042||Ich will dich nicht verlieren...

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"Können wir kurz reden?" Ich nicke und gebe Lukas einen Kuss auf die Stirn und gehe dann mit Mike vor die Zimmertür.

"Okay, was gibt's?" "Naja, es geht um Lukas. Er sieht nicht nur krank aus, sondern irgendwie auch... Besorgt? Ist irgendwas vorgefallen?" Ich kaue auf meiner Unterlippe rum. "Ehmm... Alsoo... Seit Längerem habe ich einen, sagen wir, "krassen" Fan... " "Fan? Oder Stalker?" "Eh, ein Stalker. Das Problem an der ganzen Sache ist, dass dieser "Stalker" der Freund meiner Mum ist..." Mike weitet seine Augen. "Echt?" "Ja. Und ich habe das Gefühl, dass er Mum nur benutzt. Weiss nicht. Dieses Gefühl ist einfach... Da." Ich raufe mir die Haare. Ich atme tief ein und aus und versuche dann, mir nichts anmerken zu lassen.
"Lass' uns wieder reingehen, ja?" Mike will gerade etwas sagen, da geht die Zimmertür auf und Paula kommt raus. "Liz! Lukas faselt irgendwas im Schlaf und wir bekommen es nicht hin, ihn aufzuwecken!" Schnell gehen wir zurück ins Zimmer. Dort liegt Lukas und murmelt wirklich etwas. Ich gehe zum Bett und setze mich zu ihm. Dann beuge ich mich herunter und versuche, Wörter zu verstehen. Leider höre ich immer nur einzelne Wörter wie "Nein", "Bitte" oder "Mich". Was träumt er wohl?

Jetzt schluchzt er auf. Hey, warte! Wieso schluchzt er? "Lukas?" frage ich leise, doch er reagiert nicht drauf. Also rüttle ich leicht an seiner Schulter. Immernoch keine Reaktion! Wie tief schläft er denn bitte?!
Lukas schluchzt erneut auf. Ich gucke hoch und zu Mike, der mich genauso ratlos anguckt, wie ich mich momentan fühle. Nun laufen schon ein paar Tränen Lukas' Wangen herunter. Oh Gott, ihn so verzweifelt und traurig zu sehen, macht mich fertig.
Jetzt murmelt er dauernd meinen Namen... Was hat das zu bedeuten?!
"Liz, wir gehen kurz raus, ich glaube, das ist eine Sache zwischen dir und Lukas. Wir warten unten." Damit verschwinden Lara, Paula und Mike aus dem Zimmer. Wie jetzt? Sie sind einfach gegangen?!

Ich wende mich gedankenverloren wieder Lukas zu, der mittlerweile eine Hand in das Bettlaken krallt und die Lippen aufeinander presst. "Lukas!" Immernoch nichts. "Lukas!" sage ich etwas lauter.
Auf einmal schießt Lukas förmlich hoch und hätte beinahe meinen Kopf getroffen. Erschrocken mache ich einen Satz nach hinten, aber sobald ich sehe, dass Lukas das Gesicht in den Händen vergräbt, setze ich mich wieder zu ihm. Ich lege meine Hand auf seine Schulter und bei der Berührung zuckt er leicht zusammen. Er schaut auf und guckt mich aus geröteten Augen traurig an. Da ich nicht weiss, was ich sagen soll, nehme ich Lukas einfach in den Arm. Er krallt sich in mein T-Shirt und weint aufs Neue los.
Seine Körpertemperatur hat sich auch nicht unbedingt gebessert und sein jetziger Zustand trägt sicherlich nicht zur Besserung bei.
"Hey,es gut. Ich bin doch da..." flüstere ich und streiche beruhigend über seinen Rücken. "B-bitte versprich' m-mir, dass du m-mich nie verl-lässt..." wispert Lukas da brüchig. Verwirrt löse ich mich von Lukas. "Wieso sollte ich das tun?" "Ich... Ich habe es geträumt..." Oh je. Er ist wirklich gertig deswegen... Also lege ich kurzerhand meine Lippen auf seine und gebe ihm somit die Bestätigung, dass ich ihn nicht betrügen, geschweige denn verlassen würde. Lukas küsst sofort zurück und das gibt mir widerrum die Bestätigung, dass er wirklich Angst hat, ich könnte ihn aus welchem Grund auch immer verlassen. Vorsichtig löse ich mich und flüstere, meine Stirn an seine gelehnt: "Ich würde dich nie freiwillig verlassen. Ich liebe dich." Lukas lächelt wieder leicht. "Ich liebe dich auch, Liz..."

Und dann legt er sich wieder hin, um noch etwas zu schlafen. Gerade will ich aufstehen und rausgehen, da hält Lukas mich am Handgelenk fest und wispert: "Bleib' bitte bei mir. Ich möchte nicht nochmal sowas träumen..." So lege ich mich zu Lukas ins Bett, seinen Kopf in meinem Schoß und ineinander verschränkten Händen. Meine freie Hand streicht immer wieder langsam durch Lukas' Haare, die eh schon komplett durcheinander sind, was sie aber nach dem Schlafen bei ihm immer sind.

Nach einer Weile merke ich, wie Lukas eingeschlafen ist, bleibe aber bei ihm, da ich nicht möchte, dass er noch so einen Traum hat. Die scheinen ihm sehr zuzusetzen...
Ich fühle nochmal seine Stirn. Immernoch so warm... Hoffen wir mal, dass es "nur" eine leichte Grippe ist...

Da geht leise die Zimmertür auf und Lara, Paula und Mike kommen wieder herein. Als sie uns erblicken, schmunzeln sie. "Hast du ihn nur beruhigt oder ist er kurz aufgewacht?" Wir reden leise, da niemand Lukas wecken möchte. Immernoch streiche ich langsam durch Lukas' Haare. "Er ist kurz aufgewacht, hat mich geradezu angefleht, ihn nie zu verlassen und ist dann bald darauf wieder eingeschlafen..." "Es geht ihm wohl echt nicht wirklich gut... Aber Leute, es ist ziemlich spät, ich schlage vor, dass Lara, Paula und ich unten im Wohnzimmer schlafen und Liz hier oben bei Lukas bleibt. Er scheint ja momentan nur in Liz' Anwesenheit gut schlafen zu können." Die Mädchen nicken zustimmend. Also wünsche ich ihnen noch kurz eine gute Nacht, dann gehen sie und ich bin wieder mit Lukas alleine. "Werd' bald wieder gesund..." flüstere ich Lukas noch ins Ohr, ehe ich mich wirklich neben ihn lege und auch langsam ins Land der Träume sinke.

~Nächster Tag~

Am Morgen wache ich auf. Eigentlich relativ ausgeschlafen, dafür, dass ich neben meinem kranken, um unsere Beziehung besorgten Freund gelegen habe...

Ich gehe leise die Treppe runter und tapse in die Küche. Schnell mache ich mir einen Tee, lasse ihn kurz ziehen und mache dann noch einen Ingwertee für Lukas. Während der auchnoch eine Weile braucht, gehe ich ins Wohnzimmer und stocke. Lara liegt auf dem einen Sofa in eine Decke eingemummelt und Paula und Mike zusammen auf dem anderen, gemeinsam in einer Decke und Mike einen Arm um Paula gelegt.
Eigentlich wären die beiden ein echt süßes Paar... Mal schauen, was sich da machen lässt.

Ich will die drei allerdings nicht wecken, weshalb ich schnell Lukas' Tee nehme, nach oben gehe und mich wieder zu Lukas ans Bett setze. Ich stelle sowohl meinen, als auch seinen auf den Nachtschrank und gebe Lukas dann einen Kuss auf die Stirn. Langsam öffnet Lukas auch seine Augen und guckt mich aus müden Augen an. "Morgen..." brummelt er verschlafen.
"Guten Morgen Luki. Hier, ich habe einen Tee für dich." Lukas setzt sich ächzend auf und nimmt den Tee an. Als er den ersten Schluck getrunken hat, fühle ich nochmal seine Stirn. "Auf jeden Fall hast du weniger Fieber als gestern, aber weg ist es noch nicht..."

Guten Morgen.
Ich bin um 4 Uhr aufgewacht und dachte mir:
Yolo, schreibst du einfach nochmal ein Kapitel.
Freut bestimmt den einen oder anderen...

(・∀・)

~Lilly❤🍉

If it ain't loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt