The Story of one Friendship // ✔✔

34. HEILIGE VERF... SCHEISSE!

In aller Ruhe fing ich an meine Pfannkuchen zu essen. Das Gespräch mit Kate hatte leider dazu geführt, dass meine Gedanken jetzt gar nicht mehr still standen. Das war ein eindeutiges Zeichen, dass ich einen Mädelstag brauchte. Ganz klar! Ich pustete meine Wangen auf und piekste in meinem Rührei rum. Mir war so ziemlich der Hunger vergangen. Das war eigentlich ne richtige Seltenheit, denn normalerweise aß ich... Nicht ganz so viel wie Niall, aber schon ziemlich. Bei Heißhungerattacken hatte ich danach immer ein schlechtes Gewissen, weil ich bestimmt immer keine Ahnung wie viel zunahm.

Ich fühlte mich nicht dick oder so! Ganz im Gegenteil, ich konnte essen bis zum Umfallen und nahm nicht zu, aber trotzdem. Geistesabwesend, griff ich nach meinem Kaffee und nahm einen kräftigen Schluck. Ich wollte nach Hause. In mein Bett und einfach mit Chris telefonieren. Ach komm! Reiß dich zusammen! mahnte mich meine innere Stimme. Leider musste ich ihr zustimmen. Wieso stelle ich mich so an? Gut, dann dachte ich eben an Harry's 'Geruch' war doch egal! Ich hatte nen Freund! Außerdem hatte ich keine Gefühle für Harry! Er und ich? Wir? Never Ever! Für das 'Wir' gab's nur eine Definition: Friendzon

Ich zuckte zusammen, als eine Hand in mein Sichtfeld traf. Ich schüttelte meinen Kopf und sah nach rechts zu Tori. Sie hatte eine Augenbraue gehoben und musterte mich abwartend. Fragend schob ich die Brauen zusammen. "Was denn?"
Schmunzelnd nahm sie mir meine Gabel aus der Hand, die ich, ohne mein Wissen, noch in der Hand hielt. "Bist du fertig mit essen? Wir wollen los."
Völlig perplex fragte ich- sehr intelligent- "Hä?" Lachend fuhr sie sich durch ihre dicken braunen Haare, während ihre ebenso braunen Augen leuchteten. "Kate, El, Anna, du und ich, gehen jetzt shoppen."
Und, weil es so schön kling nochmal: "Hä?"

"Man Jess!" lachte Kate und klatschte sich gegen die Stirn. Ihr Teller war weg. HÄ?! Was war nur mit mir los heute?! Ich war so verpeilt. Sie zog mich auf die Beine, während Tori meine Sachen zusammensuchte. "Wir gehen jetzt shoppen. Du weißt noch was das ist, oder? Naja Kleider kaufen, lachen. über Jungs reden?" Ziemlich unauffällig deutete sie mit den Augen in Harry's Richtung. Wie bitte?! Als ob ich jetzt schon wieder darüber reden wollte! Mit den Augen starrte ich zu Anna und El, die beide gerade grinsend, zwischen Kate und mir hin und her sahen. WANN hatte Kate die Beiden denn bitte eingeweiht?!

"So. Können wir dann?" Tori kam grinsend auf mich zu, legte mir meinen Schal um und setzte mir meine Mütze auf den Kopf, drückte mir meine Jacke und meine Tasche in die Hand. "Ich muss noch ein paar Geschenke besorgen." Seufzend zog ich mich an und ging zu meinem Vater, welcher sich gerade angeregt mit Simon unterhielt. Louis und Liam redeten auch über irgendwas, was El und Anna gekonnt ignorierten und sich ebenfalls anzogen. "Ich vermute mal, wir sehen uns nachher?" fragte ich meinen Vater und klaute mir eine von seinen frittierten Bananen. "Ja. Bitte seid vorsichtig, die Straßen sind rutschig."

"Ja, wir sind vorsichtig. Ich hab dich lieb." Grinsend drückte ich ihm einen Kuss auf die Wange. "Ich dich auch, Spätzchen. Denk bitte daran, dass ihr um 18 Uhr wieder zu Hause seid. Da läuft Sissi."

"Als ob ich das vergessen würde. Ich bring was zum knabbern mit."

~~

Kaum startete Anna den Motor von Liam's Auto, platzte es auch schon aus ihr heraus. "Also sag schon! Wieso vernebelt Harold dir das Hirn?!" Ich schnaubte und schlug Kate auf den Arm. "Aua!" beschwerte sich diese und rieb sich über den Arm. Hilfesuchend sah ich zu Tori, die links von mir saß. Sie zuckte nur grinsend die Achseln und lehnte sich mit dem Ellenbogen an der Autotür ab. "Wieso hast du ihnen das gesagt?" fragte ich Kate promt und lehnte mich halb seufzend, halb stöhnend gegen die Rückenlehne des Sitzes. "Naja, abgesehen von dir, kennen sie ihn am Besten. Also...."

"Immerhin, hast du nicht Louis gefragt- oder noch schlimmer Niall!" schrie ich schon fast. "Was das angeht..." meldete El sich vorsichtig. Ich riss die Augen auf und lehnte mich so weit nach vorne, wie es mit diesem blöden Sicherheitsgurt ging. "Eeeeeel," fragte ich gedehnt, "was hast du angestellt?" Sie wandte den Blick ab, wickelte sich eine ihrer braunen Locken und um den Zeigefinger und biss sich auf die Innenseite ihrer Wange. "Früher oder später, musst du es ihr ja doch sagen, El" meinte Anna, wandte den Blick aber keineswegs von der Straße ab. Und schon wuchs meine Neugier. Was hatte El jetzt schonwieder angestellt? Warnend sah ich sie an. Sie presste die Lippen zusammen und begann nach ein paar Sekunden Stille an zu sprechen. "Naja... Mir ist da vielleicht was rausgerutscht, als Louis und ich kurz weg waren..."