41. plötzliche Bedrängnis

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Jessica P.o.V

Hier stand ich nun. Die kalte Luft strich um meine Beine und von drinnen hallte die laute Musik nach draußen. Ich konnte einfach nicht glauben, dass das wirklich passiert war.
Es war schön, aber es fühlte sich irgendwie nicht richtig an. Ich wusste einfach nicht mehr, wie ich mich fühlen sollte. Seufzend hob ich die Hand um ein Taxi heranzuwinken. Schnell stieg ich ein und ignorierte die neugierigen Blicke von den Papparazzi und den verrückten Fan's, die Silvester nicht bei ihrer Familie waren.

Darüber den Kopf schüttelnd, dass sie mich ansahen, als wäre ich das 8 Weltwunder und obendrauf noch versuchten 'unauffällig' Fotos zu machen, stieg ich ins Taxi ein. Doch auch der Fahrer warf mir einen verwirrten Blick zu. Seufzend sagte ich ihm die Adresse und kramte mein Handy aus der Tasche.

1 neue WhatsApp Nachricht. Neugierig öffnete ich den Klassenchat und sah geradewegs in mein Gesicht? Emma hatte dazu geschrieben:

Ich glaube ich spinne! Jessica hast du uns vielleicht etwas zu sagen? Noch verwirrter als vorher, öffnete ich das Bild und las mir den Text unter dem Bild von Gemma und mir durch.

Gemma Styles, ältere Schwester von Harry Styles, Sänger der Boy Band One Direction, warf heute so einige Fragen auf. Ein Fotograf schnappte das Bild der beiden, sehr vertraut wirkenden, Mädchen auf und fasste ihr Gesagtes kurz zusammen. Gemma sprach davon, dass sie ihre zukünftige Schwägerin besser kennenlernen wollte. Ernst? Oder vielleicht doch nur belangloses Gerede zwischen den beiden Mädchen? Wir halten sie auf dem Laufenden!

Mir klappte die Kinnlade runter. Jetzt fing das doch tatsächlich schon wieder an! Genervt aufstöhnend, schloss ich WhatsApp wieder und fing an mir die Schläfe zu massieren. "Das kann doch nicht wahr sein..." sagte ich, mehr zu mir selbst, als zu dem Fahrer, welcher nebenbei erwähnt dick war, ne dunkelgraue Halbglatze hatte und ein grünes kariertes Hemd trug. Vatermäßig, warf er mir einen besorgten Blick durch den Innenspiegel zu. "Ist alles okay bei ihnen, Miss?"

Schnell hob ich den Kopf und begegnete seinen warmen, von Falten umringten, braunen Augen. Jetzt, wo ich ihm durch den Spiegel ins Gesicht gucken konnte, erkannte ich auch, dass er einen Oberlippenbart hatte. Ich seufzte und verschränkte meine Hände im Schoß, dann sah ich wieder auf. "Was sagt man einem völlig Fremden?" Sein warmes Lachen schallte zu mir hinüber. "Was auch immer sie wollen, Miss Williams." Sofort riss ich meine Augen auf. "W-Woher wissen sie, wie ich heiße?"

"So gut wie jeder kennt sie mittlerweile. Sagen sie mal, lesen sie denn keine Zeitung?" Eine tiefe Falte bildete sich zwischen meinen Augen. "Ne... bin eher der Fernseh-Typ. W-Wieso denn?"

"Sie sind da immer öfter zu sehen. Erst gestern war ein Bild zu sehen, auf dem sie ihre Post reinholen. Da fällt mir ein... Woher haben sie das blaue Auge?"
"Ähh... A-Also i-i-ich... ähm... B-Bin gefallen? Ich habe drinnen gewischt und bin dann dummer Weise ausgerutscht und gegen die Kante unserer Kommode gekommen." Gott... schlechteste Lüge aller Zeiten. Ich konnte ihm ja schlecht sagen, dass mich mein Ex-Freund geschlagen hatte, nachdem ich ihm die Meinung sagte. Er schien nicht sonderlich überzeugt, nickte aber dennoch und widmete sich wieder ganz der Straße. Tief durchatmend, lehnte ich meinen Kopf gegen die Fensterscheibe und genoss das kühle Material an meiner Schläfe. Die mit einzige Frage in meinem Kopf war: Wieso hatte ich die Fotografen nie bemerkt?

Ich schloss die Augen und genoss für ein paar Minuten die angenehme Stille im Auto, in der nur leise Tougher than the rest von Bruce Springsteen im Radio zu hören war.

"Sagen sie mal... Stimmen die Gerüchte eigentlich? Sie wissen schon... die von ihrer Beziehung mit-"
"Nein" sagte ich, schon fast zu schnell, als der Mann wieder ansetzte ein Gespräch aufzubauen. Ich räusperte mich, setzte mich wieder richtig hin und sagte, diesmal langsam und deutlich: "Nein, die Gerüchte sind totaler Unsinn. Wir sind Beste Freunde. Ich wüsste nicht, was ich ohne Harry machen würde," kurz unterbrach ich. "Er war schon in vielen Situationen für mich da und hat sich um mich gekümmert. Auch, wenn er es immer auf seine eigene Art tut," ein kleiner Lacher entfleuchte meinem Mund, "aber ich muss zugeben, dass ich das irgendwie an ihm liebe. Seine zweideutigen Anspielungen, in die er immer sein ganzes Schauspieltalent steckt und es am Ende dann doch nicht Ernst meint. Vor drei Wochen hätte ich niemals gedacht, dass ich - ausgerechnet ich, ein ganz normaler Teenager - mal so gut mit einem Star befreundet sein würde. Ein Leben ohne die Jungs - und vor allem ohne Niall und Harry, kann ich mir schon gar nicht mehr vorstellen."

The Story of one Friendship // ✔✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt