The Story of one Friendship // ✔✔

66. Staatsfeind Nr. 1

"Hi. Ich habe einen Tisch für zwei Personen reserviert."
Neugierig sah ich mich in der großen Halle um. Kaum zu glauben, dass ich mal eines der teuersten Restaurants in London, von innen sehen würde.

Und dann war ich nicht mal als Angestellte hier, sondern als Kundin. Irgendwie musste ich mich ja schon daran gewöhnen. Wenn bald herauskommen würde, dass ich die Schwester von Niall war, dann würde ich hier mit Sicherheit auch so ohne Probleme reinkommen.

"Natürlich. Bitte folgen sie mir." Ich richtete meinen Blick wieder nach vorne, als ich an der Hand leicht mitgezogen wurde. "Bittesehr mein Herr. Wir haben uns erlaubt, auf ihren Wunsch hin, einen Tisch in einer ruhigeren Ecke für sie herzurichten."

"Danke." Mit einem respektvollen Nicken, verließ uns der Mann und ging wieder seiner Arbeit nach. "Das ich mal hier drin sein würde.." murmelte ich leise vor mich hin und sah mich erneut im großen Gebäude um.

"Ich kenn hier beinahe schon jede Ecke auswendig", entgegnete Harry nur. Mein Blick wanderte wieder zu ihm. "Wie oft warst du bitte schon hier?"
Lässig mit den Schultern zuckend, steckte er seine Hände in die Hosentaschen. "Öfters."

Ich seufzte. Na super. "Dann ist das hier gar nichts Besonderes?" fragte ich, konnte nicht den kleinen Stich in meinem Herzen unterdrücken. "Doch", er kam auf mich zu, hob mein Kinn mit zwei Fingern an. "Das ist das erste Mal, dass ich jemanden hier her ausführe."

Und dieser kleine Satz, sorgte dafür, dass der Schwarm in meinem Bauch, zu neuem Leben erwachte und mir eine Gänsehaut über den Körper krabbelte. "Setz dich." Ich folgte ihm mit den Augen, als er sich von mir entfernte und einen Stuhl vom Tisch zog, mir bedeutete, mich darauf zu setzen - was ich auch tat.

Kurz darauf nahm er mir gegenüber Platz, lehnte die Hände vor sich auf den Tisch. "Also Mrs. Horan. Da wir heute unsere erste Verabredung haben, würde ich gerne etwas über sie herausfinden." Grinsend lehnte auch ich mich vor, überschlug vorher noch meine Beine.

"Dann stellen sie mir doch ein paar Fragen Mr. Styles."

"Oh und wie ich das tun werde, Schönheit. Und ich werde ganz sicher alles herausfinden, was ich wissen will."

"Was willst du denn noch herausfinden? Sagtest du nicht bereits, du kennst mich in- und auswendig?"

"Verhöre ich mich da gerade, oder werden sie gerade etwa frech? Seit wann habe ich ihnen das 'Du' angeboten, die Dame?" 

Mit den Schultern zuckend, richtete ich mich wieder auf. "Sei lieber froh, dass ich dich nicht Häschen nenne oder Schatzi, mein Prinz oder wie Janina: Babe." Auch er richtete sich auf, lehnte sich gegen die Lehne seines Stuhl's. "Ich bin mir aber fast sicher, dass es sich aus deinem Mund schön anhören würde."

"Wenn das so ist... Was bekomm ich denn zum Geburtstag mein Schatzilein?" Lachend schüttelte er den Kopf. "Ok, das ist doch ziemlich komisch."

"Sag ich ja." Schmunzelnd griff ich nach der Speisekarte. Man verkaufen die hier viel... "Leg die Karte weg. Ich bestell für uns." Verwundert sah ich auf. "Sicher?" fragte ich, zwei Oktaven höher. Nickend, griff er über den Tisch und nahm mir meine Karte ab. "Vertrau mir doch einfach."

"Okay.."
Nur mal so nebenbei: Ich hatte erst vor kurzem ein Buch über ein Mädchen gelesen, dass in ihren besten Freund verliebt war, aber bevor sie das herausfand, datete sie so 'nen Hottie von ihrer Schule. Sie dachte er wäre genau der richtige für sie, aber als sie mit ihm Essen war, da meinte er, dass sie ihm vertrauen sollte und, dass er bestellen würde. Er garantierte ihr, es würde schmecken. Tat es aber nicht.

Sie hatte das Essen zwar nicht angerührt, aber das brauchte sie auch nicht, denn der Typ bestellte ihr genau das Essen, was er total liebte, sie aber abgrundtief hasste - wüsste er, wenn er sie irgendwann mal gefragt hätte. Naja und so kam es eben, dass ich jetzt Angst hatte, dass das auch jetzt passieren würde.