Kapitel 20

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Eine Hand, die sich auf meine Schulter legte, unterbrach meine Homecoming-Vorstellungen. Verwirrt sah ich hoch und blickte in das grinsende Gesicht von Jordan. Was wollte er denn hier?

"Was tut dir denn so leid?", fragte er und deutete auf die Kritzeleien auf dem Blatt vor mir.

Ich richtete meinen Blick ebenfalls darauf und runzelte verwirrt die Stirn. Was war das denn? Eigentlich hatte ich nur da gesessen, meinen Gedanken freien Lauf gelassen und meinen Stift in unbestimmten Mustern über das Papier kreisen lassen.Das hatte ich zumindest gedacht.

Doch wenn man sich das Blatt Papier mal genauer anschaute konnte man verschiedenste Songzeilen entdecken, die alle irgendwie sagten, wie leid es ihnen tat.

"Is it too late to apologise?", stand direkt neben "Forgive me for the things I did not say."
Ein wenig darunter konnte man "I'm sorry that I hurt you", "Sorry seems to be the hardest word" und "All apologies because everything is my fault". Auch Chicagos "Hard to say I'm sorry" und sogar Justin Bieber hatte es mit "Sorry" zu meiner unbewussten Sammlung geschafft.

Jordan schaute mich mit hochgezogenen Augenbrauen an und wartete offensichtlich noch immer auf eine Antwort.

"Ääähm...", machte ich wenig geistreich. Wieso fiel es mir so schwer, in seiner Gegenwart ein richtiges Wort herauszubringen? Und warum hatte ich plötzlich das Gefühl, mein Herz würde schneller klopfen als es sollte?

Die blauen Augen, die mich amüsiert anblinzelten, brachten mich vollkommen aus dem Konzept. Was war nur plötzlich mit mir los?

Ruckartig drehte ich meinen Kopf nach vorne zur Tafel und das unsichere Gefühl verschwand sofort. Ich spürte zwar noch immer ein leichtes Kribbeln am Körper, doch es fühlte sich jetzt eher an, wie ein eingeschlafener Arm, als eine Horde Ameisen.

Jordan schien jedoch von meinem Gefühlschaos nichts mit zu bekommen, denn er machte es sich auf dem freien Platz neben mir bequem.

"Was auch immer du verbrochen hast", begann er, "derjenige wird es dir schon verzeihen. Ich meine, wer kann so einem süßen Mädchen wie dir schon widerstehen?"

Ich konnte nicht sagen, ob das gerade ein Kompliment oder eine Beleidigung gewesen war. Deshalb sagte ich erst einmal gar nichts und ignorierte den blonden Kerl neben mir. Ihn schien meine ausbleibende Reaktion kaum zu stören - Jordan redete einfach weiter auf mich ein.

Ich hörte ihm kaum zu, denn meine Gedanken hingen noch immer an dem beleidigenden Kompliment. Doch plötzlich wurde ich hellhörig. Als dieser eine Name fiel zuckte ich leicht zusammen und hob meinen Kopf, um Jordan anzusehen.

"Sorry, was hast du gerade gesagt?", fragte ich mit einem scheinheiligen Lächeln.

"Dass ich der beste Spieler des Football-Teams bin und wir eigentlich sowieso nur wegen mir gewinnen", sagte Jordan ernst und sah mich abwartend an.

Ich runzelte verwirrt die Stirn - erwartete er jetzt, dass ich ihm zustimmte? Das konnte er sich abschminken, denn ich unterstützte keine Selbstverliebtheit. Schließlich hatte ich jeden Tag zwei Personen um mich, die davon auch den ein oder anderen Löffel zu viel abbekommen hatten.

"Äähm", machte ich - schon wieder. Entweder hatte ich das Sprechen verlernt, oder Jordan brachte mich um den Verstand - im wörtlichen Sinne und ohne jegliche Gefühle von Zuneigung!

Plötzlich begann Jordan so breit zu grinsen, dass man fast alle seiner weiß blitzenden Zähne sehen konnte.

"Kleiner Scherz", gluckste er. "Du darfst nicht alles glauben, was man dir so erzählt."

Ich blinzelte ihn irritiert an und konnte meine Gedanken gerade irgendwie gar nicht einordnen.
Doch zum Glück lenkte Jordans nächster Satz genug ab, sodass ich mich auf wichtigere Dinge konzentrieren konnte.

When I Lost My Book - Kind Of A Cinderella StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt