~Zeitsprung: 2 Tage~
Noch etwas verschlafen steige ich aus dem Zug aus und reibe mir zuerst einmal die Augen. Müssen die beiden echt so früh schon weg?!
Nach ein paar Mal blinzeln gehe ich dann los, um endlich auch irgendwann mal anzukommen. Gedankenverloren gehe ich den Weg entlang und kicke einen kleinen Kieselstein vor mir her.Wie wird das heute wohl werden?
Werden viele Tränen fließen?Schnell stecke ich meine Hände in die Jackentasche.
Ich könnte mir vorstellen, dass Lukas auf jeden Fall sehr traurig sein wird, immerhin zieht er ja von seinen Eltern weg und in gewisser Weise ja auch von mir, wenn auch nicht lange.
Aber was mache ich, wenn Lukas fragt, warum ich nicht so traurig bin?
Wie soll ich mich allgemein verhalten?!Viel zu viele Fragen. Viel zu viele... Seufzend fahre ich mir einmal durch die Haare und bemerke, dass ich fast schon bei Lukas angekommen bin. Man kann den Bus von Marian und Lukas schon in der Einfahrt stehen sehen und genau in dem Moment kommt auch Marian um die Ecke. Er trägt einen Karton und stellt ihn in den Kofferraum. Als er aufblickt und mich sieht, lächelt er mich herzlich an. "Hi Marian." begrüße ich ihn mit einer schnellen Umarmung. "Aber so breit grinsend darfst du nicht da reingehen. Lukas ist ja jetzt schon am Boden." "Ist es wirklich so schlimm?" Marian nickt und schiebt mich dann vor sich die Auffahrt hoch. An der Tür stehen bereits Michael und Birgit mit weiteren Kartons. "Oh, hallo Liz! Schön, dich zu sehen!" "Hallo ihr zwei. Kann ich irgendwie behilflich sein?"
Ohne eine Antwort abzuwarten, nehme ich Birgit einen Karton ab und marschiere damit zum Auto. Als ich zurückgehe, kommt mir Marian entgegen. "Das ist der letzte. Du kannst ja schon einmal reingehen und zu Lukas gehen." Ich nicke und laufe etwas schneller. Im Hausflur ziehe ich mir meine Jacke aus und will auch gerade meine Schuhe ausziehen, als Birgit aus dem Wohnzimmer kommt und scheinbar in die Küche wollte. "Ach Liz, du kannst die Schuhe ruhig anlassen. Marian läuft auch schon die ganze Zeit hier durch, da macht ein bisschen mehr Dreck jetzt auch nichts." Erst zögere ich noch etwas, doch als sie es mir ein zweites Mal versichert hat, lasse ich meine Schuhe schließlich doch an.
Ich gehe die Treppe hoch und will an Lukas' Zimmertür anklopfen, als ich merke, dass sie nur angelehnt ist. Vorsichtig öffne ich sie so weit, dass ich durchpasse und schlüpfe dann durch den Spalt. Sofort fällt mein Blick auf Lukas, der auf seinem Bett sitzt und etwas auf seiner Gitarre spielt. Er scheint vollkommen in seinen Gedanken versunken, weshalb ich seinen Namen erst leise sage, doch nicht mal das hört er. Also sage ich ihn lauter und endlich zuckt er zusammen. Kurz orientierungslos guckt er sich um, doch als sein Blick meinen trifft, fängt er leicht an, zu Lächeln. "Hey..." begrüße ich ihn nochmal leise. Er legt seine Gitarre beiseite und klopft neben sich auf sein Bett. Ich lasse mich neben ihm fallen. Und nichtmal das muntert ihn richtig auf. Sonst grinst er immer wie ein Honigkuchenpferd und ist so happy wie ein richtiges Kleinkind... Aber okay, den Umständen entsprechend kann ich ihn ja auch verstehen. Er muss quasi alles hinter sich lassen und nach Berlin ziehen. Er lässt seine Familie hier, seine Freunde und, was er zumindest denkt, mich auch.
"Ich will hier nicht weg..." murmelt Lukas da wie auf's Stichwort. Ich nehme seine Hand und verschränke unsere Finger miteinander. "Es ist richtig so... du willst ja in deiner Musik auch Weiterkommen und das kann man am besten, wenn man wenig anderes um die Ohren hat. Wenn du also wegziehst, kannst du dich eher auf die Musik als auf anderes konzentrieren..." Lukas hat, während ich das gesagt habe, vom Boden aufgeschaut und seinen Blick auf mich gerichtet. "Aber ich will das alles gar nicht hinter mir lassen. Ich will dich nicht hinter mir lassen...""Aber Lukas... wir sind doch nicht, nur weil du aus Hannover wegziehst, getrennt! Ich gönne es dir von ganzem Herzen, dass du irgendwann wirklich in so großen Arenen wie Justin Bieber auftreten darfst und auch so berühmt wirst... Glaub' mir, ich komme dich ganz oft besuchen und zwischen uns wird sich nichts ändern. An meinen Gefühlen für dich wird sich nichts ändern..." "Aber ich habe einfach Angst, dass du jemand..." "Anderen findest, der besser ist als du?" Etwas beschämt nickt er. Ich seufze. "Lukas, das hatten wir schon. Du bist und bleibst der einzige, den ich liebe und lieben werde. Glaub' mir das doch endlich..." Ich löse meine Hand von seiner und lege sie in meinen Schoß.
"Ich glaube es dir doch. Aber die Angst ist halt da... Ich kann nichts dagegen machen, sie..."
"Lukas! Wir müssen langsam los!" ruft Marian von unten und fällt Lukas damit ins Wort. Ich gucke zur Tür und stehe auf. Fast an der Tür angekommen, zieht Lukas mich am Handgelenk zu sich und legt seine Lippen auf meine. Überrascht erwidere ich den Kuss, doch schon nach viel zu kurzer Zeit löst Lukas sich wieder. "Du bist auch das einzige Mädchen, dass ich je lieben werde." flüstert er dann, seine Stirn an meine gelehnt.
Ich lächle leicht und dann gehen wir gemeinsam nach unten. Dort wartet Marian bereits ungeduldig an der Tür. Lukas zieht sich seine Schuhe an und eine leichte Jacke drüber.Dann stellt er sich wieder aufrecht hin und guckt zu seinen Eltern. Er geht zu ihnen und nimmt sie fest in den Arm. "Ich werde euch so oft besuchen kommen, wie es geht..." sagt er ihnen, ehe er sich wieder löst und auf mich zugeht. Er zieht mich zu sich und küsst mich 'ein letztes Mal' gefühlvoll. Als er sich löst, flüstert er: "Ich werde dich vermissen..." "Ich dich auch, Luki." Leicht lächle ich und dann schlussendlich winkt er ein letztes Mal, ehe er sich ins Auto setzt und es von der Auffahrt fährt.
Und als es um die Kurve verschwunden ist, fühle ich mich doch etwas leer. Lange noch starre ich auf die Stelle, wo das Auto und mit ihm Lukas und Marian weggefahren ist. "Na komm' Liz. Du kannst gerne noch zum Mittag bleiben." Ich nicke und gehe gemeinsam mit Michael und Birgit zurück ins Haus.
Eigentlich sollte das Kapitel gestern schon kommen aber ich schlaues Kind habe es geschafft, mir beim Sport den Finger zu verstauchen und kann deswegen nicht so schnell schreiben...🙄
Leute, 100 Kapitel! 100 Kapitel, in denen es um die Geschichte von Lukas und Liz geht, und sie ist noch nicht vorbei...
Aber wow, 100 Kapitel, 9.21k und 666 Votes!
Ich danke euch so sehr... Vielen vielen Dank❤️Dann bis nächstes Mal!
~Lilly❤️🍉
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If it ain't love
Fanfiction»Lukas legt sanft seine Lippen auf meine, als könnte ich bei der kleinsten Fehlbewegung zerbrechen. "Hey, ich bin nicht aus Glas!" flüstere ich gegen seine Lippen. "Aber so wertvoll wie ein Diamant, und auf so etwas wertvolles passt man auf."« --- L...