073||Second day...

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---Telefonat---
(L=Liz; B=Birgit)

B: Rieger?
L: H-hallo Birgit...
B: Liz! Alles okay? Weinst du?
L: Nein und ja...
B: Was ist passiert? Ist wer verletzt?
L: Naja... A-also L-Lukas...
B: Was ist mit ihm passiert?!
L: E-er... wurde entführt...
B: ...
L: Birgit?
B: Wieso? Wer? Wann?
L: Es war der Ex meiner Mutter. Sein Name ist Noah und er war ein Stalker... er hat mir damals gedroht, dass, wenn ich mich nicht von Lukas trenne, dass er ihn umbringen wird... ich wusste, dass er ein Psycho ist, aber dass er wirklich so gestört ist?! Und wir vermuten, dass er vor etwa 1 1/2 Stunden entführt wurde...
B: Vor 1 1/2 Stunden schon?! Wieso rufst du jetzt erst an?!
L: Wir haben ihn erst überall gesucht, und als wir ihn nicht gefunden haben, würde ich angerufen von Noah über Lukas' Handy und musste mit anhören... wie er gequält... wurde... danach sind w-wir sofort zur Polizei, wo ich alles erzählt habe und sie w-werden jetzt n-nach ihm s-suchen...
B: O-okay... ihr habt richtig gehandelt. Aber eine Frage habe ich noch: Wenn Noah verlangt hat, dass du dich von ihm trennst, wieso hast du es nicht gemacht?!
L: Glaub' mir Birgit, ich hätte es gemacht, ich hätte es gemacht, aber Lukas wollte es jedes Mal nicht. Er hat mich immer wieder umgestimmt...
B: Oh man... hoffen wir, dass die Polizei Lukas schnell findet.
L: Sie haben 3 Tage Zeit. Am vierten bringt Noah Lukas um...
B: Oh Gott... aber Danke Liz, dass du mir Bescheid gegeben hast... er wird dann heute wohl nicht nach Hause kommen...
L: Kein Problem, er ist immerhin dein Sohn... also dann, auf Wiedersehen...
B: Tschüß Liz!
---Telefonat Ende---

Ich atme tief durch. "Es war richtig, ihr das zu sagen." versucht Mike mich aufzumuntern. Er nimmt mich fest in den Arm. Ich wische mir die Tränen weg, da ich während des Telefonates angefangen habe, zu weinen. "Wäre es schlimm, wenn ich jetzt nach Hause gehen würde? Ich möchte einfach nur ins Bett..." "Nein, das ist überhaupt kein Problem! Ich denke, wir werden jetzt alle nach Hause und in unsere Betten gehen."
So verabschieden wir uns voneinander und gehen jeder nach Hause.
Dort lasse ich mich in mein Bett fallen und benutze Lukas' Schal als Kopfkissen, da ich ihn die ganze Zeit mit einer Hand umklammert gehalten habe. Ich merke, wie mir erneut Tränen die Wangen runterfließen und ich unternehme nichts, um sie wegzuwischen. Sozusagen weine ich mich in den Schlaf, aus reiner Sorge um Lukas.

***

In der Nacht bin ich öfter aufgewacht, weil ich einen Alptraum hatte. Ich glaube, man kann sich denken, wovon ich geträumt habe...
Aber als ich heute morgen aufgewacht bin, fühlte ich mich extrem leer. Ja, es ist ungewohnt, nicht neben Lukas aufzuwachen, aber als ich mich an gestern erinnere, zieht sich mein Herz zusammen. Lukas wird vielleicht nie wieder neben mir liegen und mich so süß anlächeln, wenn ich aufwache, findet die Polizei ihn nicht rechtzeitig.
"Schatz, du musst auf- Oh Gott, wie siehst du denn aus?! Ist alles okay?" Ich schüttle langsam den Kopf. "Du bleibst heute zuhause. Ihr schreibt heute keine Klausur?" Wieder schüttle ich den Kopf. "Dann melde ich dich vom Unterricht ab. Erhol' dich gut, Schatz. Ich muss heute lange arbeiten. Heute wollen mal wieder besonders viele junge Leute wissen, ob wir einen passenden Plattenvertrag für sie finden können. Ich bin so gegen 7 wieder da. Bis nachher!" Sie gibt mir noch einen Kuss auf die Stirn und verschwindet dann.
Ich drehe mich auf den Rücken und starre die Decke an. Keine Ahnung, wie lange ich da lag, aber irgendwann beschloss ich, in die Küche zu gehen und mal etwas zu essen. Auch wenn es nur ein bisschen Müsli war, ich habe etwas gegessen. Als ich dann mal auf die Uhr gucke, ist es bereits 12:58 Uhr. Trotzdem lege ich mich wieder in mein Bett und schlafe tatsächlich noch einmal für ca. 2 Stunden ein. Als ich meine Augen aufschlage, scheint die Sonne in mein Zimmer. Ich habe wohl vergessen, die Jalousien zuzumachen...
Aber jetzt würde es nicht auffallen, wenn ich mal zur Polizei gehen würde und nachfragen würde, wie es im Fall Lukas vorangeht. Also ziehe ich schnell einen Kapuzenhoodie und eine Skinny-Jeans an und setze die Kapuze auf. Unten ziehe ich Schuhe und Jacke an und laufe los zur Polizeistation.
Dort angekommen frage ich am Tresen sofort nach Lukas, doch die Dame guckt mich nur verwirrt an. Dann kommt der Polizist von gestern und nimmt mich mit in sein Büro. Gerade will ich zur Frage ansetzen, als mein Handy klingelt. Ich will wegdrücken, als ich erkenne, wer das ist. Also gehe ich ran und drücke auf Lautsprecher.
"Hallo Liz. Zweiter Tag, zweite Qual." "Noah bitte... lass' ihn in Ruhe!" Doch Noah geht nicht drauf ein und schon kurz darauf hört man wieder Lukas, wie er schreit. Ich schlucke, und als ich Lukas meinen Namen rufen höre, gucke ich den Polizisten flehend an. "Hey! Hey, aufwachen du Spast! Hm... also sonderlich viel hält er nicht aus..." "Noah?! Was ist passiert?!" "Ach, dein kleiner Lukas ist ohnmächtig geworden... Wie gesagt, morgen noch einmal und übermorgen ist's vorbei mit ihm! Also, Tschau Tschau!" Dann ein Klicken. Er hat aufgelegt.
Der Polizist scheint erst zu überlegen, sagt dann aber: "Wir könnten sein Handy orten... Oder hast du eine Idee, wo er sein könnte?" Ich schüttle meinen Kopf. Nein, ich habe wirklich keine Idee...
"Gut, wir machen uns daran, sein Handy zu orten. Dafür brauchen wir aber deins... und dafür müsste ein ganzer Tag in Anspruch genommen werden..."
"Bitte, beeilen Sie sich... ich möchte ihn nicht verlieren..." "Natürlich. Hat er dir angedeutet, wann er..." "Er will ihn morgen noch quälen und übermorgen dann sterben lassen..."

Der Polizist fragt noch nach meinen persönlichen Daten und verabschiedet sich dann von mir.
Gedankenverloren gehe ich zurück nach Hause, doch zu meinem Erstaunen stehen Lara und Paula vor der Haustür. "Was macht ihr denn hier?!" "Liz! Was ist los? Wieso warst du nicht in der Schule?!"

Ich schließe die Tür auf und lasse die beiden mit rein. Wir setzen uns in mein Zimmer auf mein Bett und ich erzähle ihnen alles, was ich heute erlebt habe. "Sie werden sein Handy orten?! Man, hoffentlich schnell genug..." "Ja, das hoffe ich auch. Er kann mich nicht einfach so hier zurücklassen... und seinen Fans kann er auch nicht so einen Schock bereiten... ich meine, wenn von einem auf den anderen Tag plötzlich in den Nachrichten steht, dass dein Idol tot ist und es sogar Beweißfotos gibt, wie würdest du reagieren?!" Lara und Paula gucken bedrückt zu Boden. "Ich wäre am Boden zerstört..." flüstern sie dann.

If it ain't loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt