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Jessicas POV
*nächster Morgen*

Langsam machte ich meine Augen auf. Das helle Licht der Sonne, die in meine Augen schien, blendete mich, sodass meine Augen wieder zugedrückt wurden um sich an das Licht zu gewöhnen. Nach einer Weile öffnete ich sie wieder und schaute verträumt in die Luft.

Warte mal, Sonne? War es nicht noch abends? Um zwei bin ich von zuhause los und so gegen zwei Uhr dreißig hab ich den Wolf getroffen. Hatte ich den Wolf überhaupt getroffen, oder kam es nur in meinem Traum vor? Schließlich war das letzte, an das ich mich noch erinnern konnte der Waldboden auf dem ich eingeschlafen war. Nun lag ich in meinem Bett. Hundert prozentig war es ein Traum.

Was ist, wenn es kein Traum war?

'Es war ein Traum und jetzt sei leise scheiß Inneres Ich!'

Beleidige mich nicht du, duuuu!

'Ja?'

Egal.

Endlich hielt meine innere Stimme den Mund und Verließ meine Gedanken.

Ich schaute kurz auf meine Wanduhr und erschrak gewaltig, als ich die Uhrzeit las. Es war schon 13 Uhr! Warum hatte mich Logan nicht geweckt?

Weil er immernoch im Koma liegt du vollspast.

Oh Fuck nein! Logan! Mit dem ganzen Drama hatte ich das wichtigste vergessen! Was war ich bloß für eine Schwester?

Schnell sprang ich auf und lief nach unten in das Zimmer, in dem Logan gestern noch lag.

Doch als ich dort ankam war keine Spur von Logan zu sehen. Bin ich jetzt komplett dumm geworden, oder war er noch nie in diesem Zimmer?

"Was machst du in meinem Zimmer?", erschrak mich plötzlich eine tiefe, jedoch sanfte, Stimme.

Ich wich erschrocken zurück und wollte mich gerade entschuldigen, dass ich in das Zimmer gekommen bin ohne zu fragen. Doch bevor ich auch nur meinen Mund aufmachen konnte sah ich die Person, die das gesagt hatte. Ich lief auf ihn zu und umarmte ihn fest.

Es war Logan. Er war nicht mehr im Koma, sondern hier mit Haut und Knochen vor mir. Ich konnte es nicht fassen. Freudentränen kamen aus meinen Augen geschossen. Ich drückte ihn so fest ich konnte gegen meine Brust.

Er lachte leise auf und drückte mich auch fest an sich.

"Hey nicht so stürmisch meine Liebe. Ich hab dich ja auch vermisst.", sagte er leise.

"Jaja lach du nur so dumm. Ich hab mir Wahnsinnige sorgen um dich gemacht. Ich wusste nicht, ob du jemals aufstehen würdest. Ich dachte du wärst Tod! Wir alle haben uns solche Sorgen um dich gemacht! Und warum um alles in der Welt hat mir niemand Bescheid gesagt, dass du wach bist?!", am Ende wurde ich immer hysterischer.

"Beruhig dich Jessica. Wir wollten dich ja wecken aber dann war da plötzlich dein Bruder, er wollte dich schlafen lassen und nicht aufwecken. Ich wollte dich ehrlich gesagt auch nicht wecken. Im Schlaf siehst du übrigens sehr süß aus!", zwinkerte mir Ethan zu, der wie aus dem nichts im Zimmer stand.

Wie aufs Stichwort wurde ich rot und senkte meinen Blick. Der Boden war spannender, als ich gedacht hatte. Eine kleine Ameise krabbelte sich einen Weg nach draußen. Und kleine Staubkörner waren auf dem Boden. Hier sollte mal jemand dringend Staubsaugen! Ich würde es jedenfalls nicht tun, aber jemand von den Jungs.

Beide Jungs lachten los. Ich stampfte jedoch bloß aus dem Zimmer, an den Jungs vorbei, bedacht das kleine Wesen auf dem Boden nicht zu zerstampfen. Die Arme Ameise hatte sicherlich einen langen Weg hinter sich. Ich wollte ihr ihren Traum, am Ameisenberg anzukommen, nicht zerstören.

Geradewegs lief ich in die Küche. Der Weg zur Küche hatte sich immer als sehr effizient ausgezahlt.

"Bist du angepisst?", fragte mich Logan belustigt.

"Nein hahahaha ich doch nicht!", antwortete ich ihm sarkastisch und lachte falsch.

Nachdem wir das ganze geregelt hatten setzen wir uns zu dritt an den Esstisch und aßen Chili. (I Love it!)

Während des Essens wurde ich wieder normal, also nicht angepisst. Was meinte ich vorhin? Die Küche war schon immer effizient. Ich verfluchte mich aber dennoch dafür so schnell schwach zu werden, doch wenn ich essen hatte, war ich zu allen nett. Vor allem, wenn es sich um mein Lieblingsessen handelte.

Nach dem Essen saßen Logan, Ethan und ich auf dem Sofa und redeten über Gott und die Welt.

"Jess ich muss dir vielleicht noch bescheid sagen, dass du nicht mehr in deine alte Schule gehen musst, denn ich hab dich vor einer Woche, abgemeldet. Und ich werde auch nicht mehr zur Schule gehen müssen, da ich eine Erlaubnis von der Schule habe zuhause zu lernen und mich selber zu unterrichten. Das Heißt das du auch nicht zur Schule gehen musst, da du sehr gute Bewertungen von deiner Alten Schule bekommen hast und dich auch so weiterbilden kannst. Du kannst aber auch gerne hingehen. Es geht schnell. Ein Telefonat und sie würden dich aufnehmen.", sagte Logan plötzlich.

"Omg oha danke Lo! Ich liebe dich!", rastete ich halber aus.

"Jaja ich dich auch.", sagte er.

War es nicht das, was sich jeder wünschte? Keine Schule mehr. Ein freies Leben! Das muss ich jetzt irgendwie feiern. Aber wie? Ich habs. In meinem Kopf.

Du bist verrückt und machst mir Angst!

'Ja sorry, dass ich mich freue!'

Ich sprang schon seit einer gefühlten Ewigkeit hier rum und freute mich, dass ich nicht mehr in die Schule gehen müsste, während die Jungs mich nur auslachten. Es gab sicherlich auch Menschen, die es nicht feiern würden, doch ich gehörte da auf keinen Fall dazu. Ich denke das könnte man anhand meiner Reaktion erkennen. Naja sollten die mich halt auslachen. Das interessierte mich eh nicht.

Aber ohne Witz. Wie konnte so ein scheiß Tag am Ende doch so schön werden? Obwohl konnte man das überhaupt einen schlechten Tag nennen? Ich hatte Logan wieder und mein Lieblingsessen bekommen. So viel gutes auf einmal. Außerdem war Ethan da, was mich auch aufheiterte.

Mein Freudentanz entwickelte sich immer mehr ins verrückte rein, was meiner inneren Stimme nicht so gefiel.

Was ist dein Problem Mädchen? Beruhig dich mal. Nur weil du keine Schule mehr hast, machst du so ein Theater, als hättest du ein Ed Sheeran Konzert gewonnen, wo Shawn Mendes und Eminem als Ehrengäste dabei sind. Übertreib nicht.

‚Omg! Möchtest du mich auf einem Konzert einladen?!'

Ach du heilige. Ich bin doch nur deine innere Stimme, auf die du hören solltest. Wie soll ich dir bitte Tickets holen?

Oh stimmt, du hast recht'

Gab ich meiner inneren Stimme leider recht. Ich hatte mich schon auf das Konzert gefreut.

Alphas Sister Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt