060||Wo liegt das Problem?

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Puh, ein weiterer Schultag geschafft. Ich wusste zwar, dass dieses Schuljahr besonders anstrengend wird, aber dass es so schlimm wird, hätte ich mir nie im Leben vorgestellt...

Gerade sitze ich auf der Couch und lese ein Buch für Englisch, dass ich übersetzen können muss. Mum sitzt mir gegenüber und tippt irgendwas auf ihrem Laptop.

Plötzlich klingelt es an der Tür. Ich gucke Mum fragend an, doch sie sagt nur: "Geh' ruhig. Ist bestimmt für dich." Ich nicke und stehe auf. Wer könnte das sein? Lara? Paula? Mike? Mario? Keine Ahnung wer sonst noch?!

An der Tür angekommen öffne ich sie und sofort fange ich an, zu lächeln. Vor der Tür steht Lukas und grinst mich an. "Hey! Was machst du denn hier?" "Ich wollte dich fragen, ob du Lust hättest, in deinen nächsten Ferien gemeinsam mit mir irgendwo hinzufliegen? Nur wir zwei?" Ich lächle etwas breiter. "Mit dir immer." "Cool. Kann ich reinkommen, damit wir uns schonmal grob einigen..." Ich ziehe ihn am Kragen herein und schließe schnell die Tür. "Wow, was war das denn?" "Sorry, aber da waren gerade Mädchen, die die ganze Zeit schon so komisch geguckt haben... Als eines sich dann zu uns gedreht hat, hat man ihren Fanhoodie von dir gesehen." "Ist das so schlimm?" "Nein, überhaupt nicht, ich wollte nur nicht, dass sie erfahren, dass ich hier wohne und sich das Schritt für Schritt herumspricht. Dann habe ich gar keine Privatsphäre mehr und muss womöglich umziehen. Vielleicht sogar weiter weg als ohne hin schon von dir. Nach... Keine Ahnung... Mainz oder so..."

Lukas legt einen Finger auf meine Lippen, damit ich aufhöre, zu reden. "Ist ja gut, ich habe es verstanden. Gehen wir in dein Zimmer?" Ich nicke und ziehe Lukas am Handgelenk hinter mir die Treppe hoch. In meinem Zimmer lässt Lukas sich auf mein Bett fallen und ich hole den Laptop, ehe ich mich neben Lukas setze.

Als der Laptop hochgefahren und bereit ist, fragt Lukas schon: "Wo würdest du gerne mal hin?" Ich überlege nicht lange. "Ibiza. Du warst schonmal da, ich weiss... Aber da soll es so schön sein." "Ist es. Glaub' mir. Also, Ibiza soll es sein. Gut, dann gib' mal 'Hotels auf Ibiza' ein..."

Knapp eine Stunde suchen wir gemeinsam nach einem von Preis und Bewertung her gutem Hotel, ehe wir das 'perfekte' gefunden haben. Wir haben aber beschlossen, noch nicht zu buchen, da ich erst noch Mum fragen muss und Lukas noch viel mit Marian abklären muss.
Aber trotzdem, wenn alles klappt, werden Lukas und ich in meinen nächsten Ferien nach Ibiza fliegen!
Oh man, wer wünscht sich nicht, mit seinem Traumjungen in ein traumhaftes Land zu fliegen und eine hoffentlich traumhafte Zeit dort zu verbringen?

Bei dem Gedanken lächle ich leicht. "Liz?" Ich gucke Lukas ins Gesicht, immernoch lächelnd. "Hast du Drogen genommen?" Ich lache. "Nein, wie kommst du darauf?" "Du grinst so..." "Achsoo! Nein, ich habe mir nur vorgestellt, wie die Ferien mit dir werden." "Schön, hoffe ich doch!" "Auch. Aber hauptsächlich anstrengend." Lukas guckt empört. "Also hör' mal!" Gespielt beleidigt dreht er sich von mir weg. "Aww, ist der kleine Lukas etwa beleidigt?" Lukas antwortet nicht. Ich lege meinen Kopf auf seine Schulter, doch er reagiert immernoch nicht.
Dann kann ich ihn ja mal provozieren.

Also verteile ich kleine Küsse auf seinem Hals. Ich bemerke, wie er Gänsehaut bekommt, aber er reißt sich zusammen und guckt immernoch nicht zu mir. So schlinge ich zusätzlich meine Arme um seinen Bauch und fahre sein Sixpack nach. Lukas' Atmung wird schneller, er ist kurz vor dem Aufgeben, deshalb küsse ich eine Linie hoch zu seinem Ohr und flüstere: "Ich liebe dich."

Das gab ihm wohl den Rest, denn jetzt dreht er sich zu mir und küsst mich. Er drückt mich auf mein Bett und stützt sich über mich. Ich packe den Saum seines T-Shirts und ziehe ihn so weiter zu mir runter. Etwas außer Atem löst sich Lukas von mir und flüstert, meinem Gesicht nahe: "Du glaubst garnicht, was für eine Wirkung du auf mich hast..." "Ich kann's mir, um ehrlich zu sein, vorstellen." Ich lächle leicht. Lukas küsst mich wieder, diesmal wird der Kuss intensiver, doch als Lukas seine Hand unter meinem Shirt verschwinden lässt, geht die Zimmertür auf.
"Alta! Euer Ernst?!" schimpft Mike, kann sich das Lachen dann aber doch nicht verkneifen. Hinter Mike erscheinen Mario, Lara und Paula. Lukas setzt sich wieder auf und fährt sich einmal durch seine Haare. Dann steht er auf, geht zu Mike und Mario und begrüßt die beiden.
Er setzt sich kurz darauf wieder zu mir und nimmt mich in den Arm. "Ihr seid zu süß." schwärmt Lara. "Muss ich zugeben, sie hat Recht." sagt auch Mike. Ich grinse in die Runde und gebe Lukas dann einen Kuss auf die Nasenspitze.

***

Wir haben den Tag über noch viel sinnloses Zeug gemacht, geredet, gelacht, all das Zeug, was man in einer Clique so macht. Und wir mussten die Zeit ja genießen, da Mike nicht aus der Umgebung kommt und deshalb nie sonderlich lange bleiben kann. Am Abend haben wir uns gemeinsam draußen in unserem Garten auf eine Decke gesetzt und den Sonnenuntergang, soweit es ging, beobachtet. Irgendwann ist die Sonne nämlich hinter Häusern verschwunden, sodass man den kompletten Untergang nicht mitbekommen kann. Schade eigentlich, denn das ist wirklich Etwas, was ich gerne mache.
Ich lehne mich an Lukas' Schulter, als Mario plötzlich in die Runde ruft: "Shit! Ich muss nach Hause! Lara, kommst du mit?" Lara nickt und die beiden verabschieden sich hastig von uns. "Habt ihr etwas dagegen, wenn ich hier übernachte?" fragt Paula mich. "Du kannst immer bei mir schlafen. Sachen bekommst du von mir. Das regeln wir schon." Paula grinst und wendet sich dem Himmel zu.
"Übernachten wir also zu viert bei dir?" Ich gucke Lukas fragend an. "Klar. Zwei Jungs, zwei Mädels. Faire Aufteilung!" Paula und ich gucken uns an und prusten los.

Wir saßen noch eine Weile draußen, bis wr schließlich doch ins Bett gehen. Wir haben noch eine Matratze ins Bett geholt, auf der Paula, nach Mike's Aufforderung, dann schläft. Mike schläft auf meiner Couch und Lukas und ich in meinem Bett.

Mitten in der Nacht wache ich durch Rascheln auf. Müde reibe ich mir meine Augen und erblicke Paula, nachdem sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnt haben, die auf der Fensterbank sitzt und rausstarrt. Leise und vorsichtig löse ich mich aus Lukas' Umarmung und gehe zu ihr. "Paula..." flüstere ich. Sie dreht ihren Kopf zu mir. Ich zeige mit dem Finger nach unten und gehe dann zur Tür. Paula folgt mir.

Unten in der Küche gucke ich sie abwartend an. "Okay, jetzt erzähl'. Was beschäftigt dich?"

Schönen 1. Weihnachtstag!
Sagt die komplett durchgeknallte Lilly um 1:52...
Läuft bei mir.

(.−)=★

~Lilly❤🍉

If it ain't loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt