51. Abschied

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Monoton sah ich mich im Spiegel an. Heute war der Tag gekommen. Dad's Beerdigung. Stumm strich ich mein enges schwarzes Kleid glatt, welches zwar keinen Ausschnitt hatte, aber die Ärmel bestanden Spitze und reichten bis zu den Ellenbogen.
Meine Haare hatte ich an den Seiten zusammengerollt, locker an meinem Hinterkopf gebunden und ließ sie in einem lockeren Fischgrätenzopf enden.

Geschminkt hatte ich mich nicht großartig, denn höchstwahrscheinlich würde mein MakeUp eh nicht lange halten

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Geschminkt hatte ich mich nicht großartig, denn höchstwahrscheinlich würde mein MakeUp eh nicht lange halten. Entweder, weil es so heiß war, was für London immernoch so selten war, wie Regen in der Sahara, oder weil ich heulen würde. Ich vermutete mal, dass es eher am zweiten Grund liegen würde. Jedenfalls, hatte ich mich so nur sehr dezent geschminkt und jetzt stand ich hier.
Die anderen waren auch schon fertig, doch hatte ich mich noch immer nicht mit der Tatsache abgefunden, dass Janina auch mitkam. Ich meine, sie hatte rein gar nichts mit ihm zu tun und jetzt wollte sie bei dem mit emotionalsten Moment meines Lebens dabei sein? Ich wollte mich übergeben. Am besten gleich noch in ihr Gesicht und es dann noch schön verreiben.

Ich riss meinen Blick vom Spiegel los, als die Tür geöffnet wurde und meine Beste Freundin hereinlugte. "Bist du so weit?" Seufzend warf ich noch einen Blick in den Spiegel und schnappte mir meine Rede. "Nein." Dann ging ich an ihr vorbei nach unten. Das Haus war so still, dass man das Klackern meiner Hackenschuhe durch das ganze Haus hören konnte. Unten angekommen, warf ich den anderen einen stummen Blick zu. Lottie stand zusammen mit El bei Louis, Anna bei Liam und Gemma bei Harry und Janina. Sofort ging ich auf Niall zu, der auch sofort nach meiner Hand griff, während Kate sich zu Tori stellte, die wirklich sehr verloren wirkte. Mit solcher Art von Veranstaltungen konnte sie noch nie wirklich was anfangen.

"Wäre die Situation anders, würde ich sagen, dass du hübsch aussiehst", flüsterte Niall und drückte einmal kurz meine Hand. Einmal kurz lächelnd, sah ich ihn an und entdeckte das erste mal unsere ähnlichen Gesichtszüge. "Können wir endlich los? Ich will mich nicht umsonst so in Schale geworfen haben", schnaubte Janina und brachte mich so dazu, sie das erste mal anzusehen.

Und man, die hatte ja mal gar keinen Anstand! Nur mal um eines klarzustellen: Wir waren auf dem Weg zu einer Beerdigung und sie hatte sich derartig aufgetakelt. Ihr schwarzes Kleid war enganliegend wie eine zweite Haut, ihr Ausschnitt zog sich bis zum Bauchnabel und war durch dünne schwarze Bänder gebunden, ihre Ärmel waren lang, aber das Kleid bis kurz unter den Po. Und noch dazu, streckte sie ihre Titten so derbe hervor, dass man schon mit den Gedanken spielen konnte, dass sie nicht echt waren. Auch ihre Haare hatte sie zu einer aufwendigen Frisur hochgesteckt und um das alles abzurunden, hatte sie einen ganzen Tuschkasten im Gesicht.
In der Versuchung sie komplett zu ignorieren, ging ich an ihr vorbei und schnappte mir meine Jacke.

"Simon kommt uns abholen", ließ Zayn uns nebenbei wissen, ehe er uns aus dem Haus folgte.
Keine zwei Minuten später, rollte die große schwarze Limousine vor und wir stiegen ein, sagten die ganze Fahrt über kein einziges Wort.
Jeder war in seine Gedanken vertieft, bis auf Janina, denn sie nutzte die Situation und knabberte an Harry's Ohr, während er einfach nur still nach vorne sah. In Gedanken ging ich immer wieder meine Rede durch.
Wie ich die Wörter aussprechen musste, dass ich langsam reden musste, damit mich die anderen verstehen konnten und ich musste an die Pausen denken, damit ich nicht hektisch wurde.

The Story of one Friendship // ✔✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt