Erneut sah ich mir den dicken Verband um meinen Kopf an. Ich konnte schon jetzt wetten, dass ich bestimmt eine dicke Narbe davontragen würde.
Seufzend ließ ich den Spiegel wieder sinken und sah mich zum abermalsten in diesem kleinen Krankenhauszimmer um, der für mich wirkte, wie meine persönliche Hölle. Aber das wollten die Ärzte ja nicht einsehen.
Vom Flur konnte ich das Gespräch von meinem behandelnden Arzt, Niall, Harry und Zayn nur gedämpft hören. Stumm saß ich in meinem Bett. Liam, Louis, El und Anna im Raum verteilt. Kate wäre auch gekommen, aber sie war in der Schule. Erst bestand sie darauf, dass sie auch hier her durfte, aber ich bat sie zur Schule zu gehen, damit sie mich auf dem laufenden halten konnte."Ich verstehe einfach nicht, wieso der Arzt das nicht einsehen will..." murmelte Liam nach ein paar Momenten Stille. Es war wohl er an sich selbst gerichtet, aber dennoch laut genug, dass wir ihn verstehen konnten. Jedenfalls ließ Louis sich seufzend auf das andere Bett fallen und verschränkte die Arme trotzig vor der Brust. "Die verstehen ihre Situation nicht. Die wollen sich nicht eingestehen, dass Jessica zu Hause - bei uns - besser aufgehoben wäre, als in dem Krankenhaus, in dem vor knapp 10 Stunden ihr Vater gestorben ist."
Vorsichtig zog ich die Decke von meinen Beinen und setzte mich auf den Bettrand. Mein Fuß steckte in einem dicken Verband, genau wie mein Oberkörper, meine Schulter und mein Kopf. Kurz gesagt: Ich fiel außeinander. Das änderte aber nichts daran, dass ich aufs Klo musste, was ich ohne Hilfe aber nicht konnte.
Ich seufzte und wollte gerade Anna und El bitten, mir zu den Toiletten zu helfen, als die Tür aufging und die drei Jungs, gefolgt vom Arzt eintraten. Mann konnte ihnen die Genugtuung, aber auch den Ärger, ansehen. Kaum traten sie ein, schlug Niall gleich den Weg zu mir ein, schnappte sich die Decke, legte sie um meine Schulter und setzte sich neben mich, Harry auf die andere Seite, während Zayn sich neben die Tür stellte und die Arme verschränkte. Der Arzt blätterte kurz durch seine Unterlagen, ehe er mit mir Augenkontakt aufnahm.
"Also Mrs. Horan", fing er an, aber ehe er weiterreden konnte, warf ich Niall einen überraschten Blick zu. Er zuckte nur grinsend mit den Schultern und bedeutete mir, wieder dem Arzt zuzuhören. "Sie haben zwei gebrochene Rippen, einen verstauchten Fuß, eine geprellte Schulter, eine starke Gehirnerschütterung und eine Platzwunde am Kopf, welche mit 4 Stichen genäht wurde. Ihr Bruder und ihre Freunde berichteten mir von ihrem jungen Verlust und das tut mir auch sehr leid, aber dennoch kann ich sie leider nicht nach Hause gehen lassen. Ich würde sie gerne zur Beobachtung für drei Tage hier behalten." Ich versuchte mir nicht anmerken zu lassen, wie nah mir das Gesagte des Arztes ging, aber bevor ich auch etwas erwiedern konnte, schaltete sich Louis ein.
"Verstehen sie nicht? Wenn sie hier bleibt, können sie das mit der Genesung vergessen! Sie hat vor kurzem ihren Vater verloren, in diesem Krankenhaus und auch noch auf diesem Gang! Und da glauben sie echt, sie könnte hier auch nur für eine Stunde die Augen schließen? Denken sie doch nach und lassen sie sie mit uns nach Hause gehen! Dort wird es ihr sicherlich besser gehen. Immerhin laufen da ihre Freunde herum und sie wäre nicht alleine in einem kahlen Raum und in einem Bett, in dem wahrscheinlich schon mal jemand gestorben ist!"
Kurzzeitig völlig aus der Fassung gebracht, blinzelte der Arzt und sah Louis an, welcher in seiner Ansage vom Bett aufgestanden war und langsam auf den Arzt zuging.
Ich musste die Lippen zusammen pressen und auf den Boden gucken, als Louis das Thema so direkt und schmerzlich real ansprach. Es war aber auch gut so. Der Arzt wusste wirklich nicht, wie es mir gehen würde, beziehungsweise ging.Nach der Ansage von Louis sagte erstmal kurz keiner etwas, selbst der Arzt schwieg, allerdings fand er nach ein paar Sekunden seine Stimme als Erster wieder. Er nickte, wackelte kurz mit dem Klemmbrett, ehe er wieder aufsah. "Ok. Sie darf mit nach Hause - Morgen. Einmal möchte ich sie hier behalten. In der ersten Nacht könnte das schlimmste passieren und das wollen wir verhindern. Aus ihrer Erzählung ziehe ich, dass es ihr wahscheinlich besser gehen würde, wenn jemand bei ihr bleibt. Normalerweise machen wir das nur bei Kinder, aber in diesem Fall werden wir eine Ausnahme machen." Fordernd sah er in die Runde, oder eher zum Bett. Augenblicklich erhob Harry sich und meinte "Ich kann das machen." Aber der Arzt schüttelte nur den Kopf. "Tut mir Leid Mr. Styles, aber es muss jemand aus der Familie sein." Sein Blick wanderte zu Niall, welcher sofort nickte. "Natürlich. Ich bleibe."
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The Story of one Friendship // ✔✔
Fiksi PenggemarTEIL 1 _______ ,,Ach ja?! Wo warst du, als er gestorben ist?! Wo warst du, als Jessica vergewaltigt wurde?! WO?! ICH war an ihrer Seite! ICH habe mich um sie gekümmert! ICH habe ihr Kraft gegeben! ICH habe sie in allem unterstützt! Und wo warst du...