068||Ich liebe dich und werde es auch immer!

593 23 5
                                    

Nach einiger Zeit lösen wir uns wieder. "Das habe ich vermisst." flüstert Lukas dann. Ich lächle ihn an. "Wehe ich werde jetzt auch krank..." meine ich noch, ehe ich mich neben Lukas lege und er mich zu sich zieht, seine Arme um meine Taille legt und sein Gesicht in meiner Halsbeuge vergräbt. "Und wenn, wäre es jetzt eh zu spät..." haucht er noch.

Ich kichere, werde dann aber leise, weil ich Lukas gleichmäßiges Atmen bemerke. Er scheint wohl eingeschlafen zu sein. Ich nehme mein Handy hervor und gehe auf Snapchat. Ich mache ein paar Bilder, die ich poste und ein paar, in denen ich erkläre, warum Lukas sich momentan nicht meldet.
Ein Bild poste ich auf Instagram und schreibe auch dort, dass es Lukas momentan echt scheiße geht und er sich deshalb nicht meldet. Die ersten Reaktionen sind, dass sich alle bedanken, dass ich mich um Lukas kümmere, und ein paar Haterkommentare, bei denen ich aber von Lukas gelernt habe, dass man sie einfach überliest.

Schließlich lege ich mein Handy wieder weg und drehe mich in Lukas' Armen. Jetzt gucke ich in sein Gesicht und schließe dann auch meine Augen.
Ich muss eingeschlafen sein, denn ich werde von jemandem wachgerüttelt. Verschlafen öffne ich meine Augen und gucke mich um. "Mum?" flüstere ich leise, da Mum an meinem Bett steht und mich mustert. "Komm' mit runter. Da wartet jemand." Fragend gucke ich sie an, doch sie geht nur aus dem Raum.
Also löse ich leicht Lukas' Arme um mich und krieche aus meinem Bett. Leise schleiche ich aus dem Zimmer und gehe die Treppe runter. Unten in der Küche warten Mum und... Birgit. "Ah, hallo Liz. Und, wie geht's Lukas?" "Hallo Birgit. Also, es geht ihm auf jeden Fall besser als gestern, er redet wieder etwas, kann seine Augen so halb öffnen und bewegt sich auch wieder mehr." "Gut... Und du bist dir immernoch sicher, dass zu ihn bei dir behalten willst?" Ich nicke. "Lukas kann gerne weiterhin hier wohnen." Mum will etwas einwenden, doch ich gucke sie nur bittend an. Also sagt sie nichts und hält sich aus unserer Untehaltung heraus.
"Kann ich denn kurz zu Lukas?" Ich nicke und lasse Birgit den Vortritt. Sie geht an mir vorbei, die Treppe hoch und in mein Zimmer. Sofort setzt sie sich zu Lukas auf mein Bett und nimmt wieder seine Hand. Kurz darauf bewegt Lukas sich und öffnet seine Augen. Schwach lächelt er seine Mutter an, die daraufhin zurück lächelt. Ich beobachte die Szene aus einigem Abstand. "Geht's dir besser?" "Also auf jeden Fall besser als gestern. Liz ist ja bei mir..." Ich lächle. Oh man, er ist soo süß...

"Morgen solltest du möglichst wieder auf den Beinen sein, sonst fahren wir zum Arzt." "Mum, bitte nicht... Ich war da in letzter Zeit so oft..." "Tut mir leid, aber ich möchte nur, dass du gesund wirst." Lukas seufzt und zieht seine Hand aus ihrer. Dann dreht er sich von ihr weg und somit auch mir den Rücken zu.
Birgit atmet laut aus und steht auf. Sie nickt mir noch kurz zu und verlässt dann, ohne ein weiteres Wort zu sagen den Raum. Ich gucke ihr noch kurz hinterher, aber als ich dann höre, wie das Bett raschelt, drehe ich meinen Kopf wieder dorthin. Doch kurz darauf werde ich von Lukas schon an die Wand gedrückt. "So schlecht kann es dir ja garnicht mehr gehen..." murmle ich. Lukas mustert mich.
"Ist alles okay?" Er geht einen minimalen Schritt zurück. Abwesend nicke ich. "Sieht man ja. Bitte, sag's mir!" Ich atme tief durch.
"Ich habe einem Lehrer heute alles erzählt. Das mit Mark, Niklas und so... Und... Und ich habe Angst, dass die Jungs mich deswegen noch mehr hassen. Und..." Meine Stimme bricht ab und die ersten Tränen laufen meine Wangen hinunter. Ich schlucke schwer.

Lukas nimmt mich sofort fest in den Arm, als er gesehen hat, dass ich weine. Ich schluchze in sein T-Shirt und schlinge meine Arme um ihn. "Wir schaffen das. Zusammen, Liz." "Warum? Warum bin ich dir so wichtig, verdammt?! Ich bin ein Mädchen wie jedes andere, und du weisst, du könntest Millionen haben! Da draußen warten Millionen an Mädchen, die an meiner Stelle sein wollen... Und du hast dir das Mädchen mit den gefühlt meisten Problemen gesucht..." Kraftlos lasse ich meine Schultern hängen. Ich verstehe einfach nicht, was er an mir findet...
"Kennst du diesen Moment, wenn du einfach keine Antwort weisst? Genau dieses Gefühl habe ich gerade. Ich weiss nicht, warum du dir nicht helfen lässt, mit deinen Problemen." Ich gucke ihn wieder an. Er wirkt wieder so blass.
"Es war so gewollt. Es war gewollt, dass wir uns in diesem Laden getroffen haben, dass wir uns an der Bushaltestelle getroffen haben, im Schwimmbad... Liz... Mich hat dein Lachen einfach sofort verzaubert, dein Charakter ist unbeschreiblich, deine Art, wie du immer versuchst, anderen zu helfen, ja, dein Aussehen hat es mir auch angetan. Kurz gesagt: Alles an dir hat mich um den Verstand gebracht und tut es auch heute noch. Ich würde am liebsten jede Sekunde mit dir verbringen und das den Rest meines Lebens. Ich möchte niemand anderen bei mir. Ich will kein anderes Mädchen küssen, ich will das nicht! Ich... Will doch nur dich..." Lukas schließt kurz seine Augen und fässt sich mit der Hand an die Stirn. Dann schwankt er.
Oh oh... Zu viel Stress für ihn!
Schnell stütze ich ihn und helfe ihm, sich wieder hinzulegen.

"Sorry, ich wollte dich nicht so belasten damit..." murmle ich. Lukas rollt sich auf die Seite und nimmt meine Hand. "Versprich' mir nur, dass wir das gemeinsam durchstehen!" Ich schlucke, nicke dann aber.
Er hat ja Recht, ich kann das nicht alleine schaffen, dazu sind es einfach schon zu viele Probleme...

Ich setze mich zu Lukas und lege seinen Kopf wieder in meinen Schoß. Immer wieder streiche ich durch seine Haare und merke bald darauf, dass er eingeschlafen ist. Wie spät ist es?
19:36 Uhr... Ich glaube, es schadet nicht, mal früher schlafen zu gehen.

•Lukas' Sicht •

Mitten in der Nacht schrecke ich hoch.
Wie ich Alpträume hasse... Besonders, wenn es um Personen geht, die mir wichtig sind. Als ich nach Liz gucke, sehe ich, dass sie sitzend schläft. Ist sie so eingeschlafen, weil mein Kopf in ihrem Schoß lag? Aber warum hat sie mich nicht neben sich gelegt? Schnell lege ich sie richtig hin und nehme sie dann in den Arm.

Ich kann ihr immer wieder nur meine Wahrheit sagen...

Ich liebe sie, habe sie geliebt, und werde sie auch immer lieben!
Mit diesem Gedanken schlafe ich dann auch wieder ein.

If it ain't loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt