kamen immer mehr dazu, die alles wieder Anfeuchteten. Ich wollte sie so nicht sehen. Verdammt warum müssen meine Zwei liebsten Personen gerade kaputt sein?! Was hab ich der Welt getan, dass sie mich so hasst? Was?!

"Psss alles gut", versuchte ich Jess zu beruhigen.

Nichts ist Gut!

'Du hast recht! Alles ist grade scheiße! Aber was soll ich sagen?! Ich will ihr keine Sorgen machen. Ich muss sie doch irgendwie beruhigen. Mich auch!'

Es wird besser. Es kann nur besser werden! Logan wird aufwachen und wieder der Alte sein. Jessica wird wieder glücklich. Dann bin ich es auch.

Alphas Sister Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt