Ethans POV
"Was?", fragte ich die beiden mit einer gebrochenen Stimme.
Natürlich hatte ich bei dem Gespräch, der beiden Geschwistern zugehört. Hier ging es schließlich, um meine Mate, die etwas vor mir verheimlichte.
"Hast du alles gehört?!", erkundigte sich Jessica.
Ich nickte daraufhin nur, nicht im Stande ein Wort von mir zu geben. Ich wusste, dass meine Stimme abkacken würde, wenn ich versuchen würde zu sprechen. Ich war sehr nah dran, Tränen zu vergießen.
Mir schwebten viele Gedanken im Kopf herum. Hatte sie es gewollt und deshalb nur eine Ausrede für ihren Bruder erfunden? Oder hat er sie dazu wirklich 'gezwungen'? Und die größte Frage war, warum sie sich nicht von mir hat beißen wollen...?
"Es geht mir gut Eth.", versicherte sie mich.
Doch eigentlich wollte ich das nicht mal wissen. Mich interessierten ganz andere Dinge. Dinge, die scheiße Egoistisch waren, aber es war halt so. Mir ging es, um unsre Beziehung. Nein, eigentlich ging es hier nur um mich. Um mich und mein Ego.
"Hat es dir gefallen, Jessica?", fragte ich sie.
Sie schaute mich verwirrt an und erwiderte nur: "Was redest du da? Ich hatte schmerzen. Wie sollte man sowas genießen können?!"
"Kann es sein, dass du nur so tust als seiest du das Opfer? Und du es selber genossen hast? Ihn sogar angefleht hast dich zu beißen. Was möchtest du? Mehr Aufmerksamkeit von deinem Bruder? Oder von mir? Oder willst du mir etwa eins auswischen, weil ich dich markieren wollte? Was ist es Jessica?! Komm verrate es uns! Wir sind ganz Ohr." , fragte ich sie.
Sie schüttelte nur mit Tränen in den Augen, den Kopf und wollte etwas erwidern, doch bevor sie etwas sagen konnte war ich schon aus dem Haus verschwunden. Mir war das jetzt alles zu viel. Sie hatte mich enttäuscht und würde es mit ihren leeren Worten nicht besser machen.
Ich lief geradewegs zu meinem Auto, was ich vor Logans Haus geparkt hatte, zu und stieg ein. Ich verspürte nur noch Wut und Enttäuschung. Im Hintergrund konnte ich noch meinen inneren Wolf wahrnehmen, der mein Handeln nicht unterstützte. Er war auf Jessicas Seite. Aber ich konnte ihn dieses Mal unterdrücken. Ich würde nicht so schnell nachgeben.
Klar der Gedanke, dass sie es nicht freiwillig gemacht hat und die Wahrheit sagte war schon auch ein Teil meiner Gedanken, doch meine Wut war im Moment größer als mein Verstand und mein Vertrauen zu Jessica.
Wut entbrannt fuhr ich mit einem sehr hohem Tempo die Straße entlang, um in die Stadt zu fahren. Mich hatte es sogar gewundert, dass ich keinen Unfall gebaut hatte und heil an meinem Ziel angekommen war.
Ich konnte den Namen von der Bar ganz groß vor mir erblicken 'sidestep Bar'.
Ich hatte mir zwar geschworen nie wieder zu trinken, doch ich konnte in diesem Moment nicht anders. Ich musste meine Sorgen ertrinken. Musste sie loswerden. Und das ging grade nur mit Alkohol. Ich trat in die Bar und schaute mich nach dem Barkeeper Greg um.
Greg war ein Guter Freund von mir gewesen, doch wir beide hatten den Kontakt verloren, da ich nicht mehr so aufs Saufen fixiert war. Greg war ein Mensch, der nur ans Saufen, Rauchen und kiffen dachte. Ich war jetzt nicht mehr so. Ich hatte mich geändert. Für niemanden, außer mich selbst. Außerdem hatte ich Logan und das Rudel, die mich innerlich auch sehr unterstützen. Doch heute sollte Jessica mein wahres Ich kennenlernen. Sie sollte sehen, wie ich wirklich sein konnte.
"Ej Bro. Hi hier!", kam mir die Bekannte stimme immer näher.
Greg.
Dort saß er, hinter der Bartheke mit einem Mädchen auf seinem Schoß.
Und wenn ihr euch jetzt denkt, dass sein Chef ihn dafür feuern würde will ich euch schonmal versichern, das dass nicht ging, da er der Chef war. Er konnte tun und lassen was er wollte. Manchmal saß er auch einfach rum und trank mit den Gästen. Er war nicht der anständigste, wenn man das so sagen konnte.
Ich lief auf ihn zu und lies mich auf einen Stuhl, ihm gegenüber, vor der Theke nieder.
"Lang nicht mehr gesehen, Bro. Hast du Alkohol? Richtig starken wenns geht.", fragte ich ihn.
Er nickte nur grinsend.
*zwei Stunden später*
"Komm schon noch eins! Noch eins!", feuerte mich Greg an, noch einen Shot zu nehmen.
Doch ich konnte nicht mehr. Ich hatte bereits eine Wodkaflasche und einen Jägermeister gesoffen, dazu jetzt noch die 3 Shots von gerade eben. Das war zu viel. Viel zu viel.
"Bro ich geh mal nach Hause. Muss noch was mit jemandem kläären!", lallte ich den Barkeeper an.
"Alles klar. Kommst du alleine nach Hause oder soll ich dich fahren?", fragte er mich.
"Ich schaff das schon alleine. Danke trotzdem!"
Mit diesen Worten verließ ich die Bar und suchte mein Auto. Wo war es bloß? Ich glaubte mein Auto konnte fliegen. Naja egal, ich rief jetzt mal meinen Besten Freund Logan an. Der sollte mich abholen. Hatte kein Bock mehr auf Greg. Der wollte mich sowieso nur abfüllen. Er hatte es schon geschafft. Aber mehr ließ ich ihn nicht.
Ich beschloss ihn anzurufen und tippte auf seinen Namen. Er nahm ab dem Zweiten tuten schon ab. Wow hatte da jemand auf meinen Anruf gewartet? Süß Logan. Sehr süß.
"Hallo?", hörte ich Logan in das Handy sagen.
"Heiiiiiiii Logan. Ehhm du, kannst du mich biiiitteeeee an der Bar abholen, weil mein Auto hat zu viel Redbull getrunken und ist dann weg Gefolgen!", fragte ich ihn wie ein Kleinkind.
"Warte dort und beweg dich nicht von der Stelle. Ich bin gleich da!", sagte er dann noch, bevor er aufgelegt hatte.
Er klang wütend. Warum? Weil ich besoffen war oder hatten wir davor vielleicht Streit gehabt? Vielleicht auch, weil mein Auto Redbull getrunken hat. Ich wusste es nicht. Meine Gedanken erinnerten sich an gar nichts mehr von meinem Leben. Mhhh egal. Wahrscheinlich war es nicht so wichtig.
Ich setzte mich auf die Treppe, der Bar und wartete einige Minuten. Endlich konnte ich das graue Auto sehen, was Logan gehörte.
Ich sprang freudig auf und rannte förmlich auf das Auto zu. Dort riss ich die Tür auf und setzte mich auf den Beifahrersitz.
"Schnall dich an!", sagte Logan barsch.
"Neiiin. Mir passiert schon nichts!", sagte ich lallend.
Er seufzte nur und fuhr los. Endlich. Ich dachte schon er würde niemals los fahren.
"Morgen, wenn du wieder nüchtern bist entschuldigst du dich bei meiner Schwester, damit wir uns da klar verstanden haben! Wegen dir hat sie sich vorhin die ganze Zeit sorgen gemacht und konnte nichts anderes mehr tun, als zu weinen!"
Ich nickt zustimmend. Zugegeben wusste ich nichtmal von was er da redete, aber das war mir egal. Ich wollte nur Ruhe und schlaf. Müde schlossen sich meine Augen ganz von alleine. Ohne weitere Probleme schlief ich in einen Tiefen Schlaf.
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Alphas Sister
WerewolfJessica flieht vor ihrem gewalttätigen Vater. Sie findet bei ihrem Bruder Logan einen Zufluchtsort, der sich schnell als ihr neues Zuhause entpuppt. Jessica fühlt sich wohl bei ihm und seinen Freunden und scheint sich sogar in einen von Logans Freun...