072||First torture

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•Lukas' Sicht•

Oh man... mein Kopf fühlt sich an, als würde er gleich explodieren... Was ist passiert?! Wo bin ich?!
Ich will mich aufsetzen, doch ich bin festgebunden. Als ich mich umgucke, sehe ich, dass ich mich in meinem Raum mit einem einzigen Stuhl befinde. Ich selbst sitze vor diesem mit knapp 3 Metern Abstand an ein Rohr gebunden...
Mein Gott... ich kann mich echt an nichts erinnern! Ich weiß nurnoch, dass ich mit Liz, Mario, Mike, Paula und Lara im Park war, wir Wahrheit oder Pflicht gespielt haben und ich mal kurz weg musste, weil mir schlecht war... Dann bin ich den Kiesweg ein wenig langgegangen und weiß noch, wie etwas meinen Kopf getroffen hat, ehe alles schwarz wurde.
"Ist der werte Herr dann auch mal wach geworden? Ich dachte schon, dass ich dich zu fest getroffen habe." Jemand kommt in den Raum, knipst ein Licht an und setzt sich auf den Stuhl mir gegenüber. Ich blinzle, um mein Gegenüber erkennen zu können. Als sich meine Augen an das Licht gewöhnt haben, kann ich ihn sehen.
Meine Augen weiten sich, als ich ihn erkenne.
"Ich habe gesagt, dass ich dich umbringen würde, würde es nötig sein."

•Liz' Sicht•

"Habt ihr bei der Polizei angerufen?" Mario nickt, sagt dann aber: "Sie werden erst eine Vermisstenanzeige aufgeben, wenn er nach 24 Stunden nicht wieder aufgetaucht ist." Ich schlucke. "Bis dahin kann sonst was mit ihm passiert sein." flüstere ich. "Hat er sein Handy bei sich? Vielleicht könnte man ihn anrufen." Ich nicke schnell und wähle seine Nummer.

Nach dem 5. Klingelzeichen will ich schon auflegen, als jemand am anderen Ende doch noch abnimmt.
"Hallo Liz." Ich stocke. "Wer ist da? Wo ist Lukas? Geht es ihm gut?" Lara deutet mir an, dass ich auf Lautsprecher stellen soll. Schnell drücke ich auf die entsprechende Taste und höre dann schon, wie der Unbekannte weiterredet.
"Wie gesagt Liz. Noch geht es deinem Lukas gut. Ach, und wer ich bin... sagen wir so... Wer würde ihn als einziges umbringen wollen, wovon du es wüsstest?" "W-wer..."
Ein Klicken am anderen Ende deutet an, dass aufgelegt wurde. Wie in Zeitlupe lasse ich meine Hand mitsamt Handy sinken und starre ratlos auf den Boden. Wer würde Lu-...
"Oh mein Gott..." wispere ich. "Was denn? Weißt du, wer das ist?" Ich nicke und gucke hoch. "Noah..." sage ich dann. Lara und Paula ziehen die Luft ein. "Was machen wir jetzt? Ich glaube nicht, dass Noah Lukas sonderlich leiden lässt..." "Genau das glaube ich... und das macht mir Sorgen. Was, wenn Lukas irgendwelche Schäden davonträgt?! Wir müssen ihn finden!"

•Lukas' Sicht•

Noah lässt mein Handy in seiner Hosentasche verschwinden und guckt mich wieder an. Ich habe während dem Telefonat versucht, zu schreien, aber das ist aussichtslos, wenn man geknebelt ist. "Na komm, ich will mal nicht zu fies sein." Noah kniet sich zu mir runter und löst das Klebeband. Ich will gerade losschreien, als Noah mir die Hand vor den Mund hält. "Wenn du um Hilfe schreist, bringt es dir nichts, weil dich keiner hört und dann bist du nur umso schneller tot!" Ich nicke leicht, und als er die Hand von meinem Mund nimmt, halte ich ihn geschlossen. "Gut so." Dann steht Noah wieder auf und geht aus dem Raum. Kurz darauf kommt er wieder und hat irgendetwas in der Hand. Etwas ängstlich gucke ich ihn an. Er grinst daraufhin nur und holt mein Handy wieder hervor. Er guckt mich erwartungsvoll an und ich gebe ihm auch meinen Code.
Er tippt etwas auf dem Handy herum und kommt dann wieder zu mir. Ein kurzer Blick auf den Bildschirm verrät mir, dass er jemanden anruft. Liz...
Er packt mich an den Haaren und zischt mir ins Ohr: "Sag' ihr Lebe wohl." Ich schlucke. War's das jetzt wirklich?
Liz geht beim zweiten Klingelzeichen ran. "Noah, bitte! Ich..." "Liz..." sage ich mit brüchiger Stimme. "Lukas!" Ihre Stimme trieft vor Erleichterung, aber es ist auch Sorge enthalten. Ich will weiter reden, doch es geht nicht... Noah zieht an meinen Haaren, sodass ich die Luft einziehe. "L-leb' wohl..." "Was?!" Noah lässt meine Haare los und redet jetzt selbst weiter. "Okay Liz. Jeden Tag werde ich dich anrufen, das ganze 3 Tage lang. Am vierten Tag wirst du hören, wie er stirbt. Und du wirst immer hören, wie er gequält wird..."
Dann legt er das Handy auf den Stuhl und wendet sich mir zu. Ich schlucke schwer, und als er ausholt und mich mit der Gürtelschnalle an der Seite trifft, kann ich nicht anders, als zu schreien.

•Liz' Sicht•

Ich kann Lukas durch das Telefon schmerzvoll aufschreien hören. "Noah! Nein, bitte... Hör' auf! Hör' bitte auf!" Drei weitere Male kann man das Zischen des Gegenstandes hören, mit dem Noah, glaube ich, auf Lukas einschlägt. Drei weitere Male hört man Lukas' gequältes Schreien, wenn er wieder getroffen wurde.
Dann wird es ruhig, nur leicht kann man das Schluchzen von Lukas im Hintergrund hören.
Ich kann ihn so unglaublich gut verstehen...
"Trenn' dich von ihm und er stirbt keinen qualvollen Tod!" Dann ein Klicken. Er hat aufgelegt.
"Was..." "Noah bringt Lukas... so oder so um... aber... wenn ich mich von ihm trenne, stirbt er keinen 'qualvollen' Tod..." Ich raufe mir die Haare. "Leute ich habe so eine Angst um Lukas! Wir müssen ihn finden! Und wir haben nur drei Tage!" "Wie jetzt 'nur 3 Tage'?!" fragt Lara. "Am vierten Tag bringt Noah Lukas um..."
"Okay, der Typ meint's ernst..."

Wir beschließen, zur Polizei zu gehen und dort alles zu erklären. Wir wissen ja jetzt, dass Lukas entführt wurde.

Auf der Polizeistation erzähle ich alles, jedoch nicht, ohne anzufangen, zu weinen. Der Polizist hat aufmerksam zugehört und sich Notizen gemacht. Als wir fertig sind, naja, also ich fertig bin, führt der Polizist uns nach draußen und verspricht, alles zu tun, um Lukas zu finden.

Als wir auf dem Weg nach Hause sind, wird es langsam dunkel. Da fällt mir ein, dass ich das alles nochmal Birgit erzählen muss...
Schnell hole ich mein Handy hervor und wähle ihre Nummer. Oh man, sie wird mir das sicher erst nicht glauben...

If it ain't loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt