069||I'm okay!

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Am nächsten Morgen wache ich noch vor Liz auf. Vorsichtig nehme ich meine Arme von ihr und decke sie wieder komplett zu. Dann stehe ich langsam auf und schwanke kurz, shit, zu schnell aufgestanden...
Nachdem ich mich wieder gefangen habe, will ich die Treppe runterschleichen, als ich einen weiteren Schwindelanfall bekomme. Ich halte mich am Treppengeländer fest und lasse mich langsam auf einer Stufe nieder. Schwer atmend gucke ich hoch und runter zum Treppenanfang und -ende. Toll, ich bin genau mittig auf der Treppe und mir ist immernoch schlindelig...
Jetzt kann ich nurnoch hoffen, dass Liz schnell aufwacht.

Apropos, nach 5 Minuten höre ich leise Geräusche aus ihrem Zimmer durch die Wand und kurz darauf geht die Tür auf...

•Liz' Sicht•

Als ich meine Augen aufmache, liege ich. Habe ich mich selbst so hingelegt oder hat Lukas das gemacht?
Warte, wo ist Lukas eigentlich?
Schnell stehe ich auf und gehe in Richtung Tür. Ist er im Bad? Vielleicht sogar unten? Oder...
Als ich die Tür öffne, zucke ich kurz zusammen. Da sitzt Lukas auf der Treppe und starrt ins Leere. "Lukas!" sage ich und gehe zu ihm. Langsam blickt er zu mir und mir in die Augen. "Was machst du denn, wieso bleibst du nicht liegen?" "Ich... Ich will nicht wieder zum Arzt, ich muss gesund sein!" "Aber Lukas, das kann man doch nicht erzwingen! Wenn..." "Liz bitte! Was, wenn sie mir wieder eine Spritze geben wollen?!"
Ach ja, er hat ja Angst, naja, sagen wir Furcht vor Spritzen. Er mag es nicht, wenn er eine bekommt, aber wenn jemand bei ihm ist und ihn ablenkt, geht es, das weiss ich.
"Okay, du legst dich jetzt erstmal wieder hin. Nachher kommt dann deine Mutter wieder und wir gucken, je nachdem, wie es dir dann geht, ob wir zum Arzt fahren mit dir oder nicht." Ich reiche ihm meine Hände und ziehe ihn hoch. Dort schwankt er noch kurz und ist allgemein ziemlich wacklig auf den Beinen, als wir gemeinsam wieder die Treppe hoch und in mein Zimmer gehen. Sofort setze ich ihn auf das Bett.
Er weigert sich allerdings stikt dagegen, sich wieder hinzulegen.
Nichtmal, als ich ihn darum bitte.

Also muss ich ihn überreden. Ich lege meine Lippen auf seine und drücke ihn dabei immer weiter nach hinten. Tatsächlich lässt er es zu, und als er endlich auf dem Rücken liegt, will ich mich wieder lösen, doch Lukas hat andere Pläne. Er zieht mich zu sich und grinst mich an. "Also wenn du mich schon so überredest, dann bitte auch richtig!" Ich verdrehe lächelnd die Augen, küsse ihn aber wieder. Nach einer Weile lösen wir uns wieder und kuscheln uns gemeinsam unter die Decke.
Für 2 Stunden schlafen wir noch etwas, dann werde ich wach, weil jemand mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht streicht. Langsam öffne ich meine Augen und gucke in Lukas' grün-blaue Augen. Ich lächle leicht, als ich unten wieder die Türklingel höre. Jetzt schon?!

Verwundert stehe ich auf und laufe nach unten, wo ich Birgit die Tür öffne. "Tut mir leid, dass ich so früh da bin, aber ich habe heute noch einen Termin und wenn wir dann heute zum Arzt gehen, dann müssten wir uns beeilen. Kann ich reinkommen?" Ich nicke und bitte sie herein.

Bei Lukas am Bett will sie wieder seine Hand nehmen, doch er zieht sie weg. Sowohl Birgit, als auch ich gucken ihn verwirrt an. Stattdessen streckt Lukas seine Hand nach mir aus. Ich blinzle kurz, nehme sie dann aber und Lukas zieht mich zum Bett. Was hat er vor?

Er setzt sich auf und holt mich näher zu sich. Schlussendlich sitze ich vor ihm und gucke ihm in seine Augen. Mittlerweile strahlen sie auch schon wieder mehr als noch vorgestern. Sie haben wieder dieses typische Leuchten, dass ich so liebe. Er lächelt mich kurz lieb an und legt dann seine Lippen auf meine. Erst überrascht mich das so sehr, dass ich ein wenig zurückzucke, ich meine, Birgit, seine Mutter, sitzt hier neben uns...
Aber als er dann seine Hand an meine Wange legt, vergesse ich auch sie und konzentriere mich nur auf meinen Freund vor mir, der seiner Mum offensichtlich vormachen will, dass er nicht mehr krank ist...
Als wir uns lösen, gucken wir uns noch kurz an, ehe Birgit sich räuspert. "Ehem, also ich habe die Vermutung, dass es dir wieder besser geht, Lukas." Dieser nickt nur. Als Birgit mich anguckt, also eine Bestätigung haben will, nicke ich auch schnell. "Gut, dann müssen wir ja nicht zum Arzt. Also, wann gedenkst du, nach Hause zu kommen, Lukas?" "Hm... Morgen Abend?" Birgit guckt mich fragend an. "Klar, kein Problem. Also, wenn's in Ordnung ist..." "Nagut, also, ich muss weiter. Dann sehen wir uns morgen, Lukas." Sie lächelt kurz und sagt noch, ehe sie aus dem Zimmer ist: "Wahre Liebe ist selten. Passt auf eure auf." Dann verschwindet sie.

Ich höre Lukas leicht lachen. "Das hat sie aber früh erkannt..." Ich drehe meinen Kopf wieder zu Lukas, der meine Hand nimmt. "Wie meinst du das?" "Ich war mir schon von Anfang an sicher, dass das zwischen uns etwas besonderes ist. Ich war mir schon seit dem Anfang im Klaren, dass du das Mädchen meiner Träume bist."
"Du bist nicht nur der Junge meines Lebens, du bist mein Leben. Auch wenn ich manchmal will, dass wir aufhören, unsere Beziehung beenden... Ich liebe dich und dass du so um unsere Beziehung 'kämpfst', zeigt mir, was für einen tollen Jungen ich abbekommen habe. Dass du dich so um mich, trotz meiner vielen Problemen, kümmerst, zeigt mir, dass ich nichts falsch gemacht habe..."
Auf Lukas' Lippen hat sich, während ich gesprochen habe, ein immer breiter werdendes Lächeln gebildet.
Und als ich fertig gesprochen habe, hätte er beinahe im Kreis gegrinst, wären seine Ohren nicht im Weg.
"Sorry, musste mal raus..." sage ich und kratze mich am Hinterkopf. "Das muss dir nicht peinlich sein, schon garnicht vor mir! Schließlich bin ich dein Freund!" "Jaa... Ich habe sowas nur noch nie in meinem Leben vorher gesagt, also zu einem Jungen..." "Ach Liz... Ich liebe dich!" "Ich dich auch Lukas..."

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