Kapitel 3

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Kingsley McTrayers hatte den Starbucks betreten.

Man konnte seine Anwesenheit sogar fühlen, die Atmosphäre hatte sich auf einen Schlag geändert.

Bevor er gekommen war, hatten sich die Leute lautstark unterhalten, die Stimmung war entspannt und alle schienen sich zu amüsieren. Doch plötzlich verstummten alle Gespräche.

Die Mädels versuchten so gut auszusehen, wie nur irgendwie möglich um McTrayers' Aufmerksamkeit zu erlangen. Die Jungs hingegen analysierten jede einzelne seiner Bewegungen, um vielleicht irgendwann einmal nur halb so gut zu sein wie er.

Alle - bis auf mich.

Ich sah ihn, stöhnte und winkte der Bedienung. Sie kam nicht, da sie ja zu beschäftigt damit war, McTrayers anzustarren.

Übrigens, ich habe beschlossen, ihn mit Nachnamen anzusprechen. Irgendwie erschien es mir passender, als Kingsley zu sagen.

Immerhin kannte ich ihn nicht, wir hatten noch nie miteinander gesprochen (der Blickkontakt im Chemieunterricht zählt nicht!) und wahrscheinlich - oder eher: sicherlich - wusste er nicht einmal meinen Namen. Also passte McTrayers besser.

Während also alle McTrayers anstarrten, versuchte ich die Bedienung irgendwie auf mich aufmerksam zu machen - ohne Erfolg.

Ohnehin war ich eine unauffälligere Person (nicht, dass mich das gestört hätte) und mit so einer Konkurrenz war es für mich schlichtweg unmöglich.

Doch glücklicherweise widmeten sich nach kurzer Zeit wieder alle ihren eigenen Dingen, nur noch vereinzelte Blicke lagen auf McTrayers.

"Oh, mein Gott!", schwärmte Kayla.

Ich verdrehte nur meine Augen und versuchte erneut, die Bedienung auf mich aufmerksam zu machen. Das blonde Mädchen kam auch auf uns zu, wenn auch mit einem sehr genervten Gesichtsausdruck.

"Was wollt ihr?"

"Ich nehme bitte einen Chocolate Mocha. Wenn es geht mit einem Schuss Karamellsirup. Ach, und noch einen Double Chocolate Muffin!"

Sie nickte und wandte sich dann Kayla zu.

"Ich? Ähm, einen Java Chip Frappucino."

"Etwas zu essen?"

"Oh, ja. Habt ihr noch diesen Red Velvet Cake?"

Die Bedingung nickte erneut und notierte sich unsere Bestellung. Dann drehte sie sich um und schlurfte zur Theke zurück.

"Die is ja schlecht drauf", murmelte ich.

"Ich glaube, ich weiß auch warum." Irritiert schaute ich Kayla an.

"Naja, sie hätte doch gerade viel lieber Kingsley bedient, als uns." Ich konnte nicht anders, ich verdrehte die Augen.

"Was finden nur alle an dem?", fragte ich meine beste Freundin. "Klar, er sieht ganz passabel aus, aber ..."

"Ganz passabel?", unterbrach sie mich. "Süße, du musst dir hier mal über einiges klar werden! So gut, wie der aussieht, müsste er ein Gott sein! Ich glaube kaum, dass du in deinem kompletten Leben jemals einem Kerl begegnen wirst, der noch sexier aussieht."

Ich musste zugeben, er war wirklich heiß! Aber ich wollte nicht so oberflächlich sein wie alle anderen hier.

"Schön, vielleicht hast du Recht" räumte ich ein, "aber es kommt doch viel mehr auf die inneren Werte an. Was, wenn er ein totales arrogantes Arschloch ist?"

Kayla seufzte. "Darum geht es doch nicht. Außerdem, sag mal ganz ehrlich: würdest du lieber mit jemandem zusammen sein, der zwar einen super tollen Charakter hat, aber aussieht wie - naja,... , so wie Fletch? Also, verzichtest du auf einen Freund, der zwar vielleicht nicht die hellste Leuchte ist, aber wenigstens gut aussieht und so richtig gut küssen kann?"

When I Lost My Book - Kind Of A Cinderella StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt